Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
stand fest, daß der Selbstmordbefehl das letzte gewesen war, was die NanoKolonne an Unheil angerichtet hatte, und zwar unmittelbar vor ihrer Vernichtung.
    Daß diese erfolgt war, daran gab es für die beiden Baolin-Nda keinen Zweifel.
    Wahrscheinlich war auch das Raumschiff, mit dem sie gekommen war, Opfer der Explosion geworden.
    Die Technobox näherte sich der KAURRANG weiter, bis es Sichtkontakt zwischen ihnen gab. Roboter sammelten bereits die toten Tessma auf und gaben sie in den Konverter. Die großen Tessma, wie Sessel und Tische, mußten von ihnen zur Schleuse gebracht und in den Deltaraum hinausgestoßen werden. Viviaree lauschte inzwischen auf Funksignale von den Kollagenen - es gab keine mehr. Die beiden Wesen hatten im stillen immer noch darauf gehofft, daß es Überlebende der Katastrophe gegeben habe. Jetzt mußten Tautanbyrk und Viviaree diese Hoffnung allmählich begraben: Sie waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Letzten ihres Volkes.
    Dennoch blieb Tautanbyrk stur und wollte nicht wahrhaben, daß Kuntherherr, der Hochtechniker und Herr über so viele Geheimnisse, nicht doch einen Weg gefunden habe, sich wie sie vor dem Selbstmordbefehl zu retten.
    Was Perry Rhodan, dem einmal das Arsenal gehören sollte, ihm dazu zu sagen hatte, nährte seine Hoffnungen. Kuntherherr hatte in seiner Botschaft ausdrücklich die Möglichkeit offengelassen, daß er irgendwo Sicherheit gefunden habe.
    Sosehr Tautanbyrk auch Grund gehabt hatte, den Dritten Boten zu hassen, so sehr klammerte er sich jetzt an diese kleine Hoffnung. Irgendwo, auf irgendeinem Kollagen oder einer der Wohninseln, mochte er sich noch befinden und auf ihn, Tautanbyrk, warten.
    Da kam es dem Tessma-Designer mehr als gelegen, daß Perry Rhodan ihn und Viviaree bat, an Bord ihrer Technobox kommen zu dürfen, um einen Rundflug durch den Deltaraum zu unternehmen, eine Besichtigung der halb oder ganz zerstörten Kollagene. Tautanbyrk sagte sofort zu, und Rhodan und sein Freund Bull kamen an Bord.
     
    *
     
    Tautanbyrk bestand drauf, vor Beginn ihres eigentlichen Rundfluges die Wohninsel seiner Familie anzufliegen. Rhodan hatte nichts dagegen einzuwenden.
    Stunden später hatte Tautanbyrk die absolute Gewißheit, daß - außer Kuntherherr vielleicht - wahrhaftig alle Baolin-Nda dem Suizidbefehl gefolgt waren. Er und Viviaree waren die Letzten ihres Volkes, auf dieser Evolutionsstufe jedenfalls. Er konnte nicht glauben, daß die Baolin-Nda im Äolen-Stadium durch die Ereignisse im Deltaraum Schaden genommen hatten.
    Ein Gefühl grenzenloser Einsamkeit überkam ihn, und er registrierte kaum, wie die Technobox vom Ozean abhob und sich dem ersten Kollagen näherte, in dessen Ruinen sie sich umsehen wollten. Inzwischen stand fest, daß alle 51 noch bestehenden Stationen gründlich zerstört worden waren. Von den meisten gab es nur noch -wie bei ULTIST- eine mehr oder weniger große innere Zelle. Der Unterschied: Es gab nun auch keine Tessma mehr.
    Der Deltaraum der Baolin-Nda war tot. Er schwieg. Alles war in Kälte erstarrt. Selbst dort, wo es in den Stationen noch eine Atmosphäre und künstliche Wärme gab.
    Tautanbyrk, Rhodan und Bull stiegen in der Peripherie des Tessma-Design-Kollagens aus und schwebten im Schutz ihrer Raumanzüge hinein. Diesmal öffnete Tautanbyrk die Schotte der Schleusen. Im weitgehend unversehrt gebliebenen Innenbereich, mußten sie ihre Schritte über tote Tessma setzen, dann fanden sie die leblosen Körper von Baolin-Nda. Sie sahen aus, als wären sie eben erst gestorben. Äußerlich gab, es keine Spur von Zerfall.
    Als er Rhodans und Bulls ungläubige Blicke sah, begriff Tautanbyrk endlich. Noch nie hatte er Kontakt zu anderen Wesen gehabt, abgesehen von den kurzen Begegnungen mit Ce Rhioton und dem Nonggo, und niemand hatte ihn darüber je aufgeklärt, aber jetzt wußte er es: Rhodan und Bull waren tatsächlich wie Tessma - organisch bis auf die Haut.
    „Was ihr von uns seht", erklärte er deshalb, „sind nur unsere Makrokörper, die künstlichen Hüllen.
    Unser eigentlicher Körper ist das, was wir die Seele nennen. Dies hier."
    Damit öffnete er durch entsprechende Berührung einer „Haut"-Partie eine Art Fach unterhalb seines Halses. Es schob sich eine Schiene mit einer kleinen Lade heraus und zeigte einen grauen Gewebeklumpen, der nach Rhodans Schätzung etwas mehr als ein Pfund wog. Nachdem Rhodan und Bull einen erstaunten Blick darauf geworfen hatten, schloß sich das Fach wieder.
    „Jetzt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher