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1896 - Duell der Zwerge

Titel: 1896 - Duell der Zwerge
Autoren: Unbekannt
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daß er ein Profi war, daß er ohne die Gefahr nicht leben konnte. Und weil er das Leben liebte, gehörte eines zum anderen.
    Fellokks Anblick erfreute ihn nach dem ersten Schock. Nicht nur, daß er dem grausamen Anführer der Dscherro dieses Leid gönnte, es bereitete ihm auch einen günstigeren Boden für Verhandlungen.
     
    *
     
    Fellokk wußte sofort, daß etwas nicht stimmte, als die Nachricht per Funk eintraf.
    Den Anblick eines Siganesen hätte er allerdings als letztes erwartet.
    „Winzling", röhrte er. „Was willst du?"
    Er fühlte sich schrecklich, nicht einmal Seassor konnte ihm jetzt mehr helfen. Wenn die Footen nicht bald kamen, würde er nicht mehr in der Lage sein, das Daschka zu vollziehen. Das Fieber ließ nicht mehr nach, der Druck in seinem Körper verschaffte ihm das Gefühl, jeden Moment zu platzen. Alle Versuche, künstlich die Temperatur zu drücken, verschafften ihm nur noch mehr Qualen - er wurde von Schüttelfrost gepeinigt und wußte manchmal nicht, ob er schwitzte oder fror.
    Und nun störte ihn auch noch einer dieser zu kurz geratenen Menschen, die in seinen Augen lästiger waren als eine Schmeißfliege.
    Der Siganese stellte sich als Domino Ross vor.
    Der Taka kannte diesen Namen, hatte ihn aber natürlich nicht diesem Gesicht zuordnen können. Für ihn sahen die winzigen grünhäutigen Menschen alle gleich aus.
    Als nächstes beantwortete er Fellokks Frage: „Ich habe deine Footen in meiner Gewalt."
    Dem Taka verschlug es zum ersten Mal in seinem Leben die Sprache.
    Das Undenkbare war geschehen. Die Siganesen hatten das Begehren der Footen erahnt und waren vor ihnen dagewesen. Hatten eine Falle errichtet, in die alle geraten waren.
    Nicht auszudenken, was das für das Daschka bedeuten mochte!
    Fellokk aktivierte das Rufsignal für Seassor, während er gleichzeitig die Temperatur in seinem Raum stark senkte.
    Diese Eröffnung trug nicht dazu bei, die Körpertemperatur so niedrig zu halten, daß er noch handlungsfähig blieb.
    „Laß sie sofort frei!" forderte er barsch.
    Domino Ross amüsierte sich über ihn. Fellokk hatte die Mimik der Terraner ausreichend studiert und wußte, daß der kleine Mensch grinste. Ihn sogar auslachte. Den großen, erfolgreichen Taka.
    Seassor war gerade eingetroffen und hatte sich mit einem Blick über die Lage informiert. Das Gesicht des Siganesen auf dem Schirm zeigte ihm, was in der Fabrik geschehen war. Gleichzeitig mußte er die Schuld auf sich nehmen, Fellokk dazu gezwungen zu haben, alle Footen außer ihm hinunterzuschicken.
    Der Taka hatte eine Rückversicherung halten wollen, falls etwas geschähe. Er hatte recht gehabt.
    „Ich glaube nicht, daß du derjenige bist, der hier Befehle erteilen kann", versetzte Domino Ross hämisch. „Die Lage hat sich geändert. Wie fühlt man sich, wenn man erpreßt wird?"
    „Ich verbitte mir diesen Ton!" brüllte der Taka.
    Ross lachte. „Um es noch mal klarzustellen: Du hast hier gar nichts zu sagen. Und wenn du deinen Ton nicht mäßigst, werde ich abschalten und mich vielleicht erst in zwei oder drei Tagen wieder bemüßigt fühlen, mir dein Gewinsel anzuhören."
    Seassor kratzte Fellokks Hand.
    „Fellokk, mäßige dich!" fistelte er leise, jedoch über den Stimmverstärker trotzdem für den Dscherro verständlich. Aber der Siganese sollte ihn nicht hören. „Er hat uns in der Hand! Verhandle mit ihm!"
    Ross machte inzwischen eine Geste, als wollte er die Verbindung unterbrechen.
    „Ich bin noch nicht fertig!" schnaubte der Taka, aber bedeutend leiser.
    Er merkte, wie der Siganese ihn studierte. Vermutlich wunderte er sich über Fellokks schlechten Zustand. Und sicherlich war ihm auch die aufkeimende Panik in seiner Stimme nicht entgangen.
    Dieser Winzling war nicht dumm, das mußte er ihm leider zugestehen. Er hatte sich unbemerkt auf seiner Burg eingenistet und hätte beinahe noch eine prominente Geisel mit nach Terra genommen, wenn die Footen nicht rechtzeitig eingeschritten wären.
    Nun hatte er den Spieß umgedreht und genoß dies sichtlich. Doch er wurde nicht übermütig, er wußte, daß die Dscherro weiterhin gefährliche Gegner waren.
    Doch angesichts von Fellokks Erregung über die Mitteilung der Gefangennahme der Footen mußte ihm allmählich dämmern, wie wichtig die kleinen Lebenspartner für die Dscherro waren. Ihm mußte klarwerden, daß sie mehr waren als nur die technischen Genies, die für die Bequemlichkeit und Kampfkraft der Gehörnten sorgten und im Gegenzug von diesen beschützt
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