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1896 - Duell der Zwerge

Titel: 1896 - Duell der Zwerge
Autoren: Unbekannt
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Wenn du magst, erlaube ich der GILGAMESCH ganz offiziell, den Planeten Siga anzusteuern - immerhin gehört der nach wie vor zum LFTTerritorium. Ich werde mich auf die wahrscheinlichsten Ziele konzentrieren und meine Flotten dort in Bereitschaft halten. Mehr kann ich nicht tun."
    „Ich verstehe." Atlan nickte kurz und beendete die Verbindung.
     
    2.
     
    GILGAMESCH Bré Tsinga machte keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung. Atlan war nach dem Fehlschlag bei ihr eingetroffen, ebenso Gernot Blume.
    „Sieht so aus", eröffnete der Merlin-Interpreter, der sich am besten mit dem Zentralrechner der GILGAMESCH auskannte, „als wäre ich der einzige auf eurer Seite."
    Aüch Atlan wirkte etwas niedergeschlagen.
    Bevor er Cistolo Khan angerufen hatte, hatte er sich mit den führenden Besatzungsmitgliedern beraten.
    Alle waren einhellig der Meinung gewesen, daß die Dscherro ein lohnenderes Ziel wählen würden.
    Sie scheuten zudem den Einsatz ihrer GILGAMESCH-Module und -Beiboote gegen die mächtige GOUSHARAN. Und auch wenn die NOVARaumer keine terranischen offensiven Waffensysteme mehr besaßen, konnten sie doch mit ihren Staffel-Schutzschirmen in der Defensive eingesetzt werden - womit die Burg nahezu unangreifbar wurde. Außerdem hatten die Dscherro inzwischen sicher eigene Waffensysteme eingebaut, die möglicherweise bereits voll funktionsfähig waren.
    Das mußte der Arkonide einsehen. Trotzdem hatte er gehofft, mit Khans Unterstützung den Dscherro Einhalt gebieten zu können. Es war bekannt, daß sie mit ihrem reinen Profitdenken einen zu großen Aufwand scheuten. Vielleicht konnte man ihnen die Suppe versalzen, indem man zeigte, daß man vorbereitet war - und diesmal nicht so leicht nachgeben würde, da es auf Siga zu keiner Geiselnahme kommen konnte.
    Doch weder die Cameloter noch der LFT-Kommissar waren zu diesem Vabanquespiel bereit.
    Nur Gernot Blume war auf seiten der Siganesen. Er vertraute seinem Kontracomputer, doch hatte er leider keine besseren Argumente als die bereits genannten, um auch seine Kollegen überzeugen zu können.
    „Ich hatte wirklich auf einen Erfolg gehofft", gestand Atlan.
    Er holte sich einen Kaffee vom Automaten. Kurz überlegte er, ob er einen Vurguzz dazu nehmen sollte, dann schüttelte er den Kopf. Statt dessen ließ er sich in einem Sessel nieder.
    „Nun haben wir gar keine Unterstützung", knurrte er. „Ich könnte nicht einmal mit der RICO allein starten, wir sind absolut überstimmt. Und zwingen will ich die Leute jetzt nicht. Camelot ist keine Diktatur der Aktivatorträger, auch wenn das viele in der Milchstraße gerne so sehen würden. Sogar Homer G. Adams ist anderer Meinung als wir."
    „Warum glauben sie uns nicht?" schnaubte Bré. Sie lief wütend auf und ab, viel zu aufgeregt, um sich hinzusetzen. „Wir haben doch alle Beweise geliefert. Sie kennen die erbeuteten Aufzeichnungen! Nach allen Hochrechnungen und Analysen, nach meiner eigenen Erfahrung ... ich war selten so überzeugt wie jetzt!"
    „Ich glaube dir ja", meinte Atlan. „Sonst wäre ich nicht so dafür eingetreten."
    Sie warf ihm einen blitzenden Blick zu, ihr Lächeln zeigte die berühmte Skepsis.
    „Das freut mich", meinte sie. „Wenigstens einer, der mir vertraut."
    „Ich vertraue dir auch", versicherte Gernot Blume treuherzig.
    „Also, offen gestanden", meldete sich eine syntronisch verstärkte Stimme aus dem Hintergrund, „es ist vielleicht sogar ganz gut so."
    Erstaunt wandten sich Atlan, Bré und Gernot der Konsole zu, wo sich die Siganesen immer noch aufhielten.
    Domino Ross hatte den überraschenden Einwurf gebracht. Für einen Siganesen war der Vierundsiebzigjährige mit seinen 11,21 Zentimetern geradezu ein Hüne. Er besaß breite Schultern, eine athletische Figur und ein kantiges Gesicht mit einer markanten dunklen Narbe von der linken Stirnseite bis zum Mundwinkel. Sein schwarzes Haar war brustlang und zu zwei Zöpfen geflochten.
    Man sah ihm durchaus an, daß er für verwegene Einsätze geschaffen war und stets die Herausforderung suchte. Nicht nur sein Aussehen, auch seine Ausstrahlung machte ihn zu einem siganesischen Frauenliebling, was er sich durchaus gern gefallen ließ.
    „Was meinst du damit?" wollte Atlan wissen. „Was soll gut daran sein, Siga einfach von den Dscherro plündern zu lassen?"
    „Weil wir es nicht so weit kommen lassen werden, und sie werden es erst zu spät merken", verkündete Domino Ross kühn. „So schaffen wir uns womöglich das ganze Problem vom Hals, ohne daß
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