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1984 - Yaronag

Titel: 1984 - Yaronag
Autoren: Unbekannt
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an Desch dazu verstieg, den Inhalt der überlieferten Heiligen Bücher zu kritisieren und die Aussagen darin zu bezweifeln, da es in ferner Vergangenheit über Jahrhunderte hinweg nur mündliche Überlieferungen gegeben hatte und erst viel später schriftliche Aufzeichnungen gemacht worden waren, die möglicherweise viele Verfälschungen und fehlerhafte Auslegungen enthielten, kam es zum Ausbruch der Hassgefühle.
    Die Tazolen griffen Vil an Desch nicht nur mit Worten, sondern mit Fäusten an. Sie überwältigten ihn, warfen ihn zu Boden und legten ihm Fesseln an. Danach erklärte einer von ihnen, dass es nun zum Tribunal kommen werde. „Ich bin sicher, dass wir dich zum Tode verurteilen werden!" rief er.
    Es reichte! Kalle Esprot machte auf der Stelle kehrt, befahl einige Hilfskräfte zu sich, stürmte zu den gefangenen Tazolen zurück und kam gerade noch rechtzeitig, um eine Vollstreckung des bereits ausgesprochenen Todesurteils zu verhindern. Er holte Vil an Desch heraus und brachte ihn in seinen Raum zurück.
    Der ehemalige Anführer der Algioten stand unter Schock. Er war zunächst nicht fähig, sich zu äußern. Erst als der Ertruser ihn allein lassen wollte, brachte er einige Worte hervor. Sie machten deutlich, wie ausgeprägt der Wunsch nach Kontakten mit „normalen" Tazolen in ihm gewesen war und welche Wunden ihm nun geschlagen worden waren. „Eine Rückkehr zu meinem Volk wird mir auf ewig verwehrt bleiben!"
    Kalle Esprot verzichtete auf billigen Trost. Vil an Desch stand vor einem Problem, mit dem er allein fertig werden musste. Den Kommandanten beschäftigte eine ganz andere Frage: Er wollte wissen, was den Stimmungsumschwung bei dem Tazolen bewirkt hatte. Als er Vil an Desch darauf ansprach, blickte ihn dieser verständnislos an. Der Scoctore begriff überhaupt nicht, was er meinte.
     
    *
     
    Bericht Icho Tolots über den Flug der SHE'HUAN
     
    Ich erschrak. Es war nicht das erste Mal, dass ich es mit einem Haluter als Gegner zu tun hatte. Mit einem auf etwa ein Fünftel seines normalen Volumens geschrumpften Haluter, der unter dem Einfluss der Drangwäsche zu einem tobenden und unberechenbaren Brecher geworden war, allerdings noch nicht.
    Mir blieb im Augenblick nichts anderes übrig, als auszuweichen.
    Summag Arkad war nicht der einzige Mini-Haluter, der unsere Gruppe angriff. Die anderen sechs bis dahin verschwundenen Wissenschaftler - unter ihnen Ingga Modd, den es als ersten getroffen hatte - tauchten in dieser reduzierten Form aus dem schalenförmigen Wesen auf und attackierten uns ebenfalls.
    Von den vier Robotern der ARK-Klasse war nichts zu sehen. Ich konnte nur vermuten, dass sie es nicht überstanden hatten, von dem Fremdwesen verschlungen zu werden.
    Der erste Kontakt mit den Mini-Halutern, wie ich sie instinktiv bezeichnete, löste einen schweren Schock bei uns allen aus.
    Summag Arkad, Ingga Modd und die anderen prallten mit einer Wucht gegen uns, die wir weit unterschätzten und die uns beinahe zerschmettert hätte!
    Augenblicklich begriff ich, dass sie zwar kleiner geworden waren, nicht aber an Masse verloren hatten. Sie hatten nicht nur ihre Molekularstruktur verändert, sondern auch verdichtet. Damit waren sie als wenigstens gleichwertige Gegner anzusehen, wenn nicht sogar als überlegen.
    Akka Uhrt, Opka Tarnak und ich hatten alle Hände voll zu tun, die sieben Angreifer abzuwehren und die ersten Sekunden des Kampfes zu überleben.
    Ich brüllte einen Befehl in den Syntron, in dem ich Unterstützung anforderte und gleichzeitig die Situation verdeutlichte, so dass jeder an Bord Bescheid wusste, mit welch gefährlichen Gegnern wir es zu tun hatten.
    Danach blieb uns gar nichts anderes übrig, als unsere Molekularstruktur ebenfalls zu ändern und die Angreifer gegen uns prallen zu lassen. Hätten wir es nicht getan, hätten sie uns wie Kanonenkugeln durchbohren können. Uns kam es nicht nur darauf an, die Attacke abzufangen, sondern Ingga Modd, Summag Arkad und die anderen möglichst unverletzt zu bergen.
    Sobald sie sich wieder in Wesen aus Fleisch und Blut umwandelten, schlugen die Mini-Haluter wie wild um sich. Ihre kleinen Fäuste prallten gegen uns und brachten uns trotz unserer Kampfanzüge in beträchtliche Schwierigkeiten, da wir nicht ihre ganze Kapazität nutzen konnten. Unser Problem war, dass wir den Mini-Halutern auf keinen Fall schaden wollten, während sie mit blinder Wut und einem absoluten Vernichtungswillen angriffen.
    Das Verhalten unserer Freunde war erschreckend
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