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1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum
Autoren: Unbekannt
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vermeintlich Toten Abbitte, bevor er sich nicht länger gegen den Selbstmordbefehl wehren konnte und ihm nach den langen, qualvollen Tagen des Widerstands nachgab.
    Tautanbyrk war zutiefst erschüttert. Er war wie in Trance. Erst als Rhodan zu ihm trat und seinen Makrokörper sanft an der Schulter rüttelte, kam er zu sich.
    „Ich hätte ihn nicht im Stich lassen dürfen", klagte er jetzt. „Ich hätte bei ihm bleiben müssen. Vielleicht hätten wir zu zweit die Nano-Kolonne besiegen können. Ich ..."
    „Tautanbyrk", unterbrach ihn der Terraner, „du weißt selbst, daß du dir etwas vormachst. Wir haben Respekt vor deinen Gefühlen, aber durch deine Selbstvorwürfe machst du Kuntherherr auch nicht wieder lebendig. Glaub mir, auch wir sind erschüttert. Thoregon hat durch die Kolonne gleich zwei seiner Boten verloren. Auch wir trauern um Kuntherherr, obwohl wir ihn nicht so kannten wie duund wir trauern um Ce Rhioton, den Galornen."
    „Aber das Leben geht weiter", sagte Reginald Bull, „und Viviaree wartet auf uns. Tut mir leid, Freunde, wenn ich euch daran erinnern muß. Mir geht das alles selbst sehr nahe."
    In seinen Augen schimmerte es feucht, sah Tautanbyrk, als er zu ihm aufblickte. Er wußte nicht, was das bedeutete, aber instinktiv spürte er, daß Rhodan und Bull viel geschockter waren, als sie sich jetzt anmerken ließen.
    „Das Passantum", sagte er. „Ich weiß, wie es aussieht, ich habe es an Kuntherherr schon oft gesehen."
    Jetzt fiel ihm ein, wonach er gesucht hatte. „Kuntherherr sagte, daß er es immer in sich trüge, im Makrokörper.
    Aber ich habe es nicht gefunden."
    „Was sagst du da?" fragte Rhodan, und er erklärte es ihm noch einmal. Rhodan schien über die Maßen beunruhigt.
    „Wir können hier nichts mehr für Kuntherherr tun", drängte Bull zum Aufbruch. „Laßt uns umkehren und die anderen wichtigen Kollagene durchsuchen. Vielleicht gibt es irgendwo noch Überraschungen für uns."
    Tautanbyrk sah, wie er sich über die Augen wischte. Er konnte nicht wissen, daß Bully es an diesem Ort des Todes nicht mehr aushielt und die Gedanken an das Schreckliche durch Aktionismus vertreiben wollte. Er ahnte auch nicht, weshalb Rhodan so entsetzt war. So gut kannte er die Terraner und ihre Angelegenheiten noch nicht.
    „Ihr habt recht", gab er zu. „Kuntherherr hätte gewollt, daß ich seine Arbeit fortsetze und mit Viviaree dafür sorge, daß unser Volk nicht ausstirbt; und daß ich mir ein Bild verschaffe, um mit den noch vorhandenen Robotern an den Neuaufbau des Deltaraums zu gehen. Wir werden den Turm des Lichts aufsuchen und das Kollagen mit dem Pilzdom - dies sind die beiden wichtigsten außer denen, die wir bereits gesehen haben."
     
    6.
     
    Perry Rhodan Tautanbyrk war erschüttert. Irgend etwas in ihm war zerbrochen, aber etwas wuchs auch bereits aus den Trümmern. Erstaunlich schnell schien er begriffen zu haben, daß Resignation jetzt nichts brachte und daß er gefördert warvielleicht so, wie Kunthertherr es gewollt hatte.
    Auch Bully und ich waren wie vor den Kopf geschlagen. Gleich zwei Hiobsbotschaften hatten wir zu verarbeiten. Dadurch daß es keine Pläne mehr für die Heliotischen Bollwerke gab, war die Mission in weiten Teilen fehlgeschlagen - es schien nun keine Möglichkeit mehr zu geben, Kalkutta-Nord und Terrania-Süd auf die Erde zurückzubringen.
    Und dann der Tod der beiden Boten. Die Nano-Kolonne hatte nicht nur zwei weise und mächtige Wesen vernichtet. Ce Rhiotons und Kuntherherrs Ausfall mochte für die Koalition Thoregon selbst ein Problem darstellen. Die beiden Boten waren nicht in der Lage gewesen, einem Nachfolger all ihr Wissen anzuvertrauen.
    Solch ein Nachfolger mußte nun erst gefunden und instruiert werden.
    Einen davon hatten wir wahrscheinlich bei uns. Tautanbyrk ahnte es und schien bereit, Verantwortung zu übernehmen.
    Er berichtete Viviaree, während wir ein neues Kollagen anflogen. Es war das, in dem sich der sogenannte Turm des Lichts befand - oder befunden hatte. Im Vergleich zu den anderen untersuchten Stationen war es überraschend gut erhalten.
    Wieder gingen wir drei von Bord und sahen uns um. Was die toten Tessma und Baolin-Nda anging, bot sich uns das bekannte Bild. Tautanbyrk schien jedoch mit dem Zustand der technischen Einrichtungen zufrieden zu sein. Er ging mehr und mehr in seinem Eifer auf, den Zustand des Deltaraums festzustellen, und programmierte bereits ganze Roboterscharen, um mit den Aufräumarbeiten zu beginnen.
    Tautanbyrk
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