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1923 - Friedensmission

Titel: 1923 - Friedensmission
Autoren: Unbekannt
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Art", antwortete die Landbewohnerin langsam.
    „Das ist so etwas wie ... Wir Solmothen nennen es einen Trockenfurz. Gegen Feinde muß man sich wehren. Ich kann mich nicht mit einem fröhlichen Wassertanz gegen einen Rabbastuhr verteidigen. Er würde mir eine Weile zusehen und mich dann gutgelaunt verschlingen."
    Battanboo schaukelte im Wasser. „Aber man muß differenzieren! Die Arkoniden sind nicht eure Feinde. Ihr seid aufeinander eifersüchtig, das ist alles. Jeder von euch will am meisten zu sagen haben, der Wichtigste und Bedeutendste sein. Diese Auseinandersetzung könnt ihr friedlich führen und begreifen, daß ein Krieg nur Elend und Not bringt, aber keinen Nutzen. Verlierer sind immer die Unschuldigen, die ihrer Habe, ihrer Heimat, ihrer Gesundheit beraubt werden. Was bleibt am Ende übrig? Und das alles nur wegen unterschiedlicher Ansichten."
    Bre spürte plötzlich einen kalten Schauer den Rücken hinunterlaufen. In ihrem Kopf wiederholte sich ständig ein Wort: Thoregon.
    „Frieden und Harmonie sind der einzige Weg zu einer Koexistenz, zu Toleranz", fuhr Battanboo fort. „Das haben wir allen Gesprächspartnern bisher deutlich gemacht. Und nur aus dieser Koexistenz heraus können die Stärke und der Willen erwachsen, gegen einen gemeinsamen Feind zu bestehen, der einen absolut gnadenlos vernichten will."
    „Shabazza", flüsterte Bre. „Perry Rhodan ist der Sechste Bote von Thoregon, mit dem Auftrag, ihn zu finden ..."
    „Perry Rhodan soll gegen Shabazza kämpfen, dabei hat er nicht einmal sein eigenes Volk zur Unterstützung hinter sich. Hätten wir Solmothen uns auf unserer kleinen, begrenzten Welt je so uneinsichtig verhalten, wären wir längst ausgerottet."
    „Du meinst also, wir müssen lernen, wie ein Verstand zu denken ..."
    „So ähnlich, ja. Deshalb muß niemand seine Identität aufgeben. Aber genug davon. Wir haben bald unser erstes Ziel erreicht, und ich muß mich vorbereiten. Die Ferronen sind glücklicherweise angenehme Gesprächspartner. Danach kann ich dir mehr von unserer Art zu leben zeigen."
     
    *
     
    Bre Tsinga nahm an den Gesprächen der Solmothen mit den Völkern nicht persönlich teil, um die Neutralität zu wahren. Aber sie erhielt von Battanboo bereitwillig die Aufzeichnungen.
    Sie war immer wieder von neuem fasziniert, wenn sie feststellte, wie sich die ablehnende Haltung der Politiker im Verlauf der Diskussion wandelte. Die Solmothen besaßen eine einzigartige Gabe; ganz anders als die rein rhetorische der Linguiden.
    Sobald die PERLAMARIN Ierneut startete, warf die Psychologin sich in ihren Anzug und verließ ihren gewohnten Bereich. Sie hatte bald keine Mühe mehr, sich allein zurechtzufinden, und inzwischen schwamm sie schon recht geschickt.
    Es war ein ganz neues, wunderbares Gefühl, durch das Wasser zu tauchen oder zu schweben. Eine Art Schwerelosigkeit, aber nicht Haltlosigkeit. Die Glücksgefühle, die sich dabei allmählich einstellten, ließen sie die Solmothen in einem ganz anderen Licht sehen, und sie kam ihnen auf diese Weise immer näher.
    Die Psychologin erfuhr viel über den Familiensinn, die Bedeutung des Perlamarins, und Battanboo hatte eine Menge zu erzählen. Am liebsten berichtete er von seiner Kindheit, die Zeit danach bereitete ihm zu viele schmerzhafte Erinnerungen.
    Der Höhepunkt aber kam kurz vor dem 2 Abschluß der Mission, als Battanboo mit ihr zum Versammlungsraum schwamm.
    Das Zugangsschott war derart von prächtigen Perla-Korallen überwuchert, daß es wie ein königliches Portal wirkte. An einigen Stellen blinkten im Wachsen begriffene Perlamarine in verschiedenen Farben. Jeder von ihnen hatte seine besondere Bedeutung.
    Die übrigen neun Besatzungsmitglieder des Kugelraumers waren bereits anwesend.
    Der einzige Einzelgänger neben Battanboo war Zulren, ein ungefähr gleich altriger Solmothe, dessen Lebenspartnerin vor einiger Zeit tödlich verunglückt war.
    Die Solmothen begrüßten die Landbewohnerin von Sabinn als willkommenen Gast.
    „Du verstehst natürlich nicht den Sinn unserer Tänze, aber laß dich davon nicht beirren", erläuterte Battanboo. „Ich denke, es ist dennoch ein Erlebnis für dich, wenn du daran teilnimmst. Mach dir keine Gedanken über deine Bewegungen, ergib dich einfach deinen Gefühlen."
    „Ich mache mich bestimmt lächerlich", lächelte Bre. „Ich hoffe, ihr habt Nachsicht mit mir."
    „Das ist gar nicht von Bedeutung, es kommt nur auf das Erleben an", betonte Zulren.
    „Wir diskutieren jetzt nicht über
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