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1896 - Duell der Zwerge

Titel: 1896 - Duell der Zwerge
Autoren: Unbekannt
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allmählich aus ihrem Schock erwachten, meldete sich über Interkom eine Stimme.
    „Herzlich willkommen", wurde ironisch verkündet, „ich hoffe doch, daß ihr unsere Gastfreundschaft genießt. Mein Name ist Domino Ross, und ich bin ein Siganese. Ihr könnt euch unsere Überraschung vorstellen, als wir bemerkten, daß ihr gelandet seid - uneingeladen. Und erst, als wir gemerkt haben, daß ihr ohne Führung eine Werksbesichtigung durchführen wolltet. So etwas können wir natürlich nicht einfach zulassen. Deshalb werdet ihr von jetzt an keinen Schritt mehr ohne unsere Erlaubnis unternehmen."
    Der Siganese lachte laut auf.
    „Ihr braucht keine Sorge zu haben, euch soll kein Leid geschehen. Der Tod von vier eurer Artgenossen war nicht beabsichtigt, und ich bedaure diesen Zwischenfall. Es wird von jetzt an keine weiteren Toten mehr geben, das kann ich euch versprechen. In Kürze werdet ihr an einen anderen, etwas bequemeren Ort verlegt werden. Dort werden wir auch für eurer leibliches Wohl sorgen. Wir wollen aber hoffen, daß ihr unsere Gastfreundschaft nicht zu lange in Anspruch nehmen müßt. Ich werde umgehend mit Taka Fellokk Kontakt aufnehmen und mit ihm über die Bedingungen verhandeln. Sobald er eingewilligt hat, dürft ihr sofort nach Hause zurückkehren. Bis dahin bitte ich euch um ein wenig Geduld. Vielen Dank fürs Zuhören."
    „Wir haben es geschafft!" jubelte Rosa Borghan.
    Auch einige der anderen Siganesen stimmten in den Jubel ein.
    Domino Ross grinste zufrieden. Obwohl die Vorbereitungszeit denkbar kurz gewesen war, hatte die Falle funktioniert. Eine Menge Anlagen hatten zwar erheblichen Schaden genommen, aber das war es wert gewesen. Alle Footen waren in Gewalt der Siganesen.
    Nun war der Vorteil endlich auf ihrer Seite. Was würde Taka Fellokk nur für ein Gesicht machen!
    „Jetzt müssen wir nur noch mit diesem Schweinerüssel über die Bedingungen reden", sagte Arno Wosken. „Endlich einmal hat einer den Spieß umgedreht und es diesen Giftkröten gezeigt!"
    „Mir tut es nur um Arkin Domaron und seine Leute leid", dämpfte Rosa die Begeisterung.
    „Ich weiß", brummte Domino. „Aber das geht auf Khans Konto. Hätte er gleich auf uns gehört, wäre das vielleicht nicht geschehen."
    „Macht es das besser?"
    „Nein. Das macht die Leute auch nicht wieder lebendig. Aber das können wir nicht ändern, damit mußten wir rechnen. Das hat Arkin ebenso gewußt."
    Arno warf ein: „Ich bin mir sowieso nicht sicher, ob es ihm tatsächlich das Leben gerettet hätte. Überlegt doch mal, was die Dscherro inzwischen alles in die Schlacht werfen können. Sie gehen ohne Rücksicht auf Verluste vor. Ich denke, daß wir so eine sehr viel bessere Ausgangsposition haben. Und wenn Cistolo Khan hiervon erfährt, wird er uns umgehend Unterstützung schicken. Schuldgefühle nutzen uns gar nichts."
    „Ja, du hast recht." Rosa seufzte. „Ich bin eben unbelehrbar. Trotzdem möchte ich keinen Einsatz verpassen."
    „Du machst deine Arbeit ja auch sehr gut, es ist genau das richtige für dich."
    Rosa sah Domino überrascht an, gerade von ihm hätte sie dieses Kompliment nicht erwartet.
    Aber er achtete schon nicht mehr auf sie. Jetzt war es an der Zeit, Fellokk anzurufen.
    Entgegen seiner früheren Gewohnheit, die Anrufe der Menschen zu ignorieren, zeigte sich der Taka sofort gesprächsbereit.
    Domino Ross erschrak über seinen Anblick und war für einen Moment aus dem Konzept gebracht.
    Fellokk sah schwer krank aus, als litte er unter einem mörderischen Fieber. Seine Bewegungen waren hektisch und unkontrolliert, die Augen völlig verquollen und entzündet, die grüne Haut von Schweiß überzogen. Sein ganzer Körper wirkte aufgedunsen und schwabbelnd, regelmäßig erbebte er unter Wellen von Schüttelfrost.
    Bei jedem anderen hätte Domino sofort Mitleid empfunden. Er wußte, wie man sich in diesem Zustand fühlte jämmerlicher als nach einer Verwundung durch einen Strahlenschuß. Nach dem Kampf mit der tollwütigen Ratte im Hansekontor Fornax vor 42 Jahren hatte er selbst lange im Fiebertrauma gelegen, trotz aller medizinischen Hilfe. Gegen Schock und daraus resultierendes Fieber gab es kaum Hilfe. Auch das war ein Grund gewesen, weshalb er die markante Narbe niemals hatte entfernen lassen. Er wollte diese Zeit nicht vergessen, sie sollte ihn an seine Vergänglichkeit erinnern - und daran, jeden Augenblick zu genießen. An seiner draufgängerischen Art hatte sich dadurch nichts geändert, im Gegenteil. Er wußte,
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