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1896 - Duell der Zwerge

Titel: 1896 - Duell der Zwerge
Autoren: Unbekannt
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seine eigenen Schätze hinzugefügt und konnte somit seine Macht deutlich demonstrieren.
    Zuscherech war zuständig für die Versorgung. Er hatte bereits unter Poulones gedient und mit 70 Jahren die Lebensmitte überschritten, dennoch war er körperlich fit. Er trug mit Vorliebe schwarze Kleidung, seine Schädeltätowierung war eine blutrote Sonne. Sein dünnes, leicht nach oben gebogenes Horn hatte schon manchen Anlaß zu Spott gegeben, denn es schien hin und wieder bei größerer Erregung zu vibrieren.
    Und Zuscherech war beinahe ständig aufgeregt. Für einen Dscherro war er bei Konfrontationen ungewöhnlich zurückhaltend, stets nervös auf seine eigene Sicherheit bedacht. Er scheute jede kämpferische Auseinandersetzung und dienerte sich seinem neuen Taka auf fast widerwärtige Weise an.
    Fellokk hatte schon vor einer Weile nach ihm -verlangt, aber da die Dscherro nicht über Transmitter verfügten, waren die Wege oft weit. Weswegen sie keine eigenen Transmitter einsetzten, war ihnen selbst unbekannt eigentlich war bisher niemand auf die Idee gekommen, einmal bei den Footen nachzufragen.
    Fellokk hatte im Gespräch mit seinem Barrasch einmal davon gehört, daß die Dscherro mit mancherlei Hyperfrequenzen Probleme hatten und mit anderen gut zurechtkamen. Er verstand nicht viel davon, der Barrasch ebensowenig; sie waren eben Krieger. Gewisse „Dinge" durften nicht im Hyperraumflug erledigt werden, zum Ausgleich war die fünfdimensionale Strahlung mancher Sonnen geradezu ein Labsal für Stoffwechsel und Fortpflanzung der Dscherro - aber Details wußte Fellokk beim besten Willen nicht.
    Es gab Dinge, die interessierten die Dscherro nicht. Und Technik gehörte da eindeutig dazu. Das war allein Sache der Footen, und wenn sie keine Transmitter für nötig befanden - auch gut.
    „Ich habe gerade die Lager überprüft, als du mich gerufen hast", entschuldigte sich der Serofe.
    Fellokk zog angewidert die Nase hoch. Er verabscheute diesen Schleimer. Aber sein Hormonhaushalt war in Ordnung, der Taka konnte keinen Verrat „riechen".
    Zuscherech stand loyal zu ihm, hatte ihn in dieser Position vollauf akzeptiert und war froh, weiterhin im Amt übernommen worden zu sein. Mehr verlangte der ältliche Dscherro nicht; so hatte er eine hohe, weitgehend unangreifbare Stellung und mußte nicht um sein Leben fürchten.
    „Und wie sieht es aus?" bellte der Taka. „Diesen Bericht habe ich schon vor geraumer Zeit von dir verlangt! Haben wir genügend Vorräte? Funktionieren die Regenerierungsanlagen?"
    „Es ist alles in bester Ordnung, Taka", versicherte der Serofe.
    Fellokk hielt es nicht mehr in seinen Polstern. Er spürte, wie seine Körpertemperatur unkontrolliert anstieg. Er sprang auf und stampfte in seinem Raum auf und ab.
    „Es ist sehr wichtig, daß wir keine Engpässe bekommen!" fuhr der Taka fort. „Ich muß mich demnächst vollständig etablieren!"
    „Selbstverständlich, großer Taka", pflichtete Zuscherech bei. „Das ist notwendig und äußerst wichtig.
    Doch die erste Hürde hast du nun genommen: Deine Position ist gefestigt."
    „Gefestigt!" schnaubte Fellokk.
    Er legte das gelbschwarz gestreifte Wams mit den ballonartigen Schulterpolstern an und überprüfte die Displays an den Metallbändern der Handgelenke. Die Umgebungstemperatur war dieselbe wie immer, doch sein Körper war immer noch überhitzt.
    Seine hochempfindliche Nase fing Zuscherechs Hormonspiegel auf. Er befand sich nicht ganz im Gleichgewicht, eher in einem erwartungsvollen Zustand ...
    „Immer noch gibt es Verräter, ich kann sie riechen!" fuhr er fort, während er sich weiter ankleidete und zuletzt die Multifunktions-Gürtel anlegte, die gleichzeitig das Wams zusammenhielten.
    Um die Leibesmitte trug er einen regenbogenfarbenen Gürtel mit einer auffallenden Schnalle, die ein reliefartig erhabener Dscherro-Totenschädel in Neonblau zierte - passend zu seiner Schädeltätowierung.
    „Du hast den Aufstand erfolgreich niedergeschlagen", beeilte sich der Serofe zu widersprechen. „Alle Schuldigen sind der gerechten Strafe zugeführt worden!"
    Fellokk richtete seine kalten Augen auf den Untergebenen.
    „Nicht alle", knurrte er. „Es sind immer noch nicht alle. Sie werden nur auf den richtigen Moment warten."
    „So wie du einst", erinnerte ihn Zuscherech an seinen Widerstand gegen Poulones.
    Taka Poulones war von dem Ungehörnten zum Planeten Thorrim in DaGlausch geschickt worden. Von dort waren sie nach Terrania transferiert worden - und aus
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