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1898 - Das Daschka

Titel: 1898 - Das Daschka
Autoren: Unbekannt
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Abwehr der LFTAngriffe taten.
    Aber unsere Ortung hatte inzwischen herausgefunden, daß von Stunde zu Stunde mehr GOUSHARANGeschütztürme in das Gefecht eingriffen und damit die Abwehr der Burg verstärkten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis diese Abwehr eine Stärke erreicht hatte, die einen Kreuzeranflug auf die Burg zu einem Hasardspiel werden ließ.
    Einmal hatte Cistolo Khan es schon probiert, mit zweifelhaftem Erfolg. Er hatte dabei erneut einen Kreuzer verloren, aber zum ersten Mal hatten wir den Eindruck gehabt, daß unser Feuer einen Eindruck bei den Dscherro hinterlassen hatte. Sie hatten es plötzlich ziemlich eilig gehabt, ihre Position zu verändern.
    Der Angriffstrick bestand darin, das Feuer einer Vielzahl von Schiffen zu bündeln. Wenn man die einzelnen Einheiten der Flotte mit Linien verband und die Zwischenräume dieser Linien ausfüllte, dann ergab sich daraus die Abbildung eines großen Parabolspiegels, bei dem das Feuern aller Einheiten zur gleichen Zeit einen Brennpunkt von besonderer Intensität bildete, hoffentlich stark genug, auch die Schutzschirme der Dscherro zu durchschlagen.
    Beim ersten Anlauf mit rund einhundert Einheiten hatte der Versuch nicht geklappt, und die Dscherro hatten uns ein ziemlich massives Sperrfeuer entgegengeworfen.
    Doch nun hatte Cistolo Khan die Taktik geändert.
    Bei dem neuen Versuch nahmen alle am Kampf beteiligten Einheiten der beiden Kreuzergeschwader teil, zusammen rund zweihundertachtzig Schwere Kreuzer. Die Kurse dieser Einheiten im System von Gladors Stern hatten die Syntroniken gleichsam ausgewürfelt, sie sahen ziemlich absonderlich aus.
    Aber sie hatten eines gemeinsam: Zu einem bestimmten Zeitpunkt hatte jede beteiligte Einheit an einer genau definierten Stelle des Raumes zu stehen und nach exakt berechneten Koordinaten zu feuern. Wieder entstand dabei eine Art Parabolspiegel, nur daß sich diesmal diese Konstellation nur für den Bruchteil einer Sekunde ergab :und anschließend sofort wieder auflöste.
    Wenn wir etwas Glück hatten, dann reichte dieser Trick aus, die Festung der Dscherro zu knacken.
    „Anflug!" gab Gerine bekannt.
    Auch unsere RICO war in den Plan integriert worden. Auf den Schirmen der Ortung konnten wir sehen, wie fast dreihundert Schwere Kreuzer, einem aufgescheuchten Hornissenschwarm gleichend, durcheinanderschwärmten. Manchmal kamen sich zwei Einheiten so nahe, daß es wie eine Beinahe-Kollision aussah, aber es geschah nichts, die Syntroniken berechneten die Kurse mit äußerster Exaktheit.
    Sevia stieß einen unwilligen Laut aus.
    „Die GOUSHARAN beschleunigt", gab sie bekannt. „Es sieht so aus, als wollten die Dscherro tatsächlich die Flucht ergreifen!"
    Hatten die Dscherro unser Manöver bereits durchschaut? Wenn ja, wußten wir zumindest eines: Sie betrachteten diese Taktik als für sie gefährlich. Damit gaben sie uns ungewollt einen wertvollen Hinweis, wie man gegen sie antreten mußte, wenn man Erfolg haben wollte.
    „Die Syntronik berechnet unsere Kurse nach", sagte Sevia laut.
    Das war eine Arbeit, wie sie wirklich nur von einer modernen Syntronik geleistet werden konnte.
    Nahezu dreihundert Raumschiffe über eine längere Zeit so zu führen, daß sie zu einem bestimmten Augenblick eine ganz bestimmte Konfiguration einnahmen, die wiederum davon abhing, was das geplante Zielobjekt bis dahin tat - das erforderte eine kaum vorstellbare Rechenarbeit in allerkürzester Zeit. Gerine stieß einen grimmigen Laut aus. i„Tatsächlich"sagte sie, zum einen unwillig, zum anderen zufrieden. Zufrieden, weil wir endlich eine erfolgversprechende Taktik gefunden hatten, unwillig, weil die Dscherro gerade dabei waren, sich unserem Angriff erfolgreich zu entziehen.
    „Wollte dieser Domino Ross denn nicht ...?" fragte Sevia vom Orterstand.
    „Angekündigt hat er es", antwortete Gerine, ohne sich umzuwenden. Ihr Blick fixierte die GOUSHARAN.
    Die Dscherro-Burg nahm Fahrt auf, ziemlich rasch sogar. Ein Drittel der Lichtgeschwindigkeit, die Hälfte.
    Unsere Taktik hatte sich damit weitgehend erübrigt. Bei diesen Geschwindigkeiten noch Umwege zu fliegen, um den Gegner über die wahren Absichten zu täuschen, war ein Unding. Und als die GOUSHARAN sich langsam einem Wert von zwei Dritteln der Lichtgeschwindigkeit näherte ...
    „Achtung!" rief Sevia in diesem Moment. Sie spielte die Ergebnisse der Ortung auf die Panoramadarstellung.
    Ich zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen.
    Die Konturen der GOUSHARAN wurden unscharf, sie
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