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1951 - Das Reich der Puppen

Titel: 1951 - Das Reich der Puppen
Autoren: Unbekannt
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Nebeneinander berührten sie die Wand der Halle, die jetzt als Fußboden diente. Tuck regelte den Mikrogravitator hoch, so daß er in Relation zur Anziehungskraft von Century Ibeinahe schwerelos wurde. Er ging in die Knie und stieß sich mit aller Wucht ab. An dem Schlackehaufen des SOLHIRN-Ablegers entlang stieg er nach oben, überquerte in sechs Metern Höhe die Anlagen und erreichte den Vorsprung, auf dem Tsu sich zuletzt befunden hatte.
    Der Agent klammerte sich fest und spähte in die Tiefe Da war nichts Tsu hatte sich getäuscht.
    „Da unten liegen nur Trümmer", brummte Mergenburgh und leuchtete die Vertiefung zwischen den Aggregaten aus.
    Tsualar Gross folgte ihm und schob sich neben ihn. Die eine Schulter nach vorn gedreht, warf er erneut einen Blick in den Abgrund.
    „Da!" stieß er hervor.
    Tucks Augen weiteten sich. Jetzt sah auch er es. Viele Möglichkeiten der Erklärung gab es nicht.
    „Ein Korrago ...?"
    „Bringt euch in Sicherheit!" forderte die allgegenwärtige Biopositronik sie auf. „Ich schicke Kampfroboter."
    Ein unregelmäßiges Klacken zeigte an, daß der Androide versuchte, zu ihnen heraufzuklettern. Allem Anschein nach bewegte er sich mit Hilfe von Magneten an der senkrechten Wand hoch. Die Taster maßen minimale Energieentfaltung.
    Sie durften die technischen Möglichkeiten der Androiden nicht unterschätzen. Selbst ein beschädigter Korrago konnte Verderben und Tod über sie bringen.
    Tsu deutete zur Tür. Sie gähnte als schwarzes Rechteck knapp vierzig Meter entfernt über ihnen.
    So schnell es ging. schwebten die beiden Männer nach oben und brachten sich auf dem Korridor in Sicherheit.
    Drei Minuten dauerte es bis zum Eintreffen der Maschinen Sechs TARA-V-UHs aus der GOOD HOPE III rasten mit hoher Geschwindigkeit an ihnen vorbei in die Halle.
    „Das Ding hat fast keine Energie mehr", sagte Tuck. „Sonst wäre es längst oben."
    Er behielt recht. Kurz darauf gaben die Kampfroboter Entwarnung.
    Die beiden TLD-Spezialisten kehrten zu dem Vorsprung zurück und nahmen zwischen den TARAS Aufstellung.
    „Er kommt", verkündete eine der Maschinen. Die Mündung ihres Strahlers deutete nach unten in die Dunkelheit.
    Begleitet vom monotonen Klacken der Magnetflächen, näherte sich der Androide.
    Sekunden später tauchte sein Kopf über der Kante auf.
    Korrago waren nach humanoidem Vorbild konstruiert. Ihre Größe lag zwischen zwei Meter und zwei Meter zehn. Die Augen dieser Geschöpfe erinnerten an zehn Zentimeter hohe und einen Zentimeter breite Schießscharten. Diese waren mit einem dünnen, glänzenden Rahmen in die schwarze Kunsthaut eingepaßt. Dahinter bewegten sich zwei künstliche Optiken. Das Gesicht besaß zwei Ohren, eine Nase und einen menschenähnlichen Mund.
    Knochen und Muskelgewebe der Korrago wirkten künstlich. Im Kopf sorgte eine Mischung aus organischen Stoffen und Computerelementen für die Steuerung und das „Denken" dieser Wesen.
    „Halt!" sagte Tuck in Glausching.
    Der Korrago gehorchte. Das Klacken verstummte.
    „Gib uns eine Auskunft! Wie kriegen wir die Anlagen ohne SOLHIRN am schnellsten wieder flott?"
    Der Androide brachte nur unzusammenhängendes Zeug hervor. Selbst Tsu war nicht in der Lage, sich einen Reim darauf zu machen. Aus der Mundöffnung des Kunstwesens drang Rauch. Arme und Beine des Androiden lösten sich von der Steilwand. Nur die Magnetkontakte am Rumpf hielten ihn noch. Aber auch diese Energie schwand im Bruchteil von Sekunden.
    Wie in Zeitlupe löste sich der Korrago von der Wand und stürzte zurück in das Loch, aus dem er gekrochen war. Es krachte und schepperte, als er drunten aufschlug. Danach kehrte Ruhe ein.
    Das Kunstwesen stellte keine Gefahr mehr für sie dar.
    „Ihr könnt wieder an eure Arbeit zurückkehren". wandte sich Tuck an die Kampfmaschinen. Die Roboter vom Typ TARA-V-UH schwenkten wortlos zur Seite und flogen davon.
    SENECA meldete sich erneut und gab das Ergebnis aller bisherigen Untersuchungen bekannt. Von den überprüften Systemen standen gerade mal fünfzehn Prozent für einen kurzfristigen Betrieb zur Verfügung. Alle anderen waren zerstört oder mußten unter hohem Aufwand repariert werden.
    Die Meldung versetzte dem Cheftechniker einen Schock. Mit allem hatte er gerechnet, nur damit nicht.
    Die SOL ist eine Nummer zu groß für dich, erkannte er. Du machst den Fehler, daß du wider besseres Wissen die Verhältnisse der GOOD HOPE III unbewußt auf das Hantelschiff überträgst. Das geht ins Auge!
    Stumm machte er
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