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1888 - Drei gegen Gousharan

Titel: 1888 - Drei gegen Gousharan
Autoren: Unbekannt
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Burg so lückenlos, daß nicht einmal eine Ameise mehr unbemerkt hindurchschlüpfen konnte.
    Der Reinfall mit Loran Misky war ein Schock gewesen. Dabei hatten die Siganesen noch Glück gehabt, schlicht und einfach.
    „Was nun?" fragte Rosa.
    Zu den Maschinenräumen konnten sie nicht, weil Misky davon wußte und ihnen dort wohl schon die Dscherro auflauerten. Blieb nur der Weg ins Zentrum der Burg, dorthin, wo sich die Macht des Taka und der Serofen konzentrierte.
    „Wir schlagen die Dscherro mit ihren eigenen Waffen", antwortete Domino Ross. „Wir tun das, was sie am wenigsten von uns erwarten."
    „Wir nehmen eine Geisel?" Rosa starrte ihn entgeistert an. „Fellokk?""
    „An den kommen wir wohl nicht heran. Einer der Serofen muß genügen."
    „Wenn wir damit durchkommen ..." Arno Wosken hob die Schultern und ließ sie vielsagend wieder sinken. „Ich fürchte, die nehmen auf ihre eigenen Leute wenig Rücksicht. Um uns zu erwischen, werden sie nicht zögern, einen der Ihren zu töten."
    „Trotzdem müssen wir es versuchen", beharrte Domino. „Weil wir keine andere Wahl haben. Wir halten uns an den Zweitwichtigsten in der Hierarchie."
    „Tschoch?"
    Endlich erwiesen sich die in den SERUNS gespeicherten Daten der „Milben" als wertvoll. Die Siganesen benötigten wenig mehr als zwei Stunden, um die Gemächer des Serofen zu erreichen, die Sicherheitseinrichtungen auszuschalten und sich einzunisten.
    Tschoch war nicht da, aber er würde kommen, das war sicher.
     
    *
     
    Weitere zwei Stunden später verrieten die Geräusche einen näher kommenden Dscherro. Die Siganesen hatten Zeit gehabt, ihr weiteres Vorgehen ausführlich zu besprechen. Sie waren sich einig, daß sie improvisieren mußten.
    Tschoch kam allein. Er trug die geschlossene silberne Kombination, die locker über seine Leibesfülle fiel und bis zu Knöcheln und Handgelenken reichte. In der Tür blieb er stehen, blickte mißtrauisch um sich und sog mit einem schlürfenden Geräusch den Speichel hoch, der über seine Unterlippe tropfte. Dann stapfte er Weiter, murmelte etwas, das nicht zu verstehen war, und warf sich ächzend in einen der klobigen Sessel in der Raummitte. Die Beleuchtung war bei seinem Eintreten automatisch aufgeflammt, nun aktivierte er durch Zuruf einen Holoschirm.
    „Der Taka darf nicht gestört werden", erklang eine mechanische Stimme. „Hinterlasse deine Nachricht."
    Tschoch schlürfte schon wieder.
    „Dein ergebener Serofe Tschoch, großer Taka Fellokk, hat soeben die letzten namentlich bekannten Mitwisser der Verschwörer an Chlenakk übergeben. Wir können mit dem Erreichten zufrieden sein und uns wieder den Terranern widmen. Ich werde dafür sorgen, daß auch die Jagd nach den drei kleinen Menschen in Kürze beendet sein wird."
    Domino Ross grinste schräg. Er saß an der Stirnwand des Raumes, hinter den Augenhöhlen eines mächtigen Skeletts, ganze drei Meter hinter dem Dscherro. Von seinem Platz aus konnte er Arno und Rosa sehen.
    Lautlos löste er sich aus dem Versteck und schwebte mit einem kurzen Schub des Gravo-Paks bis hinter den Serofen. Auch Arno stieß sich ab, glitt langsam näher, in den Bereich, in dem Tschoch ihn zwangsläufig sehen mußte.
    Der Dscherro schaltete die Kommunikation ab, hob den Kopf und stieß einen unwilligen Grunzlaut aus.
    Ungläubig blinzelte er.
    Das war der Moment, in dem Domino nach vorne flog und den Kombistrahler auf den Serofen richtete.
    Du hast völlig recht, Tschoch." Die Außenlautsprecher des SERUNS verliehen der Siganesenstimme ein bedrohliches Volumen. „Die Jagd nach den kleinen Menschen ist beendet. Ab sofort bist du unsere Geisel und wirst dich unseren Befehlen fügen."
    Wahrscheinlich war der eineinhalb Zentimeter messende Strahler keine sehr eindrucksvolle Warnung.
    Tschoch riß beide Hände hoch und schlug sie zusammen. Genau da, wo der Siganesen eben noch schwebte. Es dröhnte fast wie ein KanonenschuB.
    Doch Domino hatte sich ebenso schnell aus der Gefahrenzone gebracht, hing nun unter der Zimmerdecke und feuerte zwei Paralyseschüsse auf den Dscherro ab. Beide Schüsse trafen Tschochs Körper, schienen den silbernen Anzug aber nicht zu durchdringen, jedenfalls sprang der Serofe mit der Geschmeidigkeit einer mittleren Dampfwalze auf und schlug nach Wosken.
    „Geisel?" Tschoch lachte dröhnend. „Wenigstens spare ich mir die Suche nach euch. Wo ist der dritte?"
    „Hier bin ich!" Rosa Borghan landete auf der knochigen Schädelplatte, die Tschoch mit einer rubinroten
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