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1857 - Die Maske fÀllt

Titel: 1857 - Die Maske fÀllt
Autoren: Unbekannt
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SERUNS mehr verlassen konnten als auf eventuelle Einrichtungen der Station. Daß er sich in dieser Richtung geäußert hatte, unterstrich, wie sehr ihn das Verschwinden von Dao-Lin-H’ay berührte und wie groß die Angst um sie war.
    Es gab keine Ortungshilfen für sie. Es gab überhaupt nichts in der Station. Sie war leer. Man schien vergessen zu haben, sie mit dem nötigen Instrumentarium auszustatten.
     
    2.
     
    Camock war im höchsten Maße beunruhigt. Er war nervös und gereizt. So hatten ihn die anderen Physander noch nicht erlebt.
    „Übertreib es nicht", empfahl ihm Rustimor. „Wir werden das Problem lösen. Eine echte Gefahr sind sie jedenfalls nicht für uns."
    „Davon bin ich noch lange nicht überzeugt", versetzte der Kommandierende der Physander.
    Er war beinahe drei Meter groß und überragte alle anderen. Während bei den meisten Physandern nur etwa 70 Prozent der Körperoberfläche mit technischen Geräten behaftet waren, blieben bei ihm kaum zehn Prozent frei.
    Das linke Facettenauge wurde vollkommen von einem teleskopartigen Aufsatz überdeckt. Dabei handelte es sich um ein Mikroskop für mikromechanische Arbeiten. Das rechte Auge verfügte über ein Vario-Objektiv, das ihm sowohl normales Sehen wie auch teleskopartige Einblicke ermöglichte, so daß er ebenso verfolgen konnte, was unmittelbar vor ihm geschah, wie auch alles, was sich in einer Entfernung von einem Kilometer und mehr ereignete. Eingeschränkt wurde er dabei allerdings durch den silbern schimmernden Nebel.
    Doch Camock war nicht ausschließlich für Arbeiten innerhalb der Sphäre konzipiert und ausgerüstet worden, sondern auch für andere Aufgaben.
    Seine dünnen Beine steckten bis über das zweite Gelenk hinaus in metallenen, gelenkigen Röhren.
    Wadenbein und Füße wurden von einem milchigen Energiefeld umhüllt. Ein netzartiges Metallgitter überspannte beide Unterarme des Wesens, das wie eine Mischung aus Ameise und Gazkar aussah. Der übrige Körper war ebenfalls beladen mit allerlei Ausrüstungsgegenständen.
    „Wir haben den Bund aus den Augen verloren. Wir hatten ihn schon fast, doch jetzt sind die drei nirgendwo mehr zu sehen."
    Rustimor nahm einige Schaltungen vor. Er befand sich allein mit Camock in einer mit einer Atmosphäre gefluteten Station an der Peripherie des riesigen Gebildes, das Atlan, Myles Kantor und die Kartanin Traumblase nannten.
    Er sah nicht viel anders aus als Camock, wenngleich seine Ausrüstung sich deutlich von der seinen unterschied. Beide aber glichen sich insofern, als sie viele Geräte mit sich herumschleppten, die sie sicherlich nicht ständig benötigten und zwischendurch auch irgendwo hätten deponieren können.
    Aufgabe der beiden Physander war es, die Anlagen auf den auserwählten Industrieplaneten zu installieren, für die Ausrüstung und Ersatzteile der Igelschiffe der Tolkaner sowie für den technischen Nachschub ganz allgemein zu sorgen. Sie waren die Wahren Ingenieure, während die Alazar nur die Kleinen Ingenieure genannt wurden.
    „Und wennschon! Mittlerweile hat unser Bauwerk einen Durchmesser von mehr als siebzehn Kilometern erreicht. Wir haben die kritische Phase weit hinter uns gelassen. Nun können uns die Eindringlinge nicht mehr schaden. Nur wenn sie Nuklearbomben zünden könnten - die sie nicht haben und die sie nicht beschaffen können -, wäret sie wirklich gefährlich für uns."
    Camock wollte nicht einsehen, daß Rustimor in gewisser Hinsicht recht hatte. Er fürchtete um ihr Werk, und er wollte auf keinen Fall riskieren, daß Bund den Azzamus gefährdete.
    An eine nukleare Explosion wollte er schon gar nicht denken. In dieser Hinsicht dachte er ganz anders als Rustimor. Er war davon überzeugt, daß sie verheerende Folgen gehabt hätte, und das sagte er dem Physander an seiner Seite auch.
    „Wir ziehen Kräfte von der Ausbaustufe ab", entschied er danach. „Sie sollen auf die Suche nach dem Bund gehen und ihn eliminieren."
    „Falsch", widersprach Rustimor „Damit schwächen wir uns selbst. Wir dürfen den Bund nicht überschätzen."
    Doch Camock ließ sich nicht beirren. Er setzte seinen Willen durch.
    „Der Bund hat Spionaugen, mit deren Hilfe er sich orientiert", sagte er. „Die Roboter sollen versuchen, wenigstens eines dieser Spionaugen einzufangen und mit einem Mikrosender auszustatten. Früher oder später wird das Auge zum Bund zurückkehren, und dann werden wir ihm folgen!"
    Wenig später verließ eine Reihe von Robotern die Peripherie, um den
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