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1923 - Friedensmission

Titel: 1923 - Friedensmission
Autoren: Unbekannt
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Schwerkraft und den Umweltbedingungen ihrer Welt hervorragend angepaßt. Neben ihnen wirkten Terraner wie beispielsweise Marga Rejka auf Zyan winzig und sehr zerbrechlich.
    Aber Leila wußte, daß auch sie beeindruckend wirkte, denn sie war wie Ruraan viereinhalb Meter lang, wenngleich mit gut 400 Kilogramm etwas leichter als er. Sie bewegte sich leicht und anmutig in ihrem Tank, um ihre Ausgeglichenheit mitzuteilen, und zeigte öfter ihren schön gezeichneten Bauch. Ruraan öffnete das Maul und zeigte sein beeindruckendes Gebiß, während er die fleischige Nase aufblies und dann ebenfalls seinen Bauch zeigte. Auch das gehörte zum Begrüßungsritual bei einer derart ungewöhnlichen Begegnung.
    Ihre Gefährten hinter ihnen vollzogen dieselben Bewegungen, während sie sich höchst interessiert umsahen. Es war das erste Mal, daß sie - abgesehen' einmal von einem seltenen Besuch auf den Schwimmenden Städten auf Zyanso unmittelbar mit einer fremden Kultur konfrontiert waren, fernab ihrer heimatlichen Wasserwelt.
    Leila war sicher, daß die Solmothen mehr über die Ertruser wußten als umgekehrt. Das eher distanzierte Wasservolk hatte bisher kaum etwas über seine Lebensweise preisgegeben - und die meisten Landbewohner interessierten sich ohnehin nur für das Perlamarin.
    „Dies ist ein sehr interessanter Augenblick", ergriff schließlich Barelm Kosma als erster das Wort. „Wir hätten nicht geglaubt, daß es einmal zu einer persönlichen Begegnung zwischen unseren Völkern kommen würde." .„Auch wir nicht", gab Leila zu.
    „Obwohl wir Raumschiffe besitzen, reisen wir nicht gern", fuhr Ruraan fort. „Wir schätzen es nicht, uns auf diese Weise fortzubewegen."
    „Wir informieren uns lieber auf unserer Welt und bleiben in unserem Element, denn viele Gemeinsamkeiten haben wir schließlich nicht", fügte Leila hinzu.
    „Nach den schlimmen Vorfällen bei den ersten Kontakten können wir das durchaus verstehen", meinte Barelm Kosma, der Pressesprecher, schnell.
    Und hatte damit bereits eine Überleitung zum eigentlichen Thema gefunden, die Ronda Butto sofort nutzte. „Um so geehrter fühlen wir uns nun durch euren Besuch", sagte die Handelsbeauftragte. „Da es nicht viele Gemeinsamkeiten zwischen uns gibt, wie du bereits gesagt hast, nehme ich an, daß es um unsere künftige Handelsbeziehung um das 1 Perlamarin geht?"
    Sie kommen direkt zur Sache, ohne viele Umwege, das gefällt mir, dachte Leila. Diese Ertruser machen oft einen aggressiven und gewalttätigen Eindruck, aber das täuscht wohl. Im Vergleich zu ihren Artgenossen haben sie eben eine lautere Stimme und sind nicht allzu diplomatisch, auch ihre Reizschwelle liegt um einiges niedriger. Aber hier vor Ort, ohne die Gegenwart anderer, haben wir einen guten Ansatz für konstruktive Gespräche.
    „Bevor wir anfangen, dürfen wir es uns etwas bequemer machen", sprach der rothaarige, sommersprossige Merton Sukom, für einen .Ertruser ungewöhnlich schmal und eher klein, dazwischen.
    Mit einer einladenden Geste wurden die Solmothen aufgefordert zu folgen. Die Ertruser nahmen an der einen Seite eines ausladenden Konferenztischs Platz, die Solmothen plazierten sich bestmöglich in zwei Reihen um die andere Seite.
    „Können wir euch etwas anbieten?" fragte Merton Sukom, wohl automatisch, denn er unterbrach sich verdutzt und lachte. „Das ist wohl schlecht möglich."
    Die Translatoren der Überlebenstanks gaben ein etwas mechanisches Lachen von sich, doch begleitend mit den lebhaften Schwimmbewegungen der Wasserbewohner war die Erheiterung klar ersichtlich.
    „Vielen Dank für die Aufmerksamkeit", sagte Ruraan höflich. Er drehte den Kopf schwerfällig in Leilas Richtung, als Aufforderung, das Wort zu ergreifen.
    „Wir sind nicht wegen eines neuen Handelsabkommens hier", erklärte Leila rundheraus und wunderte sich nicht über die verwirrten Gesichter ihrer Gastgeber.
    Sie konnte sich vorstellen, was jetzt in ihren Gehirnen vorgehen mochte: Worum konnte es dann gehen? Was mochten die Solmothen vorhaben?
    Sicher gab es sogar einen Funken Mißtrauen, ob man sich in den friedfertigen Riesen nicht doch getäuscht haben mochte. Doch die Beweise sprachen dagegen: keine Waffen, sie waren nur mit einem der nicht mehr als fünf Schiffe gekommen, und über eine mächtige Psi-Begabung war nichts bekannt.
     
    *
     
    „Ebenso wie ihr und alle anderen Welten der Galaxis mit Empfangsstationen haben wir die Ansprache der Arkoniden erlebt", fuhr Leila nach wenigen Sekunden
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