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1857 - Die Maske fÀllt

Titel: 1857 - Die Maske fÀllt
Autoren: Unbekannt
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wenigen vorliegenden Hinweisen auf den Aufenthaltsort des Bund nachzugehen.
    Ihre Ortungsgeräte wurden durch den silbrig schimmernden Nebel ebenso behindert wie die Geräte der Gesuchten, doch verfügten die Roboter über Aufbaupläne des riesigen Gebildes. Sie wußten zumindest, in welchem Sektor sie zu fahnden hatten.
    „Falsch oder nicht", versetzte Camock. „Wir wollen, daß die drei vernichtet werden, bevor sie Schaden anrichten können und sei dieser noch so unbedeutend für das Ganze. Wir schalten jegliches Risiko aus, denn wir haben eine große Aufgabe zu bewältigen, bevor es uns vergönnt ist, für Goedda zu sterben."
     
    *
     
    „Da ist was", sagte Myles Kantor. „Es nähert sich uns."
    „Ich sehe es auch", meinte der Arkonide. „Aber es ist nicht Dao-Lin-H’ay."
    Sie hatten weitere Spinnaugen ausgeschickt, um nach der Kartanin zu suchen. Bis jetzt ohne Erfolg.
    „Mehrere Personen. Wahrscheinlich Physander und Roboter. Wir müssen verschwinden."
    Sie zögerten nicht, sondern verließen die Station, um an einer der ineinander verschlungenen Röhren entlangzugleiten. Dabei beobachteten sie ihre Ortungsgeräte, um nicht von den heranrückenden Gegnern überrascht zu werden.
    Je weiter du dich von der Station entfernst, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit, daß du Dao-Lin-H’ay wiederfindest, stellte der Logiksektor fest. Sie maß noch hier irgendwo Inder Nähe sein.
    „Warte!" rief der Arkonide dem Wissenschaftler zu. „Nicht weiter!"
    Myles Kantor schwebte an ihn heran und signalisierte ihm mit knappen Gesten, daß er ihn verstanden hatte. Sie sprachen sowenig wie möglich, da sie davon ausgehen maßten, daß die Physander ihren Funkverkehr abhören konnten. Da man Zerhacker dazwischenschalten konnte, war es den Physandern zwar nicht möglich, die zwei Männer zu verstehen -sie konnten aber den Funkverkehr nutzen, um sich auf sie einzupeilen.
    Auch Myles war zu dem Schlug gekommen, daß sie diesen Bereich nicht verlassen durften. Er malte einige Zeichen in den Nebel und erinnerte den Arkoniden daran, daß die Kartanin Schwierigkeiten mit ihrer Atemluft gemeldet hatte.
    „Es ist schön hier", klang die Stimme der Vermißten plötzlich aus ihren Helmlautsprechern. „Bäume, Blumen, Gräser und ein See. Fast wie in meiner Heimat. Insekten. Vögel. Das warme Licht der Sonne. Warum habe ich meinen Helm immer noch geschlossen? Ich werde ihn öffnen. Ich möchte endlich wieder die Luft der freien Natur atmen. Dann wird meine Erkältung rasch abklingen. Luft ist es, was mir fehlt. Reine Luft."
    „Nein!" schrie Atlan. „Das darfst du auf keinen Fall tun! Es ist eine Täuschung. Hier gibt es keine solche Natur. Nirgendwo ist Luft, die wir atmen können!"
    Dao-Lin-H’ay summte eine heitere Melodie. Zumindest maßte es für die Ohren einer Kartanin wie eine heitere Melodie klingen.
    „Sicherlich haben die Blumen einen wundervollen Duft!"
    „Sie haben überhaupt keinen!" rief der Arkonide, der sich dabei ständig um sich selbst drehte und in den Nebel hinausblickte. Er hoffte, die Kartanin rechtzeitig entdecken zu können. „Wenn du den Helm öffnest, bist du auf der Stelle tot!"
    Sie steht unter dem Einflug der Geistesmacht, stellte der Logiksektor fest. Sie hat Halluzinationen, die ihr eine blühende Welt vorgaukeln. Du wirst nicht mehr rechtzeitig bei ihr sein, um das Unglück zu verhindern.
    „Das ist nicht wahr!" Atlan flüsterte es.
    Du willst es nicht wahrhaben. Aber es ist so. Dao-Lin-H’ay wird nicht mehr lange warten. Es wird ein schneller Tod sein.
    „Nein! Nein! Ich lasse es nicht zu."
    Da du nicht weißt, wo sie ist, kannst du nichts tun. Und ihr Pikosyn reagiert nicht. Er müßte verhindern, daß sie den SERUN öffnet.
    Der Extrasinn hatte recht, und Atlan wußte es. Gegen die unbestechliche Logik, die frei von allen Emotionen war, ließ sich mit Wunschdenken nicht argumentieren.
    Die insektoiden Gestalten der Physander schälten sich aus dem Dunst. Rasch rückten sie näher.
    „Sie haben uns entdeckt", erkannte Myles Kantor. „Sie können uns ebenso sehen wie wir sie."
    Nun blieb den Eindringlingen keine andere Wahl mehr: Sie mußten den Bereich verlassen, in dem sich Dao-LinH’ay möglicherweise noch aufhielt. Damit verringerten sich die Aussichten, sie in kürzester Zeit zu finden. Zugleich wuchs die Wahrscheinlichkeit, daß sich die Kartanin unbeabsichtigt selbst tötete, indem sie den Helm ihres SERUNS öffnete.
    Sie flüchteten.in den Nebel hinein, glitten um eine
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