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1951 - Das Reich der Puppen

Titel: 1951 - Das Reich der Puppen
Autoren: Unbekannt
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sechzig Prozent", sagte Lyjda. „Das ist schlimmer als erwartet."
    „Es bedeutet, daß sich vierzig Prozent der Aggregate einsetzen lassen", gab Tuck zur Antwort. „Das reicht für den Ernstfall aus."
    Mit vierzig Prozent aller Antigravs schafften sie es gerade mal so, das riesige Schiff in einen Orbit zu bringen. Allerdings im Schneckentempo.
    Lyjda gab keine Antwort, was der Cheftechniker als Zustimmung wertete Die beiden Agenten machten sich an die Arbeit. Die Halle gehörte zur dritten Ebene. In mehreren Sektionen und Etagen waren Antigravtriebwerke, Andruckneutralisatoren und Schwerkrafterzeuger untergebracht. Tuck kümmerte sich um die Aggregate, während Tsu sich über die alle Steuerpositronik hermachte.
    Der Cheftechniker schaltete den Scheinwerfer seines Anzugs ein und leuchtete die Anlagen der Reihe nach ab. In der Fabrik namens MATERIA waren an der SOL zahlreiche Umbauten vorgenommen worden, ohne daß man die alten Systeme entfernt hatte. Viele der neuen Maschinen ruhten in ehemaligen Zwischenräumen oder waren einfach über die alten gebaut worden.
    Dort, wo der unförmige Schlackeklumpen aufragte, hatte der Ableger von SOLHIRN gestanden. Über SOLHIRN wußten sie nur so viel, daß es sich um eine hochmoderne Steuersyntronik gehandelt hatte.
    Mit ihrer Hilfe hatte Shabazza SENECA außer Gefecht gesetzt und das erweiterte Schiff gelenkt.
    Mergenburgh postierte die Taster und schaltete sie ein. Fünf Minuten dauerte es, bis er alle Aggregate durchleuchtet hatte und das Ergebnis vorlag.
    Die Auswertung ergab, daß die Antigravsysteme größtenteils beschädigt waren. Die Ursache lag bei SOLHIRN. Mit der Vernichtung des Zentralrechners im Mittelteil des Schiffes waren auch alle Ableger zerstört worden. Die MATERIA-Rechner hatten Fehlsteuerungen der Endgeräte verursacht und dadurch Hardware-Schäden angerichtet.
    Maximal zwanzig Prozent der Systeme ließen sich als Ersatzteile in einer anderen Anlage verwenden.
    Der TLD-Agent leitete das Ergebnis an SENECA weiter. Die Biopositronik bestätigte den Empfang kommentarlos.
    Tuck seufzte. Seine Zuversicht erhielt einen Dämpfer. Den ausgebufften „Maschinisten" konnte das jedoch nicht ernsthaft erschüttern. Er wandte sich an seinen Einsatzpartner.
    „Bist du soweit?" fragte er.
    Gross verneinte. „Ich komme kaum voran."
    Die Positronik, die früher für die Steuerung der Anlagen zuständig gewesen war, gab keinen Mucks von sich. Wenigstens die Kopplungsmechanismen der Hardware schienen in Ordnung zu sein. Gross hatte einen Teststrom durchgeschickt und eine Okay-Meldung erhalten.
    Tuck warf einen Blick auf den Chronographen an seinem Kombiarmband. Er zeigte 15.38 Uhr. Von den acht Stunden waren über eineinhalb Stunden verstrichen.
    Sein Gesicht verfinsterte sich. „Wir müssen es genauer wissen", murmelte er. „SENECA, können wir Karett haben?"
    Trabzon Karett war Positronikspezialist, eine Seltenheit in der aktuellen Zeit.
    „Tut mir leid, Tuck. Trabzon ist unabkömmlich."
    Der „Maschinist" hatte es sich beinahe gedacht. Der einzige Alashaner, der sich mit derart alten Steuergeräten auskannte, konnte nicht überall gleichzeitig sein.
    Also mußte es einfach anders gehen.
    „Tsu, bereite alles für den Einsatz eines SERUNS vor!" ordnete Mergenburgh an.
    Ein komplett ausgerüsteter SERUN war in der Lage, sich in ein beliebiges System einzuklinken und die Steuerung zu übernehmen.
    Tsu starrte ihn an, als sei er von allen guten Geistern verlassen. „Das Risiko ist zu groß!"
    Perry Rhodan meldete sich. „Nicht unbedingt. Nach der Flucht Shabazzas sowie der Vernichtung aller Korrago und SOLHIRN-Anlagen gibt es niemanden, der unsere Pikosyns mit neuen KorraVir infizieren könnte. Solange die SERUNS ohne Insassen agieren, sehe ich keinen Grund für einen Einwand."
    Tuck bedankte sich und bedachte Tsu mit einem Blick nach dem Motto „Habe ich es dir nicht gleich gesagt?"
    Der Syntronikspezialist starrte in eine Vertiefung zwischen den Aufbauten und schnellte sich plötzlich von dem Vorsprung mit dem Positronik-Terminal weg.
    „Vorsicht!" schrie er. Er sackte an den geschmolzenen Schlackeklumpen des SOLHIRN-Ablegers vorbei nach unten. Übergangslos hüllte ihn der rötliche Schimmer des Niedrigenergieschirms vom Typ DIGON-9 ein.
    Geistesgegenwärtig aktivierte Tuck seinen Schirm ebenfalls. „Was ist los?" zischte er. „Da unten bewegt sich etwas." Mergenburgh verließ seine Position vor den Aggregaten und sank zu dem Syntronikspezialisten hinab
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