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1888 - Drei gegen Gousharan

Titel: 1888 - Drei gegen Gousharan
Autoren: Unbekannt
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mußte es sich gefallen lassen, daß die kleinen Menschen ihn nach ihrem Willen dirigierten. Er hatte sie unterschätzt.
    Dann stand Domino Ross auf seiner Schulter und hielt sich an seinem Ohr fest. Er verzichtete darauf, seine Stimme über Lautsprecher zu verstärken, sprach einfach, doch er konnte sich der Aufmerksamkeit des Serofen sicher sein.
    „Gib dich geschlagen, Tschoch, du kannst uns nicht mehr entkommen. Aber du kannst dein Leben behalten. Alles, was du dafür tun mußt, ist, uns sicher aus der Burg zu bringen."
    Es war eine Schande, von solchen Winzlingen bezwungen zu werden. Doch Tschoch war klug genug, die Lage richtig einzuschätzen und ihren Ernst zu erkennen. Ihm blieb keine Wahl, er mußte sich den kleinen Menschen ergeben - oder mit ihnen gemeinsam den Tod suchen. Doch zum Sterben war es viel zu früh. Bis vor kurzem hätte er bedenkenlos sein Leben geopfert, um einen solchen Feind doch zu besiegen, heute war die Lage anders. Schon Terrania City hatte gezeigt, welche Wunder in dieser fremden Galaxis auf die Dscherro warteten, und Terra war nur eine Welt von vielen. Tschoch wäre verrückt gewesen, darauf zu verzichten. In seiner Position war er unentbehrlich.
    „Ich werde tun, was ihr von mir verlangt", stieß er abgehackt hervor.
    Für einen Augenblick war Domino Ross nach Triumph zumute. Aber es war zu früh. Zu viele Überraschungen konnten noch lauern.
     
    *
     
    Domino Ross hatte bereits damit gerechnet: Auch zu Tschochs Quartier gab es einen Geheimgang der Footen. Doch als die Helfer der Dscherro wie aus dem Nichts erschienen, hatte Tschoch bereits kapituliert.
    Zugleich war das so etwas wie eine Feuerprobe. Falls die Footen sich nicht abschrecken ließen, würden es die Dscherro ebenfalls nicht zulassen, und dann war der Serofe als Geisel so wertlos wie eines seiner abgeworfenen Hörner.
    Arno Wosken hatte sich an einer der Kontaktplatten fest verankert, Rosa saß rittlings auf dem rot gefärbten, leicht nach links gekrümmten Horn des Dscherro, und Domino Ross hatte Position auf seiner rechten Schulter bezogen. Über den SERUN-Lautsprecher empfing Domino die Footen. Er ignorierte die auf ihn gerichteten Waffen.
    „Tschoch stirbt, sobald ein Schuß fällt. Und glaubt nicht, daß ich einen Grund hätte zu zögern - was das Töten anbelangt, haben wir von den Dscherro gelernt.""
    „Was verlangst du, Domino?"
    Bousseor? Natürlich. Domino hatte den Footen nicht auf Anhieb erkannt, doch der Pikosyn lieferte eine detaillierte Personenanalyse auf das Headup-Display.
    „Wir wollen nichts weiter als freien Abzug."
    „Dann verschwindet! Ich gestehe euch fünf Minuten eurer Zeitrechnung als Vorsprung zu."
    „Für wie verrückt hältst du uns?" Domino lachte leise. „Wir wissen, daß wir nur dann eine Chance haben, Gousharan lebend zu verlassen, wenn Tschoch bei uns ist."
    Immerhin hatte Bousseor angefangen zu verhandeln. Das bedeutete, daß zumindest die Footen nicht sofort schießen würden. Der Serofe war ihnen also wichtig genug.
    „Was geschieht mit Tschoch?"
    „Er ist unsere Geisel."
    „Und dann?"
    „Was geschieht mit den terranischen Geiseln in der Burg und mit den gefangenen Galaktikern?"
    „Darüber entscheidet der Taka."
    „Über Tschoch entscheidet unser Taka. So einfach ist das." Dominos Stimme bekam einen unversöhnlichen Klang, wurde ungeduldig. Er richtete den Strahler auf Tschochs Schläfe. „Weg mit euren Waffen! Es gefällt mir nicht, wenn ihr uns bedroht."
    „Wir denken nicht daran ..."
    Domino feuerte einen Schuß ab. Wahllos in die Decke, doch die Demonstration genügte. Sofort zielte er wieder auf den Riesen, auf dessen Schulter er saß.
    „Ich habe nichts zu verlieren. Meine Begleiter auch nicht. Das solltest du wissen, Bousseor. Also ..."
    Die Footen ließen ihre Waffen sinken. Zweifellos kapitulierten sie nur für den Moment und würden versuchen, an anderer Stelle zuzuschlagen. Damit mußte Domino rechnen, das hatte er von Anfang an kalkuliert. Aber zumindest für den Moment war es sein zweiter Sieg.
    „Schade, Bousseor, daß wir unter diesen Umständen auseinandergehen müssen", sagte er. „Ich bedauere es außerordentlich."
    „Du kannst dich uns immer noch anschließen, Domino Ross."
    „Nein."
    „Das ist bedauerlich. Leider bist du derzeit in der’besseren Position."
    „Ich gedenke nicht, darauf zu verzichten. - Vorwärts, Tschoch, wir gehen!"
    Zähnefletschend wandte der Dscherro den Kopf, schien den auf seiner Schulter sitzenden Siganesen mit
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