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1991 - Mhogenas Entscheidung

Titel: 1991 - Mhogenas Entscheidung
Autoren: Unbekannt
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wieder zusammenbrechen, und wir müssen von vorn beginnen."
    „Ich danke Ihnen", sagte Tolot und unterbrach die Verbindung.
    Fünfzehn Minuten... Doch mehr als diese kurze Zeitspanne benötigten sie eventuell nicht. Noch war es keinem Sonnenwurm gelungen, den Tresor zu verlassen, und nun war ihnen der Weg erst einmal wieder versperrt.
    Wenn die Haluter die Bedrohung durch die Guan a Var beseitigen wollten, mußte es jetzt geschehen.
    Mit einer Handbewegung schaltete er eine Holoverbindung zu Warthan Groynt. Zwar befand die SHE'HUAN sich noch immer inmitten eines normal- und hyperenergetischen Chaos, doch den Halutern war es gelungen, wieder einigermaßen akzeptable Kommunikationsbedingungen zu schaffen.
    Der Mathematiker befand sich in der Konstruktionshalle des Yaronag, den ehemaligen Hangars Iund II des Tenders. „Die Justierung der Yagan-Robero-Module ist also erfolgt", stellte er fest. „Uns ist es währenddessen gelungen, die ultrahohe Hyperstrahlung des Yaronag derart zu modifizieren, daß sie theoretisch die wieder in Skoghal gefangenen Sonnenwürmer in einen Schockzustand versetzen müßte, der sie zuerst lähmt und handlungsunfähig macht. Das würde uns Zeit verschaffen."
    Tolot fiel auf, wie bedacht sein Artgenosse sprach. „Theoretisch", „müßte" und „würde" - die Wortwahl bewies, daß Warthan Groynt sich alles andere als sicher war.
    „Beginnen Sie", grollte er. „Ich verlasse mich auf Sie."
    Gespannt beobachtete er, wie Groynt die Schaltungen vornahm. Die Sekunden verrannen quälend langsam. Tolot glaubte zu vernehmen, wie die Konverter angefahren wurden, die den Yaronag mit Energie versorgten, doch ansonsten geschah nichts.
    Tolots Blick wich nicht von den Hologrammen, die Skoghal zeigten und in Vergrößerungen die Flare-Phänomene, die von den Aktivitäten der Sonnenwürmer kündeten.
    Plötzlich erloschen sie.
    Die Anspannung des Haluters löste sich in einem lauten Aufschrei. Eine der ursprünglichen arkonidischen Konsolen, die nicht ausgetauscht worden waren, brach unter dem Ansturm der Schallwellen in sich zusammen.
    Warthan Groynts Hologramm bildete sich wieder vor Tolot. „Ich war mir nicht ganz sicher", gestand der Mathematiker überflüssigerweise ein, „aber es hat funktioniert. Die Guan a Var sind nun völlig inaktiv und hilflos. Sie können keine Sonnenenergie mehr absorbieren. Sie werden irgendwann sterben - wenn wir ihren Tod nicht beschleunigen."
    „Hervorragende Arbeit, Groynt", sagte Tolot. „Ich habe nichts anderes von Ihnen erwartet. Nun werden wir feststellen, ob ich mit Ihrer Leistung mithalten kann."
    „Haben Sie die Justierung des Nagidor-Moduls der SHE'HUAN beendet?"
    Das war die Aufgabe, die die Kapazitäten von Icho Tolots Planhirn in den letzten Stunden hauptsächlich in Anspruch genommen hatte. „Allerdings. Wir müssen näher an Skoghal heran, was unter den derzeitigen Bedingungen nicht ganz einfach, aber alles andere als unmöglich ist. Dann werden wir den Roten Riesen mit dem Nagidor-Modul so lange aufheizen, bis er explodiert, und alle Sonnenwürmer werden vernichtet. Damit wäre diese Gefahr für Chearth endgültig gebannt und..."
    Tolot verstummte verblüfft. Die Luft vor ihm flimmerte, aber es war kein weiteres Hologramm, was dort entstand. Eine Gestalt schälte sich aus dem Nichts, materialisierte wie ein Teleporter, nur viel langsamer, zögerlicher, als müsse sie eine unermeßliche Kraft aufwenden, um körperlich zu werden.
    Eine Chimäre? fragte er sich. Ein Trugbild, ein Hirngespinst?
    Der Haluter glaubte, den Avatara-Körper Vincent Garrons zu erkennen, doch im nächsten Augenblick bildete sich dort vor ihm ein Gharrer. Und schon wieder verwischten die Konturen. Mal zeichnete sich der Mensch, dann wieder der Maahkabkömmling deutlich ab. Und dann wieder sah Tolot eine Chimäre, einen Organismus, der aus genetisch völlig verschiedenen Zellen aufgebaut war, aus denen eines Sauerstoff- und eines Wasserstoffatmers. Sie bot einen Anblick, der allem widersprach, was die Schöpfung jemals geplant hatte.
    Tolot war klar, daß Sirku eine Symbiose mit Vincent Garron gebildet hatte, die allerdings noch keinen festen Bestand zu haben schien.
    Dann sprach die Chimäre zu ihm, und der Haluter ging davon aus, daß alle Besatzungsmitglieder der SHE'HUAN die zornige telepathische Botschaft genauso deutlich vernommen hatten wie er selbst: Haltet ein! Die Guan a Var dürfen nicht vernichtet werden! Sie sind von Thoregon für eine wichtige Mission auserkoren
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