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1923 - Friedensmission

Titel: 1923 - Friedensmission
Autoren: Unbekannt
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Sinius Ponta und grübelte über irgendeinem Problem. Ponta war Biomechaniker, und Genhereds Geschick lag sozusagen in seinen Händen. Um Ponta herum lagen jede Menge Werkzeuge, Programmiergeräte und Rohlinge siganesischer Fertigung verstreut. Er war keineswegs ein Draufgänger wie ROSS, sondern eher ein leidenschaftlicher Techniker. Es gab für' ihn nichts Schöneres, als stundenlang an einer Konstruktion herumzubasteln. Versunken in seiner Welt der Mikrofertigung, brauchte er niemanden um sich herum, und nach Abenteuern verlangte es ihn schon gar nicht.
    „Wir kommen nicht mehr weiter", fuhr ROSS fort. „Bei der Initialisierung der Z-83-Speicherfeldplatte bleiben wir hängen, und ohne die können wir die Programmierung nicht laden."
    „Ist das alles?" fragte Bre.
    „Hm, nein, nicht ganz", mußte der Siganese zugeben. „Da sind noch so ein oder zwei andere Dinge, aber die kriegen wir auch so hin."
    „Wir", murmelte Ponta von seinem Sitz aus, weiterhin über seine Schöpfung gebeugt.
    „Er klopft schlaue Sprüche, und ich mache den Rest."
    „Ich weiß ja nicht, was ich tun könnte ...", meinte Genhered zögernd.
    Die Xenopsychologin durchbohrte ihn geradezu mit ihren Blicken.
    „Fehlt dir das Wissen oder die Erinnerung?" fragte sie ein wenig scharf.
    Der Nonggo schien zu schrumpfen.
    „Das nicht ..."
    „Dann sehe ich auch keinen Grund für einen Rückzieher."
    Genhered legte den langen, schmalen Kopf leicht schief. Eine Geste, die wieder ihren Sinn bekommen sollte, weil sie für das „Tauchen" im Netz stand, in diesem Fall jedoch nur seine Hoffnungslosigkeit ausdrückte, niemals mehr diese Erfüllung finden zu können.
    „Wenn es nun keinen Zweck hat ...", murmelte der Nonggo. ,Bre Tsinga sah, wie sich das Gesicht von Domino ROSS dunkelgrün verfärbte, und machte eine warnende Geste mit der rechten Hand. Der Luftzug, der dabei entstand, blies den Siganesen fast um.
    „Genhered, ich dachte, das hätten wir geklärt", sagte sie betont langsam.
    „Du hast gesagt, daß ich nichts tun muß", beschwerte sich der Nonggo.
    Um seine schmallippige Mundpartie bildeten sich feine Falten. Wenigstens war sein Mienenspiel inzwischen ausdrucksvoller geworden.
    Bre seufzte innerlich. Es war nicht einfach, ihren depressiven Patienten zu einer Aktion bewegen zu können. Genhered brachte ja kaum die Energie auf, sich einmal schneller als nur im Kriechtempo zu bewegen. Eigeninitiative konnte man überhaupt nicht von ihm erwarten. Obwohl die beiden Siganesen im Höchsttempo an der Produktion des syntronischbionischen Schnittstellen-Chips arbeiteten, ging er davon aus, daß der Versuch fehlschlagen und ihn nur einer weiteren Hoffnung berauben würde. Also hielt er es für besser, gleich gar nichts zu tun.
    Irgendwann macht mich diese lahmarschige Bohnenstange noch verrückt, dachte sie grimmig.
    Dann mahnte sie sich zur Ordnung. Genhered war schwer krank, er benahm sich nicht mit Absicht oder aus Faulheit so. Auch wenn es manchmal schwer war, geduldig zu bleiben, mußte" man behutsam mit ihm umgehen, um seinen ohnehin labilen Zustand nicht noch weiter zu verschlechtern. Er vertrug keine Hast, keine .schnellen Umschwünge, 5 keine lebenslustige Aktivität. Es war schon problematisch genug gewesen, ihn mit den beiden Siganesen zu konfrontieren und ihm beizubringen, daß sie die nächste Zeit anwesend sein würden. Wie ein Autist klammerte er sich an einen absolut geregelten Tagesablauf, mit genau festgelegten Essenszeiten. Er kam nie auf die Idee, spontan irgendeinen entfernt gelegenen Bereich des Museums zu ergründen, das hätte ihn völlig überfordert.
    Genhered dazu zu bewegen, die Baupläne für den SBS-Chip abzurufen, hatte schon mehr als einen halben Tag in Anspruch genommen. Danach war der Nonggo so erschöpft gewesen, daß er den restlichen Tag und noch den halben nächsten Vormittag verschlief.
    Immerhin war es möglich gewesen, diese Baupläne manuell abzurufen - einige wenige Teilbereiche des Museums waren inzwischen in Betrieb, doch für die komplette Nutzung benötigten sie den SBS-Chip.
    „Wir verlangen nichts von dir/was du nicht schon einmal getan hast", betonte Bre.
    „Wenn du dich an die Funktionsweise eines Chips erinnern kannst, kannst du sicherlich auch bei der Konstruktion helfen. Immerhin bist du für das Heliotische Bollwerk verantwortlich gewesen, nicht wahr?"
    Genhered zögerte. Dieser Appell an sein Wissen und seine frühere hohe Position zeigte doch Wirkung.
    „Was soll ich tun?" fragte er
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