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192 - Das Monster in mir

192 - Das Monster in mir

Titel: 192 - Das Monster in mir
Autoren: A.F.Morland
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mir bestraft wird!«
    Sie erschien nicht.
    »Na schön, du selten blödes Weib, wenn du es nicht anders willst…«
    Er ging in die Küche, öffnete den Kühlschrank, nahm sich eine Dose Bier, riß sie auf und trank. Richtig kalt war es noch nicht, aber immer noch besser als kein Bier.
    Mit der Dose in der Hand kehrte er um. Als er seine Frau auch im Schlafzimmer nicht fand, dämmerte ihm einiges. »Oh, nein, Lissy, das hast du nicht getan… Das wagst du nicht, weil du weißt, was ich dir dann antue…!«
    Er rannte in das Zimmer seiner Kinder. »Pete! Debbie!« Er rief ihre Namen, obwohl sie nicht da waren. Ihr Schrank war offen, es fehlte einiges von ihren Sachen.
    »Die verfluchte Hexe hat mir meine Kinder weggenommen!«
    brüllte Bill Lancaster. Die Adern traten ihm dabei weit aus dem Hals. Es ging ihm jedoch nicht so sehr um Debbie und Pete, als darum, daß sich Lissy trotz seiner ernst gemeinten, wiederholten Drohung getraut hatte, ihn mit den Kindern zu verlassen.
    Er schüttelte wütend die Fäuste und schrie: »Ich bringe sie um! Ich bringe diese Kanaille um!«
    ***
    Noel Bannister holte uns vom John F. Kennedy International Airport ab. Ein CIA-Helikopter brachte uns nach Manhattan.
    Dort stiegen wir in eine weiße Limousine um. Der Wagen, ein Lincoln – ihm haftete noch der Geruch des Neuen an –, stand von nun an Vicky zur Verfügung, damit sie mich jederzeit in der Klinik besuchen konnte, ohne auf ein öffentliches Verkehrsmittel angewiesen zu sein.
    In Central-Park-Nähe hatte unser amerikanischer Freund ein Vier-Zimmer-Apartment für Vicky organisiert.
    »Ich hoffe, es gefällt dir«, sagte er beim Eintreten und drückte ihr die Schlüssel in die Hand.
    »Es ist großartig«, erwiderte Vicky begeistert.
    »Hübsche Gäste werden von uns verwöhnt«, erklärte der schlaksige Noel Bannister und grinste mit großen, kräftigen Zähnen.
    Er hatte ein Pferdegebiß wie unser Freund Pater Severin.
    Dennoch sahen sich die beiden nicht im entferntesten ähnlich, denn Noel hatte einen runden Kopf, und der Priester einen sehr langen. Zudem war das Haar des Agenten spleenig grauweiß gefärbt.
    Das Apartment war modern und trotzdem gemütlich eingerichtet.
    Es gab Telefon, einen automatischen Anrufbeantworter, einen Fernsehapparat, eine Stereoanlage und eine verspiegelte Hausbar – mit einer Flasche Pernod, die noch nicht angebrochen war. Noel Bannister hatte an alles gedacht.
    »Heute nacht schläfst du noch hier«, sagte der Agent.
    »Morgen bringe ich dich in die Privatklinik.«
    Wir nahmen einen Drink, und Noel erzählte uns von den Einsätzen der letzten Zeit. Da ich wußte, daß ihn alles interessierte, was wir drüben in England trieben, berichtete ich ihm von Calumorg, dem Uralt-Vampir, der uns einiges aufzulösen gegeben hatte und uns schließlich entkommen war.
    »Ihr werdet sicher von ihm hören«, sagte Noel.
    »Damit rechnen wir«, gab ich zurück. »Hoffentlich gelingt es uns dann, ihm den Garaus zu machen.«
    Noel verblüffte mich mit einer Neuigkeit, von der ich noch nicht einmal andeutungsweise gehört hatte. »Asmodis ist krank.«
    Ich sah Noel erstaunt an. »Wie kann der Herrscher der Hölle krank sein? Ich dachte, er und seinesgleichen wären gegen jede Art von Krankheit immun.«
    »Er kann weder die Pest noch die Cholera, noch sonst eine Krankheit kriegen, die wir auf der Erde kennen, das ist richtig, aber es gibt auch in der Hölle Krankheitserreger, vor denen sich nicht einmal Asmodis schützen kann. Er ist schwach. Es zirkuliert das hartnäckige Gerücht, daß ihm niemand helfen kann.«
    »Heißt das, daß er sterben wird?« fragte ich ungläubig. Ich konnte mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Asmodis – und sterben. Er, den es immer gegeben hatte, der jedenfalls schon vor der Hölle dagewesen war…
    Noel Bannister hob die Schultern. »Ich weiß nicht, ob er sterben wird, aber die Tage, die er sich noch auf dem Höllenthron halten kann, scheinen gezählt.«
    »Wer kommt nach ihm?« fragte Vicky.
    »Loxagon, keine Frage«, sagte ich. »Er ist schließlich Asmodis’ Sohn.«
    »Und er hat lange auf seine Chance gewartet«, fügte Noel Bannister hinzu.
    »Asmodis hat bestimmt viele Söhne«, sagte Vicky.
    Ich nickte. »Aber keiner ist so hoch aufgestiegen wie Loxagon. Immerhin regiert er heute schon große Gebiete der Hölle. Die gesamte Machtübernahme ist nur ein logischer Schritt.«
    »Vorausgesetzt, es macht niemand dem Teufelssohn diesen Schritt streitig«, schränkte Noel
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