Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1898 - Das Daschka

Titel: 1898 - Das Daschka
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zerflossen geradezu. Offensichtlich war die DscherroBurg gerade dabei, in den Hyperraum vorzustoßen, wo es für uns unmöglich sein würde, ihre Spur weiter zu verfolgen.
    Aber dann sah ich, wie die Darstellung der GOUSHARAN auf dem Schirm größer und größer wurde.
    Die Burg blähte sich auf, wurde plötzlich in energetisches Feuer gehüllt. Die mehrfach gestaffelten Schirmfelder der GOUSHARAN glühten von innen her auf, dann bildeten sich erste erkennbare Strukturrisse.
    „Sie geht hoch!" stieß Sevia hervor. „Die GOUSHARAN explodiert."
    Ganz so einfach, mußten wir feststellen, war die Sache nicht.
    Die Explosion der GOUSHARAN schien sich in die Länge zu ziehen. Die Strukturrisse, die wir angemessen hatten, verbreiteten sich im Zickzack um die kosmische Burg, vereinigten sich wieder, fielen in sich zusammen.
    „Kontakt! Wir haben einen Transmitterkontakt ...", wurde durchgegeben.
    „Von woher?" wollte ich wissen.
    „Unbekannt!" lautete die ratlose Antwort.
    Ich zögerte für den Bruchteil einer Sekunde. Schließlich konnte man uns auf diesem Weg auch eine kräftige Bombe zukommen lassen, die imstande war, die RICO in atomare Bruchstücke zu zerlegen.
    Dennoch ... Wer kannte schon aus unbekannter Richtung die Kennung der RICO?
    „Verbindung herstellen!" befahl ich.
    Währenddessen beschleunigte die GOUSHARAN weiter. Die fliegende Burg der Dscherro flackerte geradezu.
    Ich kniff die Augen zusammen. War das ein neuer Trick der Dscherro, den wir bisher noch nicht erlebt hatten?
    „Transmitterkontakt ..."
    Die Meldung endete in einem dumpfen Stöhnen, und ich stieß einen Fluch aus. Mein Instinkt war richtig gewesen; es war ein Fehler gewesen, den Bordtransmitter der RICO mit dem unbekannten Sendegerät zu synchronisieren und so den Transport von unbekanntem Material ins Innere unseres Schiffes möglich zu machen.
    Ich blickte hinüber zur Projektion, die den Transmitterraum zeigte. Von dort war die Meldung gekommen, und dort spielte sich ein Phänomen ab. Ich traute meinen Augen kaum, als ich sah, wie das Bild zu flackern begann und instabil wurde.
    Ein technischer Schaden an der Übertragungsoptik? Oder am Darstellungssystem?
    Nein! Der Impuls des Extrahirns war klar, kurz und unmißverständlich. Was ich sah, spielte sich im Transmitterraum wirklich ab.
    „Abschalten!" stieß ich hervor. „Verbindung sofort trennen!"
    Ich bekam keine mündliche Antwort. Statt dessen war plötzlich das Gesicht des jungen Arkoniden zu sehen, der für den Transmitterraum zuständig war. Der Mann stöhnte, von Panik erfaßt und äußerst schmerzvoll.
    Wahrscheinlich ist der Antrieb der GOUSHARAN dafür verantwortlich! schrie mein Extrasinn. Das Raumschiff will in den Hyperraum, dabei kommt es zu Effekten, und die schlagen auf den Transmitter durch.
    Das heißt, daß jemand von der GOUSHARAN auf die RICO kommen will.
    Der junge Arkonide stieß ein qualerfülltes Ächzen hervor. Mit beiden Händen tastete er über sein Gesicht.
    „Abschalten!" rief ich.
    „Nicht möglich", antwortete Sevia leise. „Wir haben dort keine Kontrolle mehr."
    Ich hätte mich selbst verfluchen können. Wie hatte ich nur so dumm sein können, diese Verbindung herstellen zu lassen?
    Du kannst deinen Gefühlen und Instinkten nach wie vor trauen, gab der Logiksektor durch. Es passierte sehr selten, aber dies war einer der Fälle, in denen ich an den Fähigkeiten des Extrasinns zweifelte.
    Der junge Arkonide aus dem Transmitterraum sah inzwischen wieder ziemlich normal aus, abgesehen von dem verzerrten Gesichtsausdruck. Ein Medorobot kümmerte sich bereits um den Mann.
    Offenbar war der Spuk nicht allzu gefährlich, der uns erfaßt hatte.
    Ich holte die GOUSHARAN in mein Blickfeld. Die fliegende Burg der Dscherro beschleunigte, auffallend langsam übrigens, was mich verwunderte. Gleichzeitig wurde sie von erschreckenden, verwirrenden Phänomen erfaßt, die ihre Gestalt unaufhörlich änderten - bis zu jenem Augenblick, an dem sich GOUSHARAN endgültig verwandelte.
    Gerade noch war sie zu erkennen gewesen, bizarr verformt und verbogen und dann war da nur noch reine Energie, die sich mit annähernd Lichtgeschwindigkeit in unserem Kontinuum ausbreitete. Der weitaus größte Teil dieser Energie - Sevia konnte das einwandfrei orten - zerfaserte und zerstäubte im Hyperraum.
    Gleichzeitig brach auch das seltsame Feld aus dem Transmitterraum zusammen.
    Wir hatten es geschafft, wieder einmal. Die Dscherro-Gefahr war gebannt, endgültig und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher