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1984 - Yaronag

Titel: 1984 - Yaronag
Autoren: Unbekannt
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das schalenförmige Fremdwesen sich aufhielt. Danach richtete er es genau auf die Lücke in der Schale der rätselhaften Entität aus. Dafür benötigte er nur wenige Minuten.
    Als die Arbeiten abgeschlossen waren, blickte er den Arkoniden fragend an. Sie alle kannten das Risiko.
    Noch nie zuvor hatte jemand versucht, den Hypertrop unter solchen Bedingungen einzusetzen. Der leuchtende Trichter, der beim Einsatz des Hypertronzapfers entstand, würde sich mitten in der Zentraleinheit bilden. Niemand konnte vorhersagen, welche Auswirkungen das auf den Yaronag haben würde. Dagegen war allen klar, was geschehen würde, wenn Icho Tolot den Hypertrop nicht einschaltete. „Los!" drängte Atlan. „Worauf warten Sie?"
    „Der Hypertrop arbeitet zunächst eine halbe Sekunde lang", grollte der Haluter. „Danach sehen wir weiter."
    Seine Hand senkte sich auf den Schalter hinab. Im gleichen Moment übermittelten die Holos das Bild eines in vielen Farben schillernden Trichters, der sich um das schalenförmige Wesen herum aufbaute und unmittelbar darauf wieder verschwand. In dieser kurzen Zeitspanne flossen große Energiemengen aus dem Hyperraum in die Gravitraf-Speicher der SHE'HUAN. Gleichzeitig stürzte das schalenförmige Wesen in sich zusammen und verging in einem bläulichen Blitz.
    Icho Tolot arbeitete fieberhaft mit dem Syntron, und dann brach er zusammen mit Warthan Gronyt in Jubel aus. „Es ist weg!" schrie er und machte Anstalten, Atlan zu umarmen. Dem Arkoniden gelang es gerade noch, der gefährlichen Umklammerung zu entkommen. „Das Ding ist verschwunden, und der Yaronag hat keinen Schaden erlitten. Unfassbar!"
    „Die Laus ist weg", lachte Warthan Gronyt triumphierend und pfiff einige Takte aus der Sinfonie des Siganesen Willam Cortheyse. „Ich habe es doch gewusst!"
    Bei aller Freude blieb Atlan kühl und beherrscht. Er nahm Verbindung mit Myles Kantor auf, erfuhr von ihm, dass sich die Position der Kokons nicht verändert hatte, und veranlasste Icho Tolot danach, den Yaronag erneut auszurichten und einzusetzen. Nur wenige Minuten vergingen, dann jagten abermals ultrahochfrequente Hyperstrahlen in die Eleprysi-Wolke hinaus. Unmittelbar darauf erfolgten drei aufeinanderfolgende Strukturerschütterungen.
    Als es vorbei war, herrschte Stille in der Zentrale der SHE'HUAN. Alles wartete auf ein Signal von der PYXIS. Und es kam.
    Myles Kantor berichtete, dass Vincent Garron den Tod der Sonnenwürmer schmerzhaft miterlebt hatte. „Sie sind also tatsächlich tot?" fragte Icho Tolot, als könne er nicht glauben, was geschehen war. „Sie sind tot", bestätigte Myles Kantor. „Übrigens weist Garron darauf hin, dass er vorher etwas auf der SHE'HUAN geortet hat. Einen Farbfleck, der auf eine Affinität zum Hyperraum hinweist. Aber jetzt kann er nichts mehr sehen. Der Fleck ist nicht mehr da."
    „Danke", sagte der Haluter. „Wir haben damit gerechnet. Aber es ist gut zu wissen, dass wir uns nicht geirrt haben. Wir wollen..."
    Das schrille Pfeifen des Syntrons unterbrach ihn. „Alarm in der Medostation!" meldete das Gerät und blendete zugleich auf den Monitoren Bilder vom Ort des Geschehens ein. „Kommen Sie!" rief Icho Tolot Warthan Gronyt, Gammas Thraka, Astan Khor, Akka Uhrt und den anderen Halutern in der Zentrale zu.
    Als sie hinausstürmten und Atlan ihnen folgen wollte, wies er ihn energisch zurück. „Atlanos, bleib bitte hier!"
    Der Arkonide war so verblüfft, dass er unwillkürlich stehen blieb.
    Die Haluter ließen sich auf ihre Laufarme hinabfallen, um schneller zu sein. In einem geradezu atemberaubenden Tempo hetzten sie durch die Gänge der SHE'HUAN und erreichten die Medostation in wenigen Sekunden. Schon von weitem vernahmen sie einen ohrenbetäubenden Lärm, und sie sahen, wie medizinische Geräte und Möbel durch Lücken in den Wänden herausflogen.
    Icho Tolot erreichte die Station als erster. Er fing einen Sessel ab, der ihm entgegenwirbelte. Achtlos ließ er ihn auf den Boden fallen. Durch einen meterbreiten Riss in der Wand konnte er in die Medostation sehen, in der man vergeblich versucht hatte, Summag Arkad und die anderen Mini-Haluter zu behandeln.
    Das Problem hatte sich - wenigstens zum Teil - von selbst gelöst.
    Der Cheftechniker und die anderen Betroffenen waren keine Mini-Haluter mehr, sondern hatten ihr normales Format wieder angenommen, waren also alle um die 3,50 Meter groß.
    Doch die Zurückwandlung war nicht ohne Auswirkungen auf ihren Geist geblieben. Sie tobten herum, als seien
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