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196 - Das Schwert des Druiden

196 - Das Schwert des Druiden

Titel: 196 - Das Schwert des Druiden
Autoren: A.F.Morland
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Geisterschwert. Wenn ich gewinne, müssen Sie mit leeren Hände abziehen.«
    Mir gefiel dieses idiotische Spiel absolut nicht, aber es blieb uns nichts anderes übrig, als einzuwilligen.
    »Na schön«, sagte Daryl, »wann fängt der fröhliche Umtrunk an?«
    »Heute abend«, antwortete Huntington.
    »Und was geschieht bis dahin?« wollte der Mann aus der Welt des Guten wissen.
    »Bis dahin sind Sie selbstverständlich meine Gäste.«
    ***
    Für einen, der nicht in Geld schwamm, bewirtete uns Huntington mittags und abends fürstlich. Dazwischen erzählte, er uns viel von seiner Frau.
    Jennifer war sein Lieblingsthema. Mich schauderte, als er sagte, wir würden sie eventuell kennenlernen. Allerdings habe er darauf keinen Einfluß.
    Jennifer würde entscheiden, ob sie uns sehen wolle oder nicht. Daß wir im Schloß seien, wisse sie bereits.
    Nach dem üppigen Abendessen stellte Huntington etliche gefüllte Weinkrüge auf den Tisch. Ich hatte in mich hineingestopft, was ging, um den Wein besser zu vertragen. Wir saßen an der langen Tafel, und Huntington füllte sein Glas zum erstenmal.
    Ich ebenfalls.
    Wir hoben die Gläser.
    »Ich trinke auf Jennifer!« sagte Huntington.
    »Auf Jennifer!« sagte ich mit unterdrücktem Widerwillen, und dann tranken wir. Der Wein schmeckte hervorragend und war nicht übermäßig stark.
    Mal sehen, wieviel ich davon runterkriege, dachte ich, während Huntington sein Glas neuerlich füllte, um diesmal mit Daryl Crenna auf seine tote Frau zu trinken.
    Es war eine der außergewöhnlichsten Nächte meines Lebens, die ich auf Black Stone Castle verbrachte und die ich einem geisteskranken Schloßherrn verdankte.
    Ich rechnete mir gute Chancen aus, das Zauberschwert zu kriegen. Es war kaum vorstellbar, daß Huntington doppelt soviel vertrug wie wir.
    ***
    Stunde um Stunde verging. Huntington schien ein Faß ohne Boden zu sein. Er trank mit jedem Glas zwar langsamer, aber er war noch lange nicht voll.
    Lange Zeit merkte man ihm überhaupt nichts an. Erst allmählich wurden seine Augen glasig und seine Zunge schwer, aber daß wir es schafften, ihn zu besiegen, hielt er für ausgeschlossen.
    Ich trank so vorsichtig wie möglich, schüttete den Wein nicht in mich hinein, sondern ließ mir für jeden Schluck Zeit, um die Wirkung des Alkohols in Grenzen zu halten.
    Huntington sprach von Jennifer wie von einer Heiligen, und er behauptete allen Ernstes, er würde zugrunde gehen, wenn er ohne sie leben müßte.
    Um Mitternacht erhob sich der Schloßbesitzer und entschuldigte sich. Schwankend verließ er den Raum.
    Daryl Crenna grinste. »Jetzt holt er Jennifer, um sie uns vorzustellen.«
    »Er kommt hoffentlich allein zurück.«
    »Selbstverständlich. Was anderes ist doch gar nicht möglich. Wie geht es dir?«
    »Ich weiß noch, was ich sage. Und wie steht’s mit dir?«
    »Ich bin okay. Huntington übernimmt sich. Das Schwert gehört schon so gut wie uns.«
    Mir strich mit einemmal ein unangenehmer, süßlicher Geruch um die Nase.
    »Jetzt werd’ ich verrückt!« stieß Daryl verblüfft hervor.
    Meine Augen folgten seinem verdatterten Blick, und dann sah auch ich die unerfreuliche Überraschung: Steward Huntington hatte tatsächlich seine tote Frau mitgebracht.
    Sie stand neben ihm - und roch penetrant nach Verwesung!
    ENDE des zweiten Teils
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