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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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Die Ferien beginnen
    Auf der Fensterbank in ihrem Schlafzimmer saßen zwei Mädchen. Die eine hatte rotes, lockiges Haar und so viele Sommersprossen, daß es unmöglich war, sie zu zählen.
    Die andere hatte dunkles Haar, das sich über der Stirn zu einem lustigen Büschel erhob.
    »Morgen beginnen die Ferien!« rief Lucy und strahlte Dina mit ihren seltsamen, grünen Augen an. »Endlich werde ich Jack wiedersehen! Ein ganzes Semester lang waren wir getrennt, das ist eine lange Zeit!«
    »Na, ich habe nichts dagegen, mal eine Weile von meinem Bruder getrennt zu sein«, erwiderte Dina lachend.
    »Philipp ist nicht so übel, aber er kann einen rasend machen mit seinen gräßlichen Tieren, die er immer bei sich hat.«
    »Wie schön, daß die Ferien der Jungens nur einen Tag später anfangen als unsere«, meinte Lucy. »Wir werden zuerst bei deiner Mutter sein, so daß wir Zeit haben, uns dort ein wenig umzusehen. Und am nächsten Tag kommen dann Jack und Philipp. Hurra!«
    »Was mag das wohl für ein Haus sein, das Mutter für die Ferien gemietet hat? Ich muß doch ihren Brief noch einmal vorholen.'' Dina nahm einen Brief aus ihrer Tasche und überflog ihn.
    »Sie schreibt nicht viel. Nur, daß bei uns zu Hause ta-peziert und gestrichen werden soll. Und deswegen hat sie irgendwo in den Bergen ein Häuschen gemietet. Hier, lies selbst!«
    Lucy nahm den Brief und studierte ihn aufmerksam.
    »Das Haus heißt Quellenhof und liegt bei Schloßberg.
    Deine Mutter schreibt, daß die Gegend sehr einsam ist, aber von wilden Vögeln wimmelt. Das ist etwas für Jack!«
    »Ich kann es einfach nicht verstehen, daß dein Bruder so verrückt nach Vögeln ist«, sagte Dina. »Er ist ebenso versessen auf Vögel wie Philipp auf Insekten und alle möglichen anderen Tiere.«
    »Ich finde, Philipp kann fabelhaft mit Tieren umgehen«, bemerkte Lucy, die Dinas Bruder sehr bewunderte. »Denk doch bloß an die Maus, die er dazu abgerichtet hatte, ihm Brotkrumen von den Lippen zu nehmen!«
    Dina schauderte. »Erinnere mich nur nicht an diese Sachen!« Spinnen und Fledermäuse waren ihr ein Greuel, und sie schrie vor Entsetzen, wenn sie eine Maus sah.
    Niemals konnte sie sich daran gewöhnen, daß ihr tierlie-bender Bruder immerfort alles mögliche Getier um sich versammelte. Aber Philipp reizte Dina auch oft bis zur Weißglut. Einmal hatte er Ohrwürmer unter ihr Kopfkissen gesetzt und ein andermal Schaben in ihre Schuhe gesteckt. Er konnte schon ein rechter Quälgeist sein.
    »Wie ist es denn Kiki so lange ergangen?« fragte Dina.
    Kiki war ein Papagei, der Jack gehörte. Er war sehr klug und konnte Stimmen und Geräusche haargenau nachmachen. Jack hatte ihn allerlei gelehrt, aber Kiki hatte auch selbst einiges aufgeschnappt, besonders von einem verdrießlichen, alten Onkel, bei dem Lucy und Jack früher einmal gewohnt hatten.
    »Kiki durfte diesmal nicht in der Schule bei Jack bleiben«, erzählte Lucy betrübt. »Es ist wirklich ein Jammer!
    Jack hat schließlich einen Freund in der Stadt gefunden, der Kiki zu sich genommen hat und für ihn sorgt. Und natürlich besucht er ihn jeden Tag. Aber sie hätten doch auch erlauben' können, daß Kiki in der Schule bleibt!«
    »Na, es ist eigentlich kein Wunder, daß sie ihn nicht in der Schule haben wollten. Zu dem Direktor sagte er dauernd, er solle nicht schnüffeln, dem Klassenlehrer befahl er, sich die Füße abzuwischen, und in der Nacht schrie er wie eine Lokomotive und weckte alle auf. Jedenfalls wird er nun in den Ferien bei uns sein, und darauf freue ich mich schon. Ich habe Kiki riesig gern. Er ist eigentlich gar nicht wie ein Vogel, sondern mehr wie einer von uns.«
    Kiki war wirklich ein guter Kamerad. Natürlich unterhielt er sich nicht richtig mit den Kindern. Aber er konnte das Blaue vom Himmel herunterschwatzen, wenn er in Stim-mung war, und brachte manchmal die drolligsten Dinge vor, so daß die Kinder vor Lachen schrien. An Jack hing er wie ein Hund und saß oft stundenlang wie angewach-sen auf seiner Schulter, wenn der Knabe es zuließ.
    Die beiden Mädchen freuten sich sehr auf die Ferien.
    Sie würden viel Spaß haben mit Kiki und den beiden Jungen. Und Lucy freute sich noch besonders auf Dinas hübsche, lustige Mutter.
    Jack und Lucy Trent hatten keine Eltern mehr. Jahre-lang hatten sie bei einem verdrießlichen, alten Onkel gewohnt, bis sie durch Zufall Philipp und Dina Mannering kennenlernten. Diese waren vaterlos, und ihre Mutter, die tüchtig für ihren Unterhalt arbeiten
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