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1898 - Das Daschka

Titel: 1898 - Das Daschka
Autoren: Unbekannt
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knurrte Cistolo Khan grimmig. „Weder bei Siga noch bei irgendeinem anderen Planeten."
    Genau das war nach wie vor der Streitpunkt zwischen Cistolo Khan und mir. Die junge Psychologin Bré Tsinga hatte vorausgesagt, daß sich die Dscherro wahrscheinlich Gladors Stern als Ziel aussuchen würden, um den eine Welt namens Siga kreiste.
    Die Gründe dafür hatten mir eingeleuchtet. Die GOUSHARAN wurde neben den Dscherro auch von Wesen namens Footen bevölkert, sehr kleingewachsen und für die Dscherro als Techniker unentbehrlich.
    Gerade diese Footen maßten an der siganesischen Mikrotechnologie allerhöchstes Interesse zeigen. Und da der Einfloß der Footen auf die Dscherro beträchtlich war, erschien es durchaus wahrscheinlich, daß sie die Herren der GOUSHARAN dazu bewegen würden, eben diesen Planeten zu überfallen und auszuplündern.
    „Du glaubst doch nicht ernsthaft", wandte ich ein, „daB wir diese Bande damit los sind? Außerdem halte ich nicht viel von der Einstellung, daß es besser im Haus des Nachbarn brennt als im eigenen."
    Aus dem gleichen Grund hatten jene Siganesen, die nunmehr auf Camelot lebten, sich dazu entschlossen, Siga aufzusuchen und dort eine Falle für die Dscherro zu präparieren, genauer gesagt, für die Footen. Wenn es gelang, die Dscherro von ihrem Technikerstab zu trennen, waren die Weltraumpiraten aufgeschmissen und hoffentlich zu allen Zugeständnissen bereit.
    Wobei mir nicht die subtile Ironie entgangen war, daß wir dabei die Dscherro mit dem gleichen niederträchtigen Mittel der Geiselnahme unter Druck setzten, das sie uns gegenüber praktiziert hatten.
    Ausgleichende Gerechtigkeit. Allerdings durften die Dscherro uns nicht so genau kennen, um zu wissen, daß unsere Seite niemals mit der Ermordung der Geiseln Ernst machen würden.
    „Selbstverständlich werden sie sich irgendwo wieder zeigen", gab Cistolo Khan zu. „Und vermutlich auf die gleiche Weise wie bei uns. Gott sei dieser Welt gnädig, wenn die Dscherro kommen! Nein, wir können nur hoffen, daß wir sie irgendwo im freien Raum stellen können, wo es keine Zivilisten gibt, die sie massakrieren können. Dann haben wir vielleicht endlich eine Chance."
    Ich war, was das anging, sehr skeptisch. Seit vielen Generationen wurden diese Raubexpeditionen gegen hilflose Völker planvoll von den Dscherro betrieben, ja, sie hatten eine Art Volksberuf daraus gemacht.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es möglich sein sollte, diesen Burschen auf Dauer das Handwerk zu legen, ohne sie massiv zu bekämpfen. Wahrscheinlich gingen sie lieber mit fliegenden Fahnen unter, als daß sie sich auf irgendeinem Planeten niedergelassen und sich dort dem Anbau von Feldfrüchten gewidmet hätten.
    „Genau deswegen habe ich mich bei dir gemeldet", sagte ich zu dem LFT-Kommissar. „Die Aktion der Siganesen wäre nämlich im höchsten Maße gefährdet, wenn im Gebiet von Gladors Stern eine größere Militäraktion anliefe."
    „Einverstanden", sagte Cistolo Khan sofort. „Ich glaube nämlich ohnehin nicht an diese Theorie, daß die Dscherro ausgerechnet dort auftauchen werden."
    „Das weiß ich, und das ist allein deine Sache", gab ich zurück. „Aber vielleicht solltest du die Wachstation von Siga abziehen oder wenigstens deren Besatzung. Du kennst die Dscherro, sie gehen stets rücksichtslos vor. Wenn die GOUSHARAN tatsächlich über Siga auftaucht ..."
    „... wird man uns von dort rechtzeitig informieren", behauptete Cistolo Khan. „Wo übrigens treibst du dich im Augenblick herum?"
    „Du darfst raten", sagte ich. „Natürlich in der näheren Umgebung von Gladors Stern, unter größtmöglichem Ortungsschutz und mit einem gehörigen Sicherheitsabstand. Entsprechend umständlich ist es ja, dich anzufunken. Für die Dscherro ist meine RICO unsichtbar."
    Und für dich die GOUSHARAN", versetzte Cistolo Khan. „Weil sie nämlich bei ihren Flügen keinerlei Strukturerschütterungen hervorruft. Aber auch du mußt wissen, was du machst. Wenn etwas passiert, setz dich bitte mit mir in Verbindung. Wenn wir auch unterschiedlicher Meinung sind, heißt das nicht, daß wir uns nicht gegenseitig beistehen, wenn es nötig wird."
    Er grüßte noch freundlich, dann trennte er die Verbindung. Ich stieß einen knappen Seufzer aus.
    Auch Cistolos Ansicht war nicht von der Hand zu weisen. Schließlich waren die Dscherro nicht dumm.
    Vielleicht witterten sie die Falle und suchten sich zur Ablenkung erst einmal ein anderes Ziel.
    Vielleicht Swoofon, die
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