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192 - Das Monster in mir

192 - Das Monster in mir

Titel: 192 - Das Monster in mir
Autoren: A.F.Morland
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Mini-Abteilung der CIA, die sich um Fälle mit schwarzem Background kümmerte –, hatte sich meine Verletzung angesehen und mir empfohlen, so bald wie möglich etwas dagegen zu unternehmen.
    Er beließ es nicht bei dieser Empfehlung, sondern sah sich nach einem Spezialisten um, der das Übel zuverlässig aus der Welt schaffen konnte.
    Noel war fündig geworden.
    Gestern hatte er angerufen, und heute lagen auf dem Heathrow Airport für Vicky und mich die Flugtickets bereit. Ich wollte die Sache nicht länger vor mir herschieben, sondern endlich in Angriff nehmen.
    Jubilee Goddard meldete sich wieder und fragte telefonisch an, ob wir am Nachmittag für sie und ihren Freund, den sie uns vorstellen wollte, Zeit hätten.
    Jubilee war ein ungemein sympathisches Mädchen mit einer Vergangenheit, die absolut einmalig war. Als kleines Kind war sie von einem Dämon namens Cantacca auf die Prä-Welt Coor entführt worden. Mit 17 Jahren sollte sie seine Gefährtin werden, doch sie konnte fliehen und hatte das Glück, uns in die Arme zu laufen.
    Wir verhinderten, daß ihre Verfolger sie zu Cantacca zurückschleppten, und nahmen sie mit. Eine Zeitlang wohnte sie bei uns, weil wir erst ihre Eltern suchen und finden mußten.
    Inzwischen war aus unserem frechen, quirligen Prä-Welt-Floh eine sehr hübsche junge Dame geworden. Sie hatte – weil wir für sie zur Familie gehörten – versprochen, uns mit ihrem Freund bekannt zu machen.
    Es mußte eine ernste Sache sein, denn eine flüchtige Bekanntschaft hätte uns Jubilee bestimmt nicht vorgestellt. So waren wir natürlich alle sehr neugierig auf ihn.
    Zu dumm, daß wir ausgerechnet heute keine Zeit hatten.
    Jubilee nahm das jedoch nicht tragisch. Sie war ein unkompliziertes Mädchen. Wir mochten sie alle sehr. Sie wünschte uns einen guten Flug und einen angenehmen Aufenthalt in New York und versprach, sich demnächst wieder zu melden.
    Mr. Silver und Roxane brachten uns zum Flugplatz. Boram, der Nessel-Vampir, blieb zu Hause. Von ihm verabschiedeten wir uns, bevor wir in meinen schwarzen Rover stiegen.
    »Alles Gute, Herr« sagte die Dampfgestalt mit hohler, rasselnder Stimme.
    Ich schüttelte nicht seine Hand, weil das ziemlich schmerzhaft gewesen wäre. Außerdem kostete jede Berührung mit dem weißen Vampir Kraft. Er entzog jedem, der Kontakt mit ihm hatte, Energie.
    »Danke, Boram«, sagte ich. Und zu Vicky: »Du darfst ihn küssen, wenn du möchtest.«
    »Ich halte mich lieber an Mr. Silver, wenn Roxane nichts dagegen hat«, erwiderte meine blonde Freundin schmunzelnd.
    Sie sah hinreißend aus, trug einen nachtschwarzen Rock und eine rote Jacke mit dünnen schwarzen Vertikalstreifen.
    Wir erreichten den Flughafen eine Stunde vor dem Abflug, holten die Tickets, checkten uns ein, und danach war noch Zeit für eine Tasse Kaffee im Flughafenrestaurant.
    Als unser Flug aufgerufen wurde, verabschiedeten wir uns von Roxane und Mr. Silver.
    Wieder einmal ging es nach New York.
    Es lag noch nicht lange zurück, da hatte ich Noel Bannister im Kampf gegen eine grausame Hexe dort unterstützt, und ich freute mich auf ein Wiedersehen mit dem sympathischen Agenten. Er war ein echter Kumpel. Man konnte mit ihm Pferde stehlen.
    New York… Diesmal kamen wir mehr oder weniger als Touristen.
    ***
    31. August…
    Bill Lancaster schlug die Augen auf und stöhnte. Obwohl er betrunken war, wußte er sofort wieder, was passiert war. Lissy hatte es gewagt, ihn von sich zu stoßen.
    Das sollte sie büßen!
    Umständlich erhob er sich. Zweimal fand er nicht den richtigen Halt und landete wieder auf dem Holzboden, den Lissy erst gestern frisch gebohnert hatte. Dann stand er, schwankend wie ein Halm im Wind, mitten im Wohnzimmer, umgeben von einem chaotischen Trümmerhaufen, und blickte sich grimmig um.
    »Lissy, komm hierher!« befahl er mit lauter, scharfer Stimme.
    Keine Reaktion. Stille.
    »Verdammt noch mal, hörst du nicht, was ich sage? Du sollst herkommen! Oder ist es dir lieber, wenn ich dich an den Haaren ins Wohnzimmer ziehe?«
    Er lauschte, rechnete damit, sie angstvoll schluchzen zu hören, doch nichts störte die Stille. Mit einem wütenden Tritt stieß er den Sessel, vor dem er stand, gegen die Wand.
    »Du weißt wohl nicht, wer in diesem Haus das Sagen hat!«
    schrie er. »Die Frau hat dem Mann zu gehorchen! Verdammt, willst du jetzt endlich aus deinem Versteck hervorkriechen? Soll ich dich suchen? Wünsch dir das nicht, Lissy. Ich finde dich überall, und du weißt, wie Ungehorsam von
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