Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1909 - Der Bebenforscher

Titel: 1909 - Der Bebenforscher
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht Essmer, sondern Eismer hieß.
    Der Fremde hielt das falsche Stück Papier in Händen. Er war der falsche Patient!
    Im selben Moment wurde etwas in seinem Schädel so heiß, daß er nur noch schrie und um sich schlug
     
    4.
     
    Jenseits der Sterne
     
    Eismer Störmengord erinnerte sich an tausend Tage, die er zwischen Schmerzen und einem Gefühl des Dahindämmerns zubrachte. Manchmal schaute er in bizarre Gesichter. Eines war gelb und häßlich, die anderen schienen ihm dunkel und schwer erkennbar zu sein. Er wußte genau, daß es nicht Mutter und nicht Vater waren, und er vergaß sie wieder.
    Nach einer unendlichen Zeit erst war es vorbei.
    Als er diesmal die Augen öffnete, fühlte er sich frisch und ausgeruht. Er empfand nicht mehr das Bedürfnis, sich fallenzulassen.
    Eismer glitt mit der Zunge über seine spitzen Zähne. Sie waren vollständig sauber.
    Sein Zimmer enthielt eine etwas größere Krippenausführung als die, an die er gewöhnt war. Er hatte darin sehr viel Platz.
    Schmuckgegenstände gab es nicht, keine Bilder und keine Teppiche. Nur ein einziges kleines Fensterluk gestattete ihm einen Blick nach draußen.
    Der Himmel war grün, und er konnte eine weit entfernte Turmspitze sehen. Eismer Störmengord wußte sofort, daß er nicht zu Hause war. Der Name der Welt, auf die Vater ihn geschickt hatte, fiel ihm nicht mehr ein. Über ihm hing an der Decke eine nickelfarbene Kugel. Obwohl es verrückt klang, er fühlte sich von der Kugel angestarrt. Das Ding sah aus wie eine Kamera.
    Eismer sagte laut: „Ich bin wach."
    Er mußte nicht lange warten. Nach wenigen Minuten öffnete sich die Tür, die am Ende des Zimmers lag, und ein fremdartiges Wesen kam herein.
    Eismer fühlte sich an die Alpträume erinnert, die ihn im Dämmerschlaf so oft gequält hatten, und er begriff, daß sie nicht der Phantasie entsprangen, sondern daß er reale Wahrnehmungen in seine Träume eingebaut hatte.
    Der Alptraum existierte. Er war nur nicht so grausig wie befürchtet.
    Das Wesen besaß ein flaches gelbes Gesicht mit drei Augen und einem hochkant gestellten Mund. Es hatte keine Nase und keine Haare. Der dicke Wasserkopf saß auf einem gewaltigen Körper, mindestens zwei Meter groß und mindestens mit dem dreifachen Gewicht eines Goldners. Vom Hals abwärts nahm die Haut des Wesens einen grünlichen Schimmer an. Viel war nicht davon zu sehen, weil eine braune Kutte den größten Teil der Gestalt umhüllte.
    Eismer und das Wesen starrten einander an. „Ich bin Trouzzo Fu Gebertan", erklang es da aus dem hochkant gestellten Mund. „Dein behandelnder Arzt."
    Der blubbernde Tonfall schien Eismer vertraut, dennoch sagte er kein Wort. „Unser kleiner Patient befindet sich also auf dem Weg der Besserung. Das ist gut. Ich werde dich nun untersuchen, Eismer Störmengord. Bitte fürchte dich nicht, auch wenn mein Äußeres dir vielleicht angst macht."
    Das Wesen kam näher. Es strahlte einen bitteren Geruch aus. Aus einer Tasche brachte es eine Reihe von Instrumenten zum Vorschein, dann fühlte sich Eismer von einem widerlichen spitzen Gegenstand durchbohrt. „Keine Angst, mein Kleiner!"
    Eismer lag steif in seiner Krippe, und er fürchtete sich sehr. „Ich nehme an", sagte Trouzzo Fu Gebertan, „das hier tut ein bißchen weh. Aber es ist nicht gefährlich. - Kannst du dich noch erinnern, wo du herkommst?"
    „Vorn goldenen Planeten", antwortete Eismer automatisch. „Ah! Du erinnerst dich! Das ist gut. Ich denke nicht, daß du von der Zen trumskrankheit Schäden zurückbehalten wirst.
    Du bist ein zäher kleiner Bursche, Eismer. Ich habe per Hyperfunk mit deinen Eltern gesprochen, sie rufen einmal in der Woche an. Beim nächsten Mal kannst du selbst mit ihnen reden."
    Als er Trouzzo Fu Gebertan von Vater und Mutter reden hörte, wollte er sich aufrichten; trotz des spitzen Gegenstands, der seine Brust durchbohrte.
    Der Arzt drückte ihn mit seinen langen Armen in die Krippe zurück. „Liegenbleiben!
    Wir haben es mit einem störrischen Patienten zu tun, was? -Weißt du denn auch, wo du dich hier befindest?"
    Eismer Störmengord antwortete: „Nein."
    „Das hier ist das Vrouber-System, zweiter Planet Jembers, von deiner Heimat sechs Lichtjahre entfernt. Als du kamst, warst du halb bewußtlos und praktisch tot ... Jedenfalls liegst du in der Xenoklinik Gebertan, Wir sind die einzige Klinik in zehn Lichtjahren Umkreis, in der die Zentrumskrankheit behandelt werden kann. Unsere Erfolgsquote liegt bei über vierzig Prozent.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher