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1984 - Yaronag

Titel: 1984 - Yaronag
Autoren: Unbekannt
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seinen silbern schimmernden Helm mit den Kameras trug, der schweigsame Opka Tarnak und der füllige und schwergewichtige Umma Boras.
    Wir drangen gemeinsam durch ein Schott in die Zentraleinheit vor, um in deren Innerem nach dem Schalenwesen zu suchen. Vorbei an den langen Röhren der Hyperdimverdichter arbeiteten wir uns vor bis in die Nähe des gewaltigen Hypertrops, der allein etwa zwanzig Prozent des Volumens der Zentraleinheit einnahm und an dessen Peripherie die Plasmabeschleuniger wie aufgereihte Perlen einer Kette aussahen.
    Im Inneren der riesigen Maschinerie wirkten wir klein. Selbst der korpulente Umma Boras schien hier zur Bedeutungslosigkeit zu schrumpfen.
    Von unseren Gravo-Paks getragen, schwebten wir langsam in Richtung Nordpol der SHE'HUAN. Von dem schalenförmigen Wesen war nichts zu sehen. Die befürchteten Zerstörungen hatte es nicht angerichtet, sondern sich offensichtlich vorsichtig durch das Gewirr der peripheren Aggregate des Nagidor bewegt.
    Einige der Maschinen konnte ich identifizieren wie etwa den Ionengleichrichter oder das Inmestronennetz, das den sogenannten Wiezold-Effekt nutzte. Andere Teile der Zentraleinheit enthielten eine Technik, die mir vollkommen fremd war und die nach den Plänen der Nonggo nachgebaut worden waren.
    Doch ich hatte weder Zeit noch Interesse daran, ausgerechnet jetzt die innere Technik des Nagidor zu ergründen. Mir ging es einzig und allein um das rätselhafte Wesen, das uns in die Quere gekommen war und nun dabei war, unsere Expedition ad absurdum zu führen.
    Opka Tarnak schnaufte hörbar. Ich sah, wie er die Waffe in seinen Händen schüttelte und wie sich sein dunkles Gesicht vor Wut verzerrte. Er war ungeduldig und suchte die Auseinandersetzung mit einem Wesen, das sich uns bisher als in jeder Hinsicht überlegen erwiesen hatte.
    Und dann entdeckten wir es.
    Das Ei steckte inmitten eines Gewirrs von Impulsverstärkern und Übertragungssträngen aus plastischer Energie. Ich erkannte sofort, dass wir es nicht angreifen konnten, ohne dabei schwere Schäden am Nagidor anzurichten.
    Vorsichtig schwebte ich auf das rätselhafte Gebilde zu. Dabei überlegte ich fieberhaft, was ich tun konnte.
    Plötzlich bemerkte ich einen Schatten neben mir. Als ich herumfuhr, sah ich Summag Arkad, der sich mir mit vier ausgestreckten Armen näherte.
    Der Cheftechniker war nicht tot. Er lebte!
    Im ersten Moment glaubte ich, dass er noch weit von mir entfernt war. Unwillkürlich fragte ich mich, wie es ihm gelungen war, sich aus der Macht des Schalenwesens zu befreien, das ihn zuvor verschlungen hatte.
    Dann aber begriff ich, dass er mir tatsächlich schon sehr nahe war.
    Ich war einer optischen Täuschung erlegen. Summag Arkad war nicht mehr 3,52 Meter groß, so, wie ich ihn seit vielen Jahren kannte, sondern höchstens noch 70 Zentimeter!
    An seinem Verhalten erkannte ich, dass er die Molekularstruktur seines Körpers verändert hatte. Aus einem Wesen aus Fleisch und Blut war ein Brocken mit der Dichte und Härte von Terkonitstahl geworden. Und dieses Wesen griff mich mit der Gewalt und der Energie eines Haluters an, der der Drangwäsche verfallen war.
     
    6.
     
    Chearth, an Bord der MERLIN
     
    „Vil an Desch möchte dich sprechen", meldete Dr. Mangana, als er in die Hauptleitzentrale kam und Kalle Esprot dort begegnete. „Ich habe mehr zu tun, als mit diesem Dickschädel zu reden", versetzte der Ertruser ärgerlich. „Wenn ich zu ihm gehe, muss ich mir doch nur wieder anhören, dass er nicht daran denkt, den anderen Tazolen zu helfen." Dr. Mangana zuckte mit den Achseln. „Ich hab's dir gesagt. Alles Weitere liegt bei dir."
    Kalle Esprot reagierte nicht, sondern setzte seine Arbeit fort. Nach kaum zwei Minuten aber stand er fluchend auf und verließ die Zentrale. Einmal auf das Problem angesprochen, konnte er es nicht mehr aus seinen Gedanken verdrängen. Daher war es am leichtesten aus der Welt zu schaffen, indem er den ehemaligen Anführer der Algiotischen Wanderer noch einmal aufsuchte. „Es ist das letzte Mal, dass ich zu dir komme!" rief er aufbrausend, als er die Kabine des Tazolen betrat. „Du wirst mich nicht länger zum Narren halten. Was gibt es denn jetzt?"
    „Ich möchte zu den anderen Tazolen und ihnen eine ausreichende Menge Elcoxol geben", entgegnete Vil an Desch.
    Kalle Esprot fiel buchstäblich die Kinnlade herunter. Er blickte den Gefangenen an und konnte nicht fassen, was er gehört hatte. „Wie bitte?" stammelte er schließlich.
    Vil an Desch
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