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1909 - Der Bebenforscher

Titel: 1909 - Der Bebenforscher
Autoren: Unbekannt
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Wesen, nur daß es zwei Meter sechzig groß war, fast dreimal größer als Eismer Störmengord.
    Der Prolongide war sehr kräftig. Er bewegte sich schwerfällig wie eine Maschine, und er hatte braune, faltige Haut. Seine Augen funkelten in zahlreichen verschiedenen Farben. Er sprach in einem bellenden Tonfall, stets aggressiv und auffallend bissig.
    Hinter seinem Rücken hieß es oft, prolongidische Riesen seien unberechenbar; man möge sich deshalb besser von ihm fernhalten.
    Aber Eismer Störmengord hörte nicht darauf.
    Im Gegenteil, die Geschichten, die der Prolongide erzählte, fesselten ihn stundenlang.
    Janthos - so lautete sein Name - hatte einige Jahre als Söldner hinter sich und war weit herumgekommen. In der Eastside von DaGlausch kannte er jeden zweiten Planeten, vom verschlafenen Thorrim bis zur Handelswelt Kristan ,auch das gefährliche Hamaradenreich. Sogar ein Dscherro-Kontakt lag hinter ihm.
    Dann hatte Janthos die Eastside verlassen.
    Man hatte ihn nahe ans Zentrum -geschickt, in einen aussichtslosen Krieg um einen Rohstoffplaneten, für gutes Geld zwar, aber mit falschen Informationen ausgestattet.
    Verantwortlich war offenbar eine Organisation. namens Tampa-Konsortium. Die Tampa, so hieß es, waren viel zu mächtig, um sie zur Rechenschaft zu ziehen.
    Und nun war Janthos auf Jembers gelandet.
    Die Verwundung, die der Riese erlitten hatte, betraf seinen gesamten Bewegungsapparat.
    Ob er jemals wieder normal würde laufen können, stand in den Sternen.
    Eismer Störmengord freundete sich mit dem Prolongiden an. Eigentlich war Janthos der einzige, mit dem er über sein Heimweh und Über die Funkenstadt reden konnte.
    Janthos schien den jungen Goldner ebenfalls zu mögen. Auf seine Weise war er ebenso einsam wie Eismer Störmengord. Sie bildeten die ideale Notgemeinschaft.
    Die ganze Zeit freute sich Eismer auf zu Hause. Manchmal träumte er ganze Nächte lang von Straßen, die auch des Nachts erleuchtet waren, und von den goldenen Feldern rings um die Funkenstadt.
    Er hatte nur noch eine Woche, bis Trouzzo Fu Gebertan ihn zum goldenen Planeten entlassen wollte. Da passierte die Katastrophe, die sein Leben veränderte.
     
    *
     
    Vater machte am Funkgerät einen seltsamen Eindruck, der auf Anhieb schwer zu erklären war. Eismer hörte ihn von einem Bebenforscher reden, der angeblich in der Funkenstadt aufgetaucht sei.
    Was das war - ein Bebenforscher das wußte Eismer natürlich nicht.
    Er interessierte sich für völlig andere Dinge: wie das Wetter in der Stadt aussah, was seine Freunde trieben, wie es der Haustierherde ging. Außerdem gab es eine Menge aus der Klinik zu berichten.
    Mutter wirkte dagegen geradezu verstört. Sie hatte Angst vor einem Kesselbeben, das dem goldenen Planeten angeblich drohen sollte.
    Eismer hatte den Ausdruck zwar schon einmal gehört, zufällig aufgeschnappt, aus einem. Gespräch zwischen Erwachsenen.
    Was dahinter steckte, darüber hatte er jedoch keine Vorstellung. Er wußte nur, daß ein Kesselbeben etwas Furchtbares war, über das man nicht mit Kindern redete.
    Als das Funkgespräch zu Ende war, führte sein erster Weg zu Janthos. Der Prolongide hatte ihm immer alles erzählt, auch die schrecklichen Dinge. „Du mußt mir helfen!" platzte Eismer heraus. „Was ist ein Kesselbeben?"
    Janthos schien zu lachen. Er wandte Eismer die linke Gesichtshälfte zu, in der sein Mund saß, dann erklärte er: „Nach einem Kesselbeben ist alles vorbei."
    Eismer wartete ungeduldig, ob er noch etwas hinzufügen wollte. Aber der Prolongide sagte kein Wort mehr „Was soll das heißen, Janthos?"
    „Eben vorbei. Alles wird zerstört, alle sterben. Die Dimensionen beben. Energien entladen sich. Sonnen blähen sich auf, Planeten brechen auseinander. Eben lauter so Zeug, verstehst du?"
    Eismer sagte tonlos: „Meine iMutter glaubt, daß es auf dem goldenen Planeten ein Kesselbeben gibt."
    Janthos antwortete darauf mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Dumme Geschichten, Eismer. Sie macht dir nur angst.
    Richtig gefährlich wird's erst, wenn ein Bebenforscher auftaucht. Die haben den richtigen Riecher, sonst keiner. Alles andere ist Hysterie."
    Bebenforscher Ist es also wahr?
    Eismer fürchtete zum ersten Mal, daß Mutter und Vater sich zu Recht Sorgen machten. „Und ... was kann man bei so einem Beben unternehmen?"
    Janthos lachte. „Ins nächste Raumschiff setzen und wegfliegen. Besser heute als morgen, besser so weit wie möglich. Sonst geht gar nichts."
    Eismer wußte, daß auf
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