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1984 - Yaronag

Titel: 1984 - Yaronag
Autoren: Unbekannt
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anderen verhielten sich so wie er. Am Ende gab ich auf, und wir legten unseren Freunden Fesseln an, um sie allein zu lassen mit dem Medosyn. Sollte er das Problem lösen! Wir mussten uns um den Fremdling kümmern, der sich nach wie vor in der Zentraleinheit befand.
    Ich gebe zu, dass ich nicht die geringste Vorstellung davon hatte, was eine medizinische Behandlung in so einem Fall erreichen konnte.
    Auf dem Weg zur Zentraleinheit erfuhr ich, dass die Schäden am Triebwerk der SHE'HUAN behoben worden waren. Wir konnten den Flug fortsetzen, sobald ich den Befehl dazu gab.
     
    *
     
    Chearth, an Bord der MERLIN
     
    Kalle Esprot blieb kopfschüttelnd vor der Kabine Vil an Deschs stehen, versuchte zu verstehen, was geschehen war, und blickte dabei einigermaßen ratlos auf den Boden zu seinen Füßen, als könne er dort eine Antwort auf seine Fragen ablesen. „Hallo, Kalle", ertönte eine helle, von einem Modulator veränderte Stimme.
    Der Kommandant fuhr aus seinen Gedanken auf. Tuyula Azyk stand vor ihm. Sie war klein und schmächtig im Vergleich zu ihm, wirkte beinahe zerbrechlich. „Ich komme gerade von Vincent", fügte das Bluesmädchen hinzu. „Na und?" Der Ertruser verstand nicht. Was sollte Besonderes dabei sein, dass sie bei dem Mutanten gewesen war? Dort war sie häufig anzutreffen. „Oh, Vincent hat mir gerade gebeichtet, dass seine parapsychischen Fähigkeiten allmählich wieder erwachen und dass er nicht widerstehen konnte."
    Esprot wurde ungeduldig. „Nun komm schon!" drängte er. „Raus damit! Was ist los?"
    „Er hat mir gesagt, dass er sich mit dem widerspenstigen Vil an Desch befasst und ihn umgedreht hat", gestand sie. „Ich war erschrocken, und ich war mit dem moralischen Aspekt dieses Verhaltens ganz und gar nicht einverstanden, doch er ist der Ansicht, dass dies die einfachste Lösung für uns alle ist."
    „Garron!" stöhnte Kalle Esprot. Unwillkürlich griff er sich an den Kopf. „Darauf hätte ich auch schon früher kommen können!
    Er ist es also, der den Dickschädel zur Vernunft gebracht hat. Er ist wieder in der Lage, anderen seinen Willen aufzuzwingen."
    „Richtig", bestätigte das Bluesmädchen. „Mir ist ganz und gar nicht wohl bei dem Gedanken, und das habe ich ihm auch gesagt, aber er hat mir versichert, dass er ganz bestimmt nicht daran denkt, seine Fähigkeiten zum Schaden oder Nachteil für andere zu gebrauchen."
    Der Kommandant blickte sie unbehaglich an. „Und welche seiner Fähigkeiten sind noch erwacht?" fragte er. „Das entzieht sich meiner Kenntnis", entgegnete sie. „Auch Vincent weiß es nicht. Das muss die Zukunft erweisen."
    Arina Enquist, meine Stellvertreterin, meldete sich von der Zentrale her. „Wir haben Besuch, Kalle", sagte sie in der ihr eigenen burschikosen Art. „Ein Beiboot der GANIRANA ist da. Die Wlatschiden überbringen die Nachricht, dass Myles Vincent Garron anfordert. Garron soll versuchen, die drei Guan a Var aufzustöbern, die sich im Hyperraum abgekapselt haben."
    „Danke", antwortete der Ertruser. „Ich gehe zu ihm und melde mich dann."
    Er schaltete ab und machte sich zusammen mit dem Bluesmädchen auf den Weg zu dem Mutanten. „Er wird den Auftrag begrüßen", vermutete Tuyula Azyk. „Es ist eine gute Gelegenheit für ihn, seine parapsychische Potenz zu erforschen..."
    „Du solltest ihn begleiten", schlug der Kommandant vor. „Das werde ich tun", versprach sie. „Ich lasse ihn nur sehr ungern allein."
    Nachdem Tuyula Azyk ihm erklärt hatte, was von ihm erwartet wurde, erklärte Vincent Garron sich sofort bereit, Myles Kantor zu helfen. Zusammen mit der jungen Blue ging er an Bord des Beibootes zu den Wlatschiden und verließ schon wenig später die MERLIN.
     
    *
     
    Bericht Icho Tolots über den Flug der SHE'HUAN
     
    Wir sahen das schalenförmige Wesen im Inneren der Zentraleinheit, wir aber wussten nicht mehr, was wir tun konnten. Mittlerweile hatten wir alle nur erdenklichen Messungen vorgenommen, die sogar bis in den Hyperraum gingen. Wir stellten fest, dass es energetische Verbindungen gab, die bis in das Wesen hineinreichten, ohne dass wir zu interpretieren wussten, was sich für uns daraus ergeben könnte. Vielleicht zeigte sich hier jener Mangel an Kreativität, der dem halutischen Volk offensichtlich zu eigen ist. „Wir kommen so nicht weiter", resignierte Akka Uhrt.
    Er hatte recht. Wir waren am Ende unserer Möglichkeiten angekommen. Er hätte es nicht noch zu betonen brauchen. Ich wusste es selbst. Wir konnten
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