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1923 - Friedensmission

Titel: 1923 - Friedensmission
Autoren: Unbekannt
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Begrüßungskomitee Gala-Uniform trug, als ob sehr hohe Staatsgäste empfangen würden. Die Beauftragten hatten die Order befolgt, allerdings mit einem gewissen Widerwillen. Die Solmothen lebten irgendwo am Rande der Galaxis und des Geschehens.
    Sie waren als Perlamarin-Lieferanten willkommen, aber ansonsten nicht weiter von Bedeutung.
    Für manche Ertruser rangierten sie knapp über den Tieren, aber nur deshalb, weil sie mit den Galaktikern kommunizieren konnten. Als gleichberechtigte, intelligente Partner wurden sie keinesfalls anerkannt.
    Irgendeiner riß einen alten Witz über derartige Begegnungen. Die meisten Ertruser sahen unruhig auf ihre Chronometer; sie hatten nach ihrer Meinung Wichtigeres zu tun, als hier herumzustehen. Wenigstens war die Hangarluke inzwischen geöffnet, also dürfte es nicht mehr lange dauern.
    „Da brat mir doch einer ein Kuska-Steak!" entfuhr es Dolos Reskon auf einmal.
    Er hatte sich keine rechte Vorstellung machen können, wie die Begegnung ausfallen würde. Er wußte leidlich, wie die Solmothen aussahen und daß sie ausschließlich Wasserbewohner waren.. Vermutlich steckten sie, ähnlich wie Giftgasatmer, in irgendwelchen unförmigen Anzügen, transportiert auf einer Antigravplattform, und blubberten unwichtige Phrasen.
    Doch weit gefehlt. Was nun aus der PERLAMARIN III kam, übertraf seine bescheidenen Vorstellungen. Zehn riesengroße, ellipsenförmige Gebilde aus Glas schwebten langsam und majestätisch aus dem Schiff und steuerten auf das Komitee zu. Im Innern dieser Glasbehälter befanden sich, durch die Krümmung und das Wasser etwas verzerrt und dadurch größer wirkend, gut fünf Meter lange Kolosse mit einer glatten, sicherlich mehrere Zentimeter dicken Lederhaut und einem von einer Knollennase und großen schwarzen und runden Augen beherrschten, trotz der Fremdheit gutmütig wirkenden Gesicht. ,Sogar die selbstbewußten, großgewachsenen Ertruser zeigten sich beeindruckt, als alle zehn Behälter in kurzen Abständen in etwa einem Meter Höhe auf sie zuschwebten. Ein Überlebenstank sonderte sich schließlich ein wenig von den anderen ab und verhielt direkt vor Selbur Dan, als wisse der Gast genau, wer die Begrüßungsworte zu sagen hatte; „Wir danken für die Genehmigung zur Landung", erklang - per Translator verständlich gemacht - eine sanfte, für diesen Riesen ungewöhnlich hohe Stimme. „Ich bin Ruraan, Kommandant der PERLAMARIN III, und das neben mir ist meine Partnerin Leila."
    Der Angesprochene wurde sich bewußt, daß er dieses ungewöhnliche Lebewesen immer noch anstarrte, und riß sich zusammen.
    „Willkommen", sagte Selbur Dan förmlich. „Im Namen meiner Regierung heiße ich dich und deine Gefährten hier auf Ertrus willkommen und hoffe, daß ihr euren Aufenthalt genießen werdet. Wenn ihr uns bitte folgen würdet, werden wir euch ins Regierungsgebäude begleiten, wo ihr bereits von den Vertretern erwartet werdet."
    „Auch dafür danken wir, denn dies ist ein bedeutender Moment, für uns alle", entgegnete Ruraan höflich.
    Die Ertruser verteilten sich, um die Solmothen an den Seiten eskortieren zu können. Ihre Gesichter zeigten keinerlei Langeweile mehr.
    Dolos Reskon empfand Vorfreude, denn er konnte sich denken, daß auch die 0 Politiker sich beeindruckt zeigen würden - wenn diese riesigen Glasgebilde zwischen der ertrusischen Eskorte in das Gebäude hineinschwebten. Glücklicherweise waren die Größenverhältnisse selbst für solche Besucher ausreichend.
     
    *
     
    Die Regierung von Ertrus schickte nicht gerade „die erste Wahl". Insgesamt waren es fünf Personen aus verschiedenen Ministerien, deren Rang sich den Solmothen allerdings nicht genau erschloß: zwei Männer namens Merton Sukom und Mor Sutao aus dem Außenministerium, eine Frau namens Durja Ysk, die aus dem „Amt für Galaktische Koordination" kam, der Pressesprecher Barelm Kosma und die Handelsbeauftragte Ronda Butto. Leila hatte also richtig vermutet, daß die Ertruser mit einem Gespräch über den künftigen Handel rechneten.
    Die Solmothin beobachtete die Ertruser zunächst eine Weile aus ihrem durchsichtigen Tank heraus. Sie war von ihren Gastgebern ebenso fasziniert wie diese von ihr.
    Als Landlebewesen waren die Ertruser beeindruckende Geschöpfe von durchschnittlich zweieinhalb Metern Größe und mehr als zwei Metern Schulterbreite, mit athletischen, muskelbepackten Körpern, rotbrauner Haut und einem unterschiedlich gefärbten Haarsichelkamm am Kopf. Sie hatten sich der hohen
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