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196 - Das Schwert des Druiden

196 - Das Schwert des Druiden

Titel: 196 - Das Schwert des Druiden
Autoren: A.F.Morland
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wird Amphibias Tod gesühnt sein!«
    Cruv sprang auf und trat vor den Parapsychologen. Lance konnte trotz seines schlaffen Intellekts unschwer erkennen, daß der Gnom mit dem Industriellen unter einer Decke steckte. Von dem war keine Hilfe zu erwarten. Im Gegenteil. Cruv mußte seinen Drink präpariert haben.
    Der Gnom fletschte die Zähne. »Erschüttert?« fragte er höhnisch.
    »Die Ballard-Crew wird zerbrechen!« prophezeite Tucker Peckinpah. »Einer nach dem anderen wird abfallen - und du machst den Anfang!«
    Cruv drehte den Silberknauf, und mit einem lauten Klicken schnellten drei magisch geladene Spitzen aus dem schwarzen Stock. Der Gnom wollte verhindern, daß ihm jemand zuvorkam und Lance Selby an seiner Stelle tötete. Das Leben dieses Mannes sollte ihm gehören!
    Blitzschnell riß er seinen Dreizack hoch. Die Metallspitzen zeigten auf Lance Selbys Brust. Als er kraftvoll zustoßen und das Herz des Parapsychologen durchbohren wollte, flog hinter ihm die Tür auf, und Morron Kulls scharfe Stimme stoppte ihn.
    »Halt, Cruv!«
    Der Gnom hielt wütend inne. Er hätte dennoch zustoßen können, aber wenn er sich Kulls Befehl widersetzte, verlor er sein Leben. Das war ihm die Sache nicht wert.
    Enttäuscht ließ er den Dreizack sinken und trat widerwillig zurück.
    Lance Selby traute seinen trüben Augen nicht, als er Morron Kull erkannte. Ein Dämon in Tucker Peckinpahs Haus - und offensichtlich mit diesem verbündet!
    »Worum darf ich ihn nicht töten?« wollte Cruv wissen.
    »Weil ich es nicht will!« herrschte der Dämon ihn an. Der Gnom zuckte wie unter einem Peitschenschlag zusammen.
    »Soll er etwa nicht sterben?« fragte Cruv kleinlaut.
    »Mago soll ihn und Oda vernichten. Wir liefern die weiße Hexe an ihn aus. Dafür wird er sich erkenntlich zeigen. Wir können seine Unterstützung gut gebrauchen.«
    Cruv hielt nichts von dieser höheren, vorausschauenden Politik. Er hätte lieber seinen niedrigen Mordtrieb befriedigt.
    Für Lance Selby war das alles unbegreiflich. Tucker Peckinpah und Cruv machten gemeinsame Sache mit Morron Kull! Die Welt des Parapsychologen stand vor einem gähnenden Abgrund.
    Sein Körper war so matt, daß er Mühe hatte, sich auf dem Stuhl zu halten.
    Die Situation hätte sich wahrscheinlich grundlegend geändert, wenn jemand die Bronzefigur zerstört hätte. Aber wer sollte das tun? Lance sah sich dazu außerstande, und Oda konnte auch nichts tun. Sie hatte die allergrößte Mühe, sich von dem magischen Gift, das Cruv in den Drink getan hatte, nicht vollends unterkriegen zu lassen.
    ***
    Calarb, der mumifizierte Teufel, hatte sich Loxagon gegenüber zuviel herausgenommen, und das rächte sich, denn der kriegerische Teufelsson war nicht gewillt, das einfach hinzunehmen.
    Asmodis war krank.
    Der Höllenfürst verfiel mit jedem Tag mehr, und niemand wußte, warum. Dürr und kraftlos war der Herrscher der Hölle geworden. Und nichts schien sein Ende aufhalten zu können.
    Daß Loxagon hinter diesem Siechtum steckte, wußte außer diesem nur noch Calarb. Der dürre Teufel hatte dem Teufelssohn den Extrakt einer seltenen, fast unbekannten schwarzen Wurzel gegeben, damit dieser ihn heimlich in Asmodis’ Nahrung mischte.
    Niemanden ließ der Höllenfürst näher an sich heran. Nur seinem Sohn vertraute er - einigermaßen. Und Loxagon hatte dieses Vertrauen mißbraucht.
    Er hatte es genützt, um seinen Vater zu vergiften. Jedoch nicht, damit sich, wenn Asmodis tot war, Calarb auf den Höllenthron setzen konnte.
    Er wollte diesen Platz an der Spitze der schwarzen Macht für sich selbst beanspruchen. Einmal hatte er es bereits versucht - und Schiffbruch erlitten.
    Er war damals zu jung und zu wild gewesen, hatte sich für unbesiegbar gehalten, doch Asmodis hatte ihn eines Besseren belehrt, und er hätte beinahe sein Leben verloren.
    Diesmal würde es klappen, und niemand konnte ihn verraten, denn sein Schwert hatte soeben Calarbs schmalen Brustkorb durchbohrt. Der mumifizierte Teufel wollte die Klinge zum Verglühen bringen. Er setzte seine ganze Kraft ein, um das zu erreichen, doch Loxagon machte Calarbs Bemühungen mit einer guttural ausgestoßenen Wortmagie zunichte.
    Die Schwertklinge, die zu glühen begonnen hatte, erlosch wieder, und Calarb brach vernichtet zusammen.
    Triumph funkelte in Loxagons Schakalaugen, als er auf den mumifizierten Teufel hinuntersah. »Du hättest wissen müssen, daß ich mich mit einem Platz hinter dir niemals zufriedengeben würde!«
    Der graue Körper
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