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1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum
Autoren: Unbekannt
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die Stirn. „Der Chef ist Perry, und wenn er nicht gewollt hätte, würde dein Magen jetzt lauter knurren als ein oxtornischer Okrill bei Vollmond."
    „Okrill? Was ist ein Okrill?" wollte Ska Kijathe wissen.
    „Es gab da einmal einen Okrill namens Sherlock, und der gehorchte einem Oxtorner namens Omar Hawk. Wenn Sherlock nieste, dann ..."
    „Später, Bully, später", flehte ich ihn an. „Du kannst die ganze Geschichte erzählen, wenn wir wieder zurück sind."
    Er grinste, und wir machten uns bereit. Kreyn parkte die KAURRANG, indem er sie der Drift des Kollagens anglich, und wir verließen die Balkenspindel im Schutz unserer Raumanzüge und Feldschirme.
    Zusätzlich zur Bombe nahmen wir Handstrahler mit.
     
    *
     
    In einem aufgerissenen Sektor der Station setzten wir auf. Es gab hier keine Schleusen, überall herrschte das Vakuum. Wie nach sechzig Jahren noch etwas in diesem Wrack existieren und Energie verbrauchen sollte, war mir zwar rätselhaft, aber ich klammerte mich an die Hoffnung. Wenn wir den Dritten Boten von Thoregon noch lebend antreffen würden - was alles hätte er uns zu berichten!
    Wir ließen uns von unseren Gravopaks treiben, gelangten durch Gänge und Liftschächte, schwebten Rampen hinauf. Offenbar war hier alles auf Transmittertransport ausgerichtet, und die „normalen" Wege dienten nur noch untergeordneten Zwecken.’ Entsprechend groß waren unsere Schwierigkeiten. Als wir zum erstenmal vor einem geschlossenen Schott standen, gab es da kein Weiterkommen. Bedienungselemente waren nicht vorhanden, soweit wir sehen konnten. Wir besaßen weder die Werkzeuge noch den Kode, um es zu öffnen, und mußten uns eingestehen, daß wir nicht in das Zentrum von ULTIST hineinkamen, wenn es von allen Seiten so perfekt abgeriegelt war.
    Also versuchten wir es an anderen Stellen, über andere Korridore und Schächte. Und tatsächlich kamen wir auf diese Weise voran.
    „Weißt du, was seltsam ist, Perry?" fragte Bull. „Daß wir bisher keine einzige Leiche gefunden haben.
    Überall im Deltaraum herrscht eine Schwerkraft von 0,4 Gravos, das haben wir festgestellt. Selbst durch die Explosionen dürften eventuelle Besatzungsmitglieder dieser Station nicht alle in den Deltaraum hinausgeschossen worden sein. Einige müßten sich noch hier befinden."
    Da hatte er zweifellos recht. Aber es stimmte. Wir konnten keinen einzigen Leichnam entdecken.
    Wir suchten uns weiter unseren Weg, und endlich, nach fast einer Stunde, als wir zum wiederholten Mal vor einem verschlossenen Schott standen, reagierte mein blauer Raumanzug. Über den Pikosyn teilte er mir mit, daß er jetzt „genügend Daten gesammelt habe, um Moo in den Einsatz zu schicken".
    Ich vertraute ihm und aktivierte Moo mit dem Gedankenbefehl „Moo! AktivModus!" Sofort löste sich das silberfarbene, buddhaähnliche Relief vom Brustteil der Montur und verwandelte sich in eine silberne Gestalt von zehn Zentimetern Höhe und sechs Zentimetern Breite. Moo kletterte auf meine Schulter und schwebte dann in Eigensteuerung zu dem Schott. Er setzte daran auf wie ein Magnet, kroch in einem verwirrenden Muster über das Metall des Rahmens und verweilte hier eine, dort zehn Sekunden. Was er genau tat, erfuhr ich nicht, doch als er zu mir zurückkehrte, öffnete sich das Schott wie von Geisterhand, und wir konnten die dahinterliegende Schleusenkammer betreten.
    Moo trat noch einmal in Aktion, dann war auch das Innenschott offen, nachdem sich das äußere hinter uns wieder geschlossen hatte. Ich erhielt die Anzeige, daß wir uns nun in einer Sauerstoffatmosphäre befanden.
    Damit war klar, daß wir eine innere Sektion von ULTIST betreten hatten, die nach allen Seiten hin noch hermetisch nach außen hin abgeschlossen war und wo die Lufterneuerungsanlagen arbeiteten. Daher allein konnten also die Energieemissionen schon einmal stammen.
    Moo kehrte auf meine Brust zurück und wurde wieder zu einem besonders auffälligen „Muster" auf dem Anzug, den mir Kaif Chiriatha geschenkt hatte.
    Ich winkte Bully zu. Wir marschierten oder flogen weiter. Es gab hier sogar Beleuchtung. Das Innere von ULTIST schien völlig intakt zu sein. Was war mit der Nano-Kolonne? Und mit Kuntherherr?
    Plötzlich hatte ich das Gefühl einer nahen Gefahr. Im nächsten Moment geschahen zwei Dinge zugleich, die für unser weiteres Vorgehen bestimmend waren.
    Zuerst baute sich vor uns, mitten in einem sauberen Korridor, ein Hologramm auf. Wir sahen das überdimensional wiedergegebene Gesicht eines
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