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196 - Das Schwert des Druiden

196 - Das Schwert des Druiden

Titel: 196 - Das Schwert des Druiden
Autoren: A.F.Morland
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Peckinpah zog sich hinter seinen Schreibtisch zurück.
    »Einen Drink?«
    Lance lächelte schief. »Kann ich nach all den Aufregungen vertragen.«
    »Cruv, seien Sie so nett«, bat der Industrielle.
    Der Gnom von der Prä-Welt Coor bediente den Parapsychologen und setzte sich dann ebenfalls. Auf Peckinpahs Schreibtisch stand ein kleiner Bronzedrache. Lance gefiel er nicht sonderlich, aber dem Industriellen schien er etwas zu bedeuten, sonst hätte er ihn nicht hier hingestellt.
    Peckinpah fiel auf, daß der Parapsychologe die Figur ansah. »Ein Geschenk von einer sehr guten Freundin«, erklärte er.
    Der Parapsychologe hob interessiert eine Augenbraue. »Heißt das etwa, daß Sie gewisse Absichten haben? All Ihre Freunde würden das begrüßen.«
    Vor vielen Jahren hatte Tucker Peckinpah seine Frau Rosalind in Spanien verloren. Der grausame Blutgeier Paco Benitez hatte ihr das Leben genommen.
    Damals hatte der Industrielle beschlossen, sein Geld, seine Macht und seinen Einfluß gegen die Hölle einzusetzen. Er hatte sich mit Tony Ballard zusammengetan und ihn nach besten Kräften unterstützt.
    Die Liste der errungenen Siege war lang.
    Der Industrielle war einer der reichsten Männer der Welt. Er hätte einer Frau sehr viel bieten können, doch bislang hatte es in seinem Leben - nach Rosalinds schrecklichem Ende - kein weibliches Wesen mehr gegeben. Sollte sich das nun ändern? Lance hätte es ihm gegönnt.
    Er selbst trug seine Liebe in sich: den Geist der weißen Hexe Oda. Ohne ihn hätte er nicht existieren können.
    Lance leerte sein Glas und stellte es weg. Der Drink tat ihm gut. Er fühlte sich wohl, zerfloß innerlich in angenehmer Mattigkeit und hätte sich gern hingelegt.
    »Kenne ich die Dame Ihres Herzens?« forschte Lance. »Oder möchten Sie nicht darüber sprechen?«
    »Wollen Sie wirklich wissen, wer mir diesen Drachen geschenkt hat? Nun, ich möchte kein Geheimnis daraus machen.« Tucker Peckinpahs Augenbrauen zogen sich wie drohende Gewitterwolken zusammen. »Sie war eine wunderbare Frau…«
    Lance horchte auf. »War?«
    »Sie lebt nicht mehr.«
    »Das tut mir leid. Ein Unfall?«
    Der Industrielle schüttelte den Kopf und legte die Hände flach auf den Schreibtisch. »Sie wurde ermordet.«
    »Das ist ja schrecklich.«
    »Ich habe geschworen, dafür zu sorgen, daß ihr Tod gesühnt wird.«
    »Wurde ihr Mörder denn nicht gefaßt?«
    »Nein«, antwortete der Industrielle rauh, »er und seine verdammten Komplizen laufen nach wie vor frei herum, aber das wird sich ändern. Ich arbeite daran.«
    »Sie kennen die Täter? Warum schalten Sie nicht die Polizei ein?«
    »Weil sie dafür nicht zuständig ist.«
    »Nicht zuständig? Bei einem Mord?«
    »Es war kein gewöhnlicher Mord«, sagte der Industrielle. »Die Polizei würde nichts gegen diese Leute unternehmen, deshalb muß ich das selbst erledigen.«
    »Wir leben in einem Rechtsstaat, da kann man nicht einfach ungestraft einen Menschen umbringen, das wissen Sie doch genausogut wie ich.«
    Peckinpah sah den Parapsychologen unter halb gesenkten Lidern an. »Ich spreche von keinem Menschen, Lance.« Die Müdigkeit ergriff immer mehr von Lance Selby Besitz. Er hatte Mühe, die Augen offenzuhalten, und er konnte den Worten des Industriellen kaum noch geistig folgen. Das war keine natürliche Müdigkeit!
    »Von… keinem… Menschen…?« sagte Lance schleppend.
    Tucker Peckinpah grinste. »Was haben Sie denn, Lance? Ist Ihnen nicht gut?«
    Der Parapsychologe hob die Hand, die bleischwer geworden war.
    Große Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn. »Da war etwas in meinem Drink.«
    »Erraten!« gab Tucker Peckinpah unumwunden zu.
    »Was?«
    »Eine magische Droge, die nicht nur dich, sondern auch die Hexe in dir für eine Weile schachmatt setzt!«
    Hitze quälte den Parapsychologen. Keuchend öffnete er seinen Hemdkragen. »Was… hat das zu bedeuten?«
    »Daß du in der Falle sitzt!«
    »Falle? Sie haben mir… eine Falle gestellt? Sie?«
    Der Industrielle lachte boshaft. »Das hättest du dir nicht träumen lassen, was?«
    »Warum tun Sie das?«.
    »Es ist ein Teil meiner Rache. Weißt du, von wem ich den Bronzedrachen habe? Von Amphibia, der Gefährtin des Höllen-Alligators Sobbar.«
    »Die Figur beeinflußt Sie…«
    »Ich stehe auf der schwarzen Seite und werde das Ballard-Team hochgehen lassen. Mit einem gewaltigen Faustschlag werde ich diesen Kreis zerschlagen, damit die Hölle freie Bahn hat! Wenn keiner mehr von Tony Ballards Freunden übrig ist,
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