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1923 - Friedensmission

Titel: 1923 - Friedensmission
Autoren: Unbekannt
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einseitig und festgefahren. Das sollten wir feststellen. Wir haben nichts dabei zu verlieren, und vielleicht...", sie zeigte plötzlich ein breites Lächeln, „... können wir bei der Gelegenheit doch noch auf einen Handel zu sprechen kommen."
    Leila schlug leicht mit der, kräftigen Schwanzflosse. Sie war sicher gewesen, daß sich die Ruhe und Harmonie der Solmothen auf die Ertruser übertragen und sie zur Einsicht bringen würde. Ihr 3 Einfühlungsvermögen und ihre Fähigkeit, positive Schwingungen zu übertragen, versagten selten.
    Natürlich durften dafür nicht zu viele Personen anwesend sein, und sie mußten sich auch in unmittelbarer Nähe befinden. Doch der erste Schritt für konstruktive Gespräche war getan.
    Friedfertigkeit und Harmonie waren die einzigen Lösungen für die Beilegung von Konflikten - das mußten die Landlebewesen endlich begreifen.
     
    3.
     
    Terra „Genhered, du weißt genau, du mußt das nicht tun", sagte Bre Tsinga behutsam. Der Nonggo zeigte sich wieder einmal zutiefst deprimiert.
    Wenn wir ihm den Chip nicht bald implantieren, wird er einfach sterben, dachte die Kosmopsychologin besorgt. Sein Lebenswille nimmt täglich ab, es wird neuerdings wieder schlimmer statt besser.
    Genhered ergab sich nicht einfach in Selbstmitleid. Die Entfernung des Chips und damit die Unfähigkeit, ins Neuron zu tauchen, sowie die Verbannung von seinem Volk hatten eine emotionale Agonie ausgelöst. Nach den Pannen mit dem Heliotischen Bollwerk hatten seine Artgenossen das sogenannte Sündenträger-Prinzip angewandt und den Nonggo bei den Terranern zurückgelassen. Als zusätzliche Strafe hatten sie ihm den SBS-Chip entfernt, mit dem ein Nonggo normalerweise in seinem Heimatsystem in permanentem Kontakt zum „Netz" stand.
    Bre war es in den letzten Wochen zwar hin und wieder gelungen, ihn ein wenig aus diesem Teufelskreis herauszuholen, doch ohne bleibenden Erfolg. Die seelische Zerrüttung des Nonggo war nicht aufzuhalten. Ab einem bestimmten Punkt würde Genhered wie ein Autist für immer in seiner eigenen dunklen Welt versinken.
    „Wenn ich es nicht tun muß, weshalb forderst du mich dann dazu auf?" gab Genhered müde zurück.
    Seine mehr als zwei Meter große, extrem dünne Gestalt wirkte zerbrechlicher denn je, fast schon gläsern. Selbst seine hastigen Atemzüge, die er dreimal in der Minute benötigte, waren kaum mehr als ein hohles Zischen.
    „Dein Zustand hat sich doch schon gebessert, seit ah dem Chip gearbeitet wird, nicht wahr?"
    „Ja ... in gewisser Weise ..."Genhered richtete sich etwas mehr auf. „Es hat mir gutgetan. Aber ich kann diese Barriere in mir nicht überwinden. Es ist, als stünde ich vor einer riesigen Mauer. Um mich herum ist alles leer ..."
    Der Nonggo hatte ein zusätzliches Problem. In seinem Heimatsystem kamen Sündenträger auf das sogenannte Sündenrad. Zwar waren sie dort auch vom Neuron getrennt, sie konnten aber mit anderen Artgenossen kommunizieren, waren somit nicht völlig allein. Er aber hatte niemanden.
    Bre konzentrierte sich auf ihre Empfindungen. Sie hatte es bisher immer noch geschafft, den verstörten Nonggo wenigstens auf einem gewissen Level zu halten. Aber sie merkte allmählich, daß es an ihre Substanz ging.
    „Diese Leere werden wir wieder füllen, Genhered", versprach sie. „Ich kann dich nicht zwingen, zu deinem Volk zurückzugehen, du willst deine Strafe ja erleiden. Aber du wirst eine Heimat bei uns finden. Ich bin sicher, daß du dich gut einleben kannst. Und es gibt eine große Aufgabe für dich: Wir können das gewaltige Potential dieses Museums nur mit deiner Hilfe nutzen. Durch dich können wir sehr viel lernen. Du wirst gebraucht, Genhered."
    „Und wenn es nicht funktioniert?"
    „Warte doch einfach ab! Wenn du erst ins Museum tauchen kannst, wird deiner weiteren Heilung nichts mehr im Wege stehen."
    Genhered musterte sie aus tiefliegenden, runden braunen Augen. „Welches Interesse hast du daran? Das verstehe ich nicht. Ich kann dir doch gar nichts 4 bedeuten."
    „Du bist mir anvertraut worden", antwortete Bre. „Das ist meine Aufgabe und meine Verantwortung." Die Psychologin schaute auf ihr Armband, als sie angefunkt wurde.
    „Komm endlich, Genhered! Die Siganesen rufen schon das zweitemal nach uns."
    „Nach dir verlangt es uns gar nicht so sehr", frotzelte Domino ROSS, als sie im provisorischen Labor eintrafen. Der grünhäutige Siganese stand auf einer Konsole.
    „Genhered ist es, den wir brauchen."
    Neben ROSS kauerte
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