Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wieder das gleiche Gefühl, das gleiche Schlagen des Herzens, das gleiche Warten auf den großen Knall.
    Als ULTIST explodierte, befanden wir uns weit genug weg, um nicht mehr gefährdet zu sein. Unsere Schutzschirme ertrugen einiges, aber niemand von uns konnte wissen, mit welchen Kraftwerken, welchen Energien ULTIST betrieben worden war.
    Das grelle Licht der Detonation breitete sich nach allen Seiten aus und raste über uns weg. Die folgenden Schockfronten erschütterten die Balkenspindel, richteten jedoch sonst keinen Schaden an. Die freigesetzten Energien verloren sich im Baolin-Deltaraum und beutelten mit Sicherheit die benachbarten Kollagene. An einigen Stellen leuchtete der mattblaue Ozean auf, die Hülle dieser Lebensblase im Hyperraum.
    Wahrscheinlich entwich dort die überschüssige Energie, oder sie wurde vom Standardtor angesaugt.
    „Das müßte gereicht haben, um die Nano-Kolonne zu vernichten", sagte Bully mit grimmiger Zufriedenheit. „Sie richtet kein Unheil mehr an."
    Ich hoffte es. Wir hatten sie nicht gesehen. Wenn sie nun über uns unbekannte Schutzsysteme verfügt hatte, die selbst einer Atomexplosion zu trotzen vermochten?
    Ich malte zu schwarz. Im Zentrum von ULTIST konnte nichts überlebt haben. Im Tunnel des Standardtors warteten Tautanbyrk und Viviaree bange auf eine Nachricht. Es wurde Zeit, die Sonde fertigzumachen und abzufeuern. Hoffentlich war den beiden Baolin-Nda durch die Turbulenzen nichts geschehen.
     
    5.
     
    Tautanbyrk Als Tautanbyrk und Viviaree die Botschaft der Sonde empfingen, brauchten sie zuerst einige Zeit, um zu glauben, daß Perry Rhodan und seine Gefährten es wirklich geschafft hatten. Andererseits hatten sie die Psi-Stürme im Sog des Tunnels selbst angemessen und bereits gewußt, daß sich im Deltaraum etwas Dramatisches ereignet haben mußte.
    „Wir wagen es", sagte Tautanbyrk zu seiner Partnerin. „Wir kehren in den Deltaraum zurück. Sollte es Rhodan nicht gelungen sein, die Nano-Kolonne zu vernichten, dann wird es besser für uns sein, dem Selbstmordbefehl zu folgen, als uns weiter im Standardtor zu verstecken und auf Hilfe zu hoffen."
    „So darfst du nicht reden, Tautanbyrk!" schimpfte Viviaree mit ihm und begab sich zur Steuerung ihrer Technobox. Minuten später nahm das Schiff Fahrt auf, es flog gegen den Sog und hinaus in das ewige Halbdunkel des Deltaraums.
    Die ersten Bordsysteme fielen aus. Viviaree ortete die wartende KAURRANG und näherte sich vorsichtig dem Schiff. Über den. jetzt einwandfrei möglichen Funkkontakt erhielten sie und Tautanbyrk die Bestätigung Rhodans, daß ULTIST restlos zerstört worden sei. Es war eine Stimme wie aus einer anderen Welt.
    Viviaree hörte sie kaum, denn immer weitere Systeme erloschen. Am Anfang war der Grund jenseits des Vorstellbaren, weil sie immer mit dieser Technik gelebt hatten. Doch als Viviarees Sessel zusammenbrach und gleich danach auch der von Tautanbyrk, da begannen sie zu begreifen: „Die Tessma", sagte Tautanbyrk entsetzt. „Sie sterben."
    Viviaree ließ sämtliche empfangbaren Frequenzen des PsiÄthers absuchen. Dabei fiel zuerst auf, daß der Suizidbefehl für die Baolin-Nda nicht mehr gesendet wurde, was sie am eigenen Leib schon erleichtert gespürt hatten, dafür dann aber nun ein Selbstmordbefehl an die Tessma.
    „Das ist das Werk der Nano-Kolonne", sagte Viviaree erschüttert. „Wie lange gibt es diesen Befehl schon? Vielleicht mußten nicht nur die Baolin-Nda sterben, auch die Tessma."
    Sie schaltete sämtliche Systeme ihrer Box um. Es gab auch die Möglichkeit, sie ohne Tessma zu fliegen.
    Ihre Erbauer hatten, wie überall im Deltaraum, auf allen Kollagenen, immer darauf geachtet, daß sie sich von der Tessma-Technik nicht vollkommen abhängig machten, und das erwies sich jetzt als weise Voraussicht. Das Arbeiten mit den Tessma war mit Sicherheit bequemer und einfacher, weil sie als Schalt- und Steuereinheiten stets als Lebewesen anzusprechen gewesen waren. Aber eben weil sie lebende Wesen waren, war auch ihre Lebensdauer begrenzt. Unsterbliche und verschleißfreie Tessma hatten auch die Baolin-Nda-Designer nicht erschaffen können.
    Überall in der Zentrale der Technobox verendeten die Insekten. Ganze Systeme lösten sich auf, die aus Millionen einzelner Individuen bestanden hatten. Der Boden war von sterbenden und toten Insekten bedeckt.
    Viviaree berichtete es Perry Rhodan und erfuhr von diesem, daß er und sein Freund Bull noch in ULTIST von Tessma angegriffen worden waren. Damit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher