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1960 - Gefangene des Bordgehirns

Titel: 1960 - Gefangene des Bordgehirns
Autoren: Unbekannt
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Schaltungen mehr aktivieren?"
    „Nichts!" rief Fee Kellind. „Alle unsere Instrumente sind tot. Das ist SENECA. Ich wußte, daß er mit uns gespielt hat! SENECA hat offenbar mit einem Überrang-Kode auf die Trennung reagiert, der unseren Experten nach so kurzer Arbeit mit der Biopositronik noch nicht bekannt sein konnte."
    „Ein mächtiger Traktorstrahl!" rief Roman Muel-Chen. „Er zieht uns wieder an die SOL heran!"
    Perry Rhodan schwieg betroffen. Hilfloser Zorn ergriff ihn. Schon hatte er sie in Freiheit gesehen, um Terra vor der Nano-Kolonne und ihrer Spionage zu warnen. Nun maßte er zusehen, wie die SZ-1 ihre Fahrt abbaute und wieder umkehrte. Langsam, aber unaufhaltsam wurde sie wieder an die SOL herangeführt.
    Gebannt beobachtete er die Bildschirme. Und dann kam der Augenblick, in dem die superstarken Kupplungsfelder des SOL-Mittelstücks zupackten und die 2500 Meter durchmessende SOL-Zelle-1 endgültig heranzogen.
    Die Kupplungen griffen, und das Hantelschiff war wieder vereint. Perry Rhodan und die Besatzung hatten verloren.
    „SENECA hat sein Spiel mit uns gespielt, wie ich es sagte", stellte Fee Kellind fest. Ihre Stimme verriet, daß sie um ihre Fassung kämpfte. „Er hat uns gezeigt, wer Herr im Haus ist und wo unsere Grenzen liegen."
    „Alles war umsonst", stellte Reginald Bull fest und ließ einen derben Fluch folgen. „Und was machen wir nun? Wir sind SENECA in die Falle gegangen. Wir sitzen in der SZ-1 fest und sind für ihn als Störfaktor eliminiert. Ich wette, er hat alle Zugangswege zum Mittelteil verriegelt."
    Die Raumfahrer waren wie erstarrt. Einige heulten in ohnmächtiger Wut. Alle Strapazen, alle Hoffnungen waren umsonst gewesen. Es hatte einige Tote und zahlreiche Verletzte gegeben - für nichts.
    SENECA hatte triumphiert.
    „Die SOL ... geht auf Geschwindigkeit!" rief da Roman Muel-Chen. „Es besteht kein Zweifel. Sie nimmt langsam Fahrt auf - und zwar von Terra fort!"
    „Dann hat sie ihre Spionageaktion im Solsystem abgeschlossen und will kein Risiko mehr mit der LFT-Flotte eingehen", sagte Perry Rhodan. „Fee, können wir gar nichts tun?"
    „Nichts" antwortete die Kommandantin niedergeschlagen. „Weder funken noch Einfluß auf den Flug nehmen. Wie haben uns dieser Möglichkeiten durch das Trennen der Festleitungen teilweise selbst beraubt. Wir können nur abwarten."
    Hilflos mußten sie zusehen, wie die SOL immer mehr an Geschwindigkeit gewann und dann, halbherzig verfolgt von Einheiten der Terraner, in eine Hypertakt-Etappe ging, von der niemand wußte, wo sie enden würde ...
     
    11.
     
    Kalkutta-Nord, 2. Januar 1291 NGZ
     
    Im Norden der Millionenstadt Kalkutta, im Museum Janir Gombon Alkyetto, lebte der Nonggo Genhered noch immer verbunden mit dem Meso-Neuron. Nachdem er sein seelisches Gleichgewicht durch die Implantation des SBS-Chips wiedererlangt hatte, der ihn zum „Tauchen" im Neuron befähigte, befand sich der Humanoide in einer ausgedehnten Erholungsphase.
    Mhogenas erstes Auftauchen und dessen Bitte um Hilfe hatte Genhered am Rande mitbekommen, und seine persönliche Meinung war, daß die Menschen sich falsch verhielten. Sie sollten sich ihrer kosmischen Verantwortung stellen. Es mußten in Genhereds Augen immer die Starken im Kosmos sein, die Veränderungen bewirkten. Und die ‘Starken, das waren für ihn die Terraner. Sie waren das sechste Thoregon-Volk.
    Aber auf der anderen Seite: Wer war er schon, daß er den Menschen Vorschriften machen wollte?
    In den frühen Morgenstunden dieses Tages sah Genhered ein schwarzes, kugelförmiges 100-Meter-Raumschiff nahe am Museum niedergehen. Von Neugier getrieben, begab sich der Nonggo zu dem Schiff und sah, wie ein dreieinhalb Meter großes, rachenbewehrtes, weißhäutiges Ungeheuer mit vier Armen und einem Kuppelschädel ausstieg.
    Vor Furcht konnte sich Genhered nicht von der Stelle rühren. Er sah den Giganten vor sich in die Höhe ragen, und es war ein furchteinflößender Anblick. Genhered wartete unwillkürlich darauf, daß ihn das Monstrum angreifen und töten würde.
    Doch es kam völlig anders.
    „Ich bin Blo Rakane", hörte Genhered die grollende, tiefe Stimme des Wesens, „ein Wissenschaftler von Halut. Ich bin gekommen, um dich um deine Hilfe zu bitten."
    UmHilfe? Endlich konnte Genhered sich wieder rühren. Er trat einige Schritte zurück, so daß er den Kopf nicht so weit in den Nacken legen maßte, um dem weißhäutigen Giganten in die drei flammenden Augen zu sehen.
    „Um Hilfe?" Wie auch der
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