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196 - Das Schwert des Druiden

196 - Das Schwert des Druiden

Titel: 196 - Das Schwert des Druiden
Autoren: A.F.Morland
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Innerhalb weniger Augenblicke verwandelte sich der Mann aus der Welt des Guten in einen Druiden.
    Er nahm das Schwert wieder in seine Hände, und wir verließen den Raum. Unten, unter freiem Himmel, sagte Huntington: »Nun müssen Sie sich konzentrieren - auf das Schwert und auf das, was Sie Vorhaben.«
    Mit Spannung verfolgte ich, was weiter geschah. Da, wo die Klinge aus dem massiven Griff ›wuchs‹, zierte eine Blattgravur die blanke Klinge, und dieses Blatt entwickelte alsbald Hitze. Es begann blaß zu leuchten, und Dämpfe stiegen hoch. In dünnen Schlieren rankten sie sich um die Klinge, die Daryl Crenna gehoben hatte.
    Blitzende Reflexe tanzten auf dem Geisterschwert, und mir war, als würde sich unsere Umgebung verändern. War es eine Halluzination?
    Oder verfärbte sich der Himmel tatsächlich? Überzog er sich mit einem geheimnisvollen Abendrot? Ich hatte den Eindruck, drei Monde zu sehen.
    Und aus Huntingtons Schloß schien eine riesige Befestigungsanlage geworden zu sein. Vielleicht sogar eine Stadt, die es in der Vergangenheit gegeben hatte.
    Hatte der unbekannte Druide hier einst gelebt? Hatte uns das Zauberschwert in diese andere Zeit versetzt, ohne daß wir es merkten?
    Ich regte mich nicht, um die Konzentration meines Freundes nicht zu stören. Auch Huntington verhielt sich absolut ruhig, während sich Daryl auf das konzentrierte, was er mit dem Schwert vorhatte.
    Über seinen Schultern begann auf einmal die Luft zu flimmern. Fahle Gesichter erschienen. Ich sah den Kopf eines Mannes und den einer Frau.
    Beide Gesichter waren mir bestens bekannt. Daryl hatte mit Hilfe des Zauberschwertes Lance Selby und Oda getrennt erscheinen lassen!
    ***
    Als ich später - nachdem das Geisterschwert sich wieder an seinem Platz befand und Daryl Crenna das Druidengewand ausgezogen hatte - die Katze aus dem Sack ließ, reagierte Steward Huntington zunächst nicht.
    Ich dachte, er hätte mich nicht verstanden, und setzte etwas deutlicher nach, aber er schien von einem Verkauf nichts wissen zu wollen.
    Er hatte wohl auch etwas dagegen, uns Schwert und Gewand zu leihen. Ich warf einen saftigen Geldköder aus, aber Huntington biß nicht an.
    Daryl malte ihm aus, was er mit dem Geld alles tun konnte, doch Huntington schien sich von seinem Besitz nicht trennen zu können. Ich stockte mein Angebot beträchtlich auf, um ihn umzustimmen. Tucker Peckinpah würde mit seinem großen Vermögen für jede Summe geradestehen, die ich nannte.
    Dennoch ging ich anfangs nicht allzu verschwenderisch mit dem Geld meines Partners um. Aber Huntington trieb den Preis mit seinem steten Nein ziemlich in die Höhe.
    »Okay, Mr. Huntington«, sagte ich schließlich, als wir zu keinem Ergebnis kamen. »Wir machen es anders: Sie nennen mir die Summe, die Sie für das Zauberschwert haben wollen, und ich setze den Betrag auf Mr. Peckinpahs Blankoscheck ein, ohne zu feilschen.«
    »Geld.« Huntington machte eine wegwerfende Handbewegung. »Was ist schon Geld, Mr. Ballard?«
    »Wenn Sie genug davon hätten, könnten Sie Dark Stone Castle sanieren.«
    »Will ich das?«
    »Würden Sie sich in einem renovierten Schloß nicht bedeutend wohler fühlen?«
    »Meiner Frau und mir gefällt Dark Stone Castle so, wie es ist«, gab der verrückte Schloßbesitzer zurück. »Ich will Ihnen etwas sagen: Sie beide sind mir sympathisch, sonst hätte ich Sie nicht eingelassen. Ich wäre unter Umständen bereit, Ihr erstes Angebot zu akzeptieren…«
    »Wovon machen Sie’s abhängig?« fragte ich sofort.
    »Von einer Wette.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte ich. »Wollen wir es einem Wettstreit überlassen, zu entscheiden, wer das Schwert des Druiden in Zukunft besitzen soll?«
    »Im Prinzip hätte ich dagegen nichts einzuwenden, aber wie stellen Sie sich das im Detail vor?« erkundigte ich mich.
    »Ich will Ihnen nicht verhehlen, daß ich gern trinke.«
    »Das ist Ihre Sache. Sie sind viel allein«, gab ich zurück.
    »Ich liebe es, wenn der Wein meinen Geist benebelt. Dann sehe ich Jennifer besonders deutlich, und ich kann sie auch spüren. Ich denke; daß ich Sie beide unter den Tisch trinken kann -hintereinander«, sagte Huntington. »Nehmen Sie dieser Herausforderung an? Ich trinke mit Ihnen abwechselnd um die Wette.«
    »Das würde bedeuten, daß Sie die doppelte Menge trinken müßten«, sagte Daryl Crenna.
    Huntington nickte. »Ist ein faires Angebot. Wir wollen sehen, wer mehr verträgt - ich oder Sie beide zusammen. Wenn ich verliere, verkaufe ich Ihnen das
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