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1960 - Gefangene des Bordgehirns

Titel: 1960 - Gefangene des Bordgehirns
Autoren: Unbekannt
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und schwieg. Er war sicher, richtig gehandelt zu haben. Andererseits stürzten ihn die Worte des Mausbibers in Zweifel. Hätte er sie vorbereiten müssen?
    Er spürte, daß zwischen ihnen Mißtrauen einzog. Zum erstenmal waren Cameloter mit der Bitte um Hilfe ins Solsystem gekommen, und er hatte sie behandelt wie potentielle Gegner, nach all den schönen Worten.
    Aber er hatte es tun müssen!
    „Gucky", hörte er sich sagen. „Icho. Es ist ..."
    Weiter kam er nicht, denn plötzlich zerriß ein Alarm die bedrückende Stille.
     
    *
     
    „Also schön, Cistolo Khan hat die drei Cameloter nach Mimas gebracht und dort einkaserniert - ich danke dir übrigens für die prompte Information. Noch müssen sie sich fügen, aber was, wenn Michael Rhodan auf Mimas stirbt? Gucky und Tolot sind lebende Kampfmaschinen. Im Ernstfall würden sie es schaffen, aus der Klinik auszubrechen. Was dann?
    Das Verhältnis Terra-Camelot ist zu kompliziert, um die Folgen voraussagen zu können. Auf keinen Fall aber werden die Cameloter ihre Gefährten im Stich lassen. Es besteht also die Gefahr einer neuen Eskalation des Mißtrauens und der Gewalt.
    Hör und sieh dir die Stimmung auf der Straße an. Die Menschen sind verunsichert, seitdem der Heliote zu ihnen sprach. Kaum einer gibt es zu, aber sie sehnen sich auf der einen Seite nach Perry Rhodan, während sie ihn auf der anderen Seite, nach außen hin, ablehnen. Unbewußt haben sie Angst davor, als Thoregon-Volk in einen Strudel hineingerissen zu werden. Die Erinnerung an Goedda und die Dscherro ist noch frisch."
    (Flame Gorbend in einem Gespräch mit Paola Daschmagan, 29. Dezember 1290 NGZ)
     
    *
     
    Cistolo Khan aktivierte einen Interkom und ließ sich von der Zentrale der Klinik über den Grund für den Alarm informieren. Zwei Gesichter wechselten im Holowürfel, dann hatte Khan einen Mann in der Uniform der LigaFlotte vor sich.
    „Soeben ist ein riesiges Raumschiff am Rand des Solsystems geortet worden", berichtete dieser hastig.
    Seine Blicke verrieten fassungslosen Unglauben. „Die Fernortung weist es als ... als Hantel von acht Kilometern Länge aus!"
    Khan war wie elektrisiert. Gucky war an seine Seite getreten und starrte auf das Holo. Sein Mund öffnete und schloß sich, als wolle er etwas sagen, aber er brachte kein Wort heraus. Ein Lippenleser hätte allerdings nur zwei Silben abgelesen.
    „Aber das ist doch nicht möglich!" entfuhr es Khan. „Gucky, sage mir, daß es nicht sein kann."
    „Daß was nicht sein kann, Cis?" fragte der Mausbiber leise, fast andächtig. „Ich meine, wenn du das gleiche denkst wie ich, dann ..."
    „Eine riesige Hantel, eine Legende, Gucky ..."
    „Ihr denkt an die SOL", stellte Icho Tolot fest, der hinter ihnen stand. „Das war auch mein erster Gedanke. Wir alle wissen, daß Perry Rhodan unterwegs ist, um sie von Shabazza zurückzuerobern. Aber die SOL war sechseinhalb Kilometer lang, keine acht. Daher kann sie es nicht sein."
    „So lang war sie vor einer halben Ewigkeit, Icho", meinte der Ilt. „Inzwischen kann vieles geschehen sein."
    „Theoretisch, ja", gab der Haluter zu und schwieg wieder.
    „Das Raumschiff fliegt mit relativ geringer Geschwindigkeit ins Solsystem ein", meldete der LFT-Mann aus der Zentrale. „Wie sollen wir uns verhalten, Kommissar?"
    „Abwartend." Khan wandte sich an den Mediker, der sie empfangen hatte. „Ist ein Kommunikationsraum in der Nähe? Ich brauche eine Verbindung zur Erde - sofort!"
    „Ja", sagte der Arzt. „Kommt, ich führe euch."
    Kurz darauf befanden sie sich in einem mittelgroßen Raum, dessen Wände mit Bildschirmen und Konsolen bedeckt waren. Vor einem besonders großen Holoschirm blieb der LFT-Kommissar stehen und verlangte, daß der Mediker eine Hyperfunk-Verbindung zur Erde herstellen ließ. Der Arzt, von den Ereignissen sichtlich überrollt, nahm Verbindung mit der Zentrale auf. Khan nannte ihm die streng geheime Frequenz, auf der gefunkt werden sollte.
    „Ich will sofort informiert werden, sobald sich die Besatzung des Raumschiffs identifiziert", sagte er.
    „Notfalls unterbrichst du mein Gespräch."
    Es ging über vier Stationen, dann sah sich Cistolo Khan dem dreidimensionalen Abbild von Paola Daschmagan gegenüber. Die Erste Terranerin schien erleichtert, ihn zu sehen. Gleichzeitig war die Hektik nicht zu übersehen, die um sie herum herrschte.
    „Ich bin auf dem laufenden", begann Khan. „Sind schon Raumschiffe gestartet, um dem Eindringling entgegenzufliegen?"
    „Ich habe in
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