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1896 - Duell der Zwerge

Titel: 1896 - Duell der Zwerge
Autoren: Unbekannt
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so. Ich wollte vielleicht eine kleine Zeitorientierung haben."
    „Und?"
    „Na ja, wir sind schon wieder über der Zeit. Wir müßten die Schaltzentrale oder zumindest die Fertigung längst erreicht haben. Noch dazu, da wir schneller gegangen sind."
    Nosserea begann zu schwitzen. Tabassirs Augen wurden sehr bleich und verloren ihren Glanz.
    „Das ist nicht dein Ernst", sagte er schließlich.
    „Leider doch. Wir werden hier an der Nase herumgeführt, Freunde. Anscheinend besitzt diese Fabrik doch automatische Sicherungsanlagen und läßt niemanden mehr hinaus, der sich unbefugt aufhält."
    „Wie die Tschinkel in der Falle!"
    „Ganz genau."
    Tabassir rannte plötzlich den Korridor zurück, bis zur nächsten Biegung.
    „Tu das nicht, sonst verlieren wir uns noch!" rief Salassor.
    „Ich bleibe in Sichtweite!" gab Tabassir zurück.
    Im nächsten Moment war er verschwunden.
     
    *
     
    „Das kann doch nicht sein!" schrie Nosserea. „Ich verstehe das nicht!"
    Salassor blieb ruhig. „Ich verstehe das allmählich schon", behauptete er.
    Er bedeutete Nosserea, ihm zu folgen, und ging Tabassir nach.
    Er wundertesich nicht, als hinter einer Mauer plötzlich die laute Stimme des Verschollenen erklang: „Ich habe es verstanden! Wir sind wie orientierungslose Tschinkel-Kinder hineingetappt!"
    „Aber was ...", begann Nosserea und bekam fast einen langen Hals, als Salassor einen Arm ausstreckte und die Wand berührte.
    „Es ist ein Widerstand da", sagte er. Dann drückte er fester - und der Arm war hindurch.
    Nosserea klickte heftig.
    „Wie dumm von uns", seufzte Salassor. „Es ist einfach eine optische Täuschung. Ein Schutzfeld, das sich optisch als Mauer darstellt, aber trotzdem passierbar bleibt. Komm."
    Sie passierten das Feld, das nur mäßigen Widerstand bot, damit man nicht schon bei der ersten Tuchfühlung den Trick durchschaute.
    Auf der anderen Seite wartete Tabassir. „Wir haben ein Problem", sagte er.
    „Wir haben eine Menge Probleme", versuchte sich Salassor in grimmigem Humor.
    „Aber dieses hier hat die oberste Priorität", fuhr Tabassir fort. „Diese optischen Felder werden ständig neu errichtet. Das heißt, unsere Markierungen nützen uns gar nichts."
    „Ich verstehe nur nicht, wie das möglich sein kann, wenn es immer nur einen einzigen Gang gibt", warf Nosserea ein.
    „Diese Projektionen müssen schon vorher dagewesen sein, doch wir haben mit unseren Ortungen überhaupt nicht darauf geachtet - weil wir es nicht erwarten konnten, die Zentrale zu erreichen", erklärte Salassor. „Sie stellen Verbindungen zu den anderen Gängen dar, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sein sollen - aus welchem Grund auch immer. Durch die ständige Änderung und Einrichtung von optischen Sackgassen oder neuen Zugängen sind wir wahrscheinlich längst in einem ganz anderen Sektionsbereich und werden ständig aufs neue in die Irre geführt."
    „Dann müssen wir ständig gegen Mauern rennen, um festzustellen, ob sie echt sind?"
    „Wir haben keine andere Wahl. Die Einrichtungen unserer Anzüge sind ausgefallen."
    Irgendwann erreichten sie endlich einen anderen Fertigungsbereich; sie wußten nicht, wo sie sich befanden, doch möglicherweise konnten sie das über die Schaltanlage herausfinden. Kein Foote war hier, sie waren weiterhin allein.
    Die Anlage lief scheinbar ohne Probleme. Die Roboter waren eifrig am Band zugange, an verschiedenen Pulten wurden automatisch Rohlinge mit Laserstrahlen bearbeitet, bevor sie zur Endfertigung gingen.
    Die Footen schlichen sich an ihnen vorbei zu der gläsernen Schaltzentrale. Der automatische Zugang öffnete sich, und die Roboter kümmerten sich nicht um die Eindringlinge.
    „Vielleicht ist es doch nicht überall so", wisperte Nosserea und faßte schnell wieder Mut.
    Salassor sah sich um; auch hier spielten einige Holos verrückt, aber nicht alle. Der Syntron reagierte nicht auf Sprachanweisung, auch über die Sensorfelder war keine Befehlseingabe möglich - trotzdem hatten sie Glück. Eine automatische holographische Darstellung an der Wand zeigte die Übersicht der Sektoren und die Verbindungswege. Während die beiden anderen mißtrauisch Wache hielten, studierte er den Plan.
    „Ich weiß jetzt den Weg zu Vorussea", sagte er nach einer Weile. „Wir sollten uns sofort auf den Weg machen."
    Sie verließen die gläserne Zentrale und verharrten einen Moment, aber die Fertigung lief ganz „normal", Rohlinge wurden bearbeitet, zu Geräten zusammengebaut und
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