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1951 - Das Reich der Puppen

Titel: 1951 - Das Reich der Puppen
Autoren: Unbekannt
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meiner Gruppe zurück und folgte Laurent Garren hinauf in den Schacht.
    „Wo steckt Monkey?" fragte ich.
    „Er rannte plötzlich los und sagte, daß ihm ein Gedanke im Zusammenhang mit den Mikrosonden gekommen sei, die er vorhin im Ersatzteillager entdeckt hat."
    Ich rief über Funk nach Monkey, aber er meldete sich nicht.
    Das hat uns gerade noch gefehlt, daß der Oxtorner sein eigenes Suppchen kocht, dachte ich skeptisch. Wenn das alle machen, können wir einpacken.
     
    *
     
    „Achtzig Millionen SERUNS, und die SOL wäre gerettet". murmelte Tuck und musterte das labyrinthähnliche Gewirr aus Gängen Die beiden Agenten standen unmittelbar neben dem Eingang und hatten die spärlich erleuchtete Halle über sich. „Unter anderen Umständen sicher ein Kinderspiel."
    „Ich verstehe nur ungenau, worauf du hinauswillst." Tsus Miene wirkte fragend.
    „So viele SERUNS brauchten wir, um mit der Leistung ihrer Antigravs eine der Schiffszellen in den Orbit zu bringen", klärte ihn der Cheftechniker auf „Und danach die nächste und übernächste. Immerhin ist es wahrscheinlicher. als die SOL mit Hilfe der Traktorstrahlen der GOOD HOPE DREI von Century Eins wegzuzerren."
    Die Syntrons der 120-Meter-Kugel hatten bereits vor der Landung errechnet, daß es nicht ging. Die Projektoren waren zu schwach für die drei Einzelteile des Generationenschiffes. Und für einen Flug aus eigener Kraft benötigten sie mindestens vierhundert komplette Antigravsysteme aus dem schiffsinternen Set oder sechzig Systeme aus dem Flugset.
    Entschlossen flogen die beiden Agenten hinauf zu den Gängen. Wie verästelte Kamine muteten sie an, die nach einer Seite offen waren. Ein Teil der Anlagen machte einen unversehrten Eindruck.
    SENECA gab laufend Meldungen von Einsatzgruppen durch. In der SZ-2 waren bisher achtzig Sektionen der internen Antigravsysteme untersucht worden. Nur zehn Prozent davon wiesen keine Schäden auf Der Gesamtwert lag unter den anfangs erhofften vierzig Prozent, ungefähr bei der Dreißig-Prozent-Marke.
    Es war schlicht zuwenig. „Egal wie, wir brauchen vierzig Prozent", kommentierte Tuck die Meldungen „Und selbst dann garantiere ich nur für die ersten zwanzigtausend Meter...
    Die Vorstellung, daß die SOL in die Atmosphäre aufstieg und aus zwanzig Kilometern Höhe zurück in das atomare Inferno krachte, verursachte ihm mehr als eine Gänsehaut.
    Etwas trat ein, womit er in einer solchen Situation nie gerechnet hätte: Er wünschte sich plötzlich nach Alashan zu seiner Rasselbande. Im Kreis der Familie hatte er solche Probleme nicht.
    Dafür aber andere. Und hol's der Teufel, wer konnte schon sagen, ob Alashan in diesem Augenblick überhaupt noch existierte?
    „Was hast du?" fragte Tsu leise und blickte ihn voller Besorgnis an. „Ist dir nicht gut?"
    „Nein, nein. Alles in Ordnung. Es war nur so ein Gedanke."
    Sie erreichten den Standort des SOLHIRN-Ablegers. Die Explosion hatte einen beträchtlichen Teil der Anlagen zerfetzt und die meisten Aufbauten demoliert. Es sah aus, als habe jemand mit einem riesigen Hammer auf die Maschinen eingeschlagen.
    Tuck kommunizierte mit SENECA, versuchte die Aggregate zu identifizieren. Energie-Umwandler und Gravitraf-Speicher ließen sich kaum mehr als solche erkennen Die bei der Explosion freigewordene Energie hatte sämtliche Abschirmungen zerstört. Die Wucht des Vorgangs hatte die Speicher und die rechte Hälfte der Halle sowie Decke und Fußboden förmlich in kleine Fetzen gerissen.
    Um die kritischen Bereiche machte Mergenburgh einen großen Bogen. Mißtrauisch beäugte er die über ihm in die Luft hineinragenden Aggregate Manche schienen nur noch an einer einzigen Strebe zu hängen, die jeden Augenblick brechen konnte. Außerhalb seines Blickfeldes zirpte und gluckerte es.
    Irgendwo in dem nicht mehr existierenden Korridor zwischen den Anlagen mußten die Antigravprojektoren sitzen.
    Er entdeckte sie inmitten von Kaskaden aus sprühenden Energiefontänen. Leiterbahnen ragten wie die Stacheln eines Tolkanderschiffes in seine Richtung und wandelten alles in Licht und Wärme um, was die Speicher hergaben.
    Gemeinsam gelang es ihnen, die Lecks zu versiegeln. Die Energiekaskaden fielen in sich zusammen.
    Tuck schwebte vorwärts und schaltete den Orter seines Kombiarmbands ein. Irgendwo kräuselte Rauch. In dem Mischmasch aus Hitze, Qualm und Metall fetzen entdeckte er einen Hort der Ruhe und Ausgeglichenheit. Der angemessene Energiepegel blieb konstant.
    Mergenburgh hatte es
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