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1857 - Die Maske fÀllt

Titel: 1857 - Die Maske fÀllt
Autoren: Unbekannt
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Schlimm genug, daß ich vorübergehend unter seinen Einfluß geraten bin."
    Zum erstenmal ließ sie durchblicken, daß sie unter der Geistesmacht gelitten hatte und daß sie die unangenehmen Folgen noch immer spürte.
    „Sieh du lieber zu, daß du endlich genügend Sauerstoff für uns beschaffst!" wies Atlan den Vorschlag des Wissenschaftlers zurück. „Wir kümmern uns um Azzamus - wer oder was immer das sein mag."
    Myles Kantor war keineswegs beleidigt. Er grinste und warf mit einem Stück Manna nach dem Arkoniden. Es wirbelte durch die Luft, verfehlte ihn und schwebte zur Decke hinauf.
    Plötzlich streckte Dao-Lin-H’ay einen Arm in die Höhe, um auf sich aufmerksam zu machen.
    „Das ist es! Einer der Physander hat es endlich gesagt. Azzamus ist die erste Ausbaustufe des Bauwerks.
    Der Countdown bezieht sich darauf."
    „Aber wieso?" fragte Atlan. „Sie bauen doch schon eine ganze Weile an der Traumblase. Oder meinen sie, daß die erste Aufbaustufe nunmehr abgeschlossen ist?"
    „Nein. Das glaube ich nicht."
    Konzentrierter noch als zuvor verfolgten sie die Funkgespräche, versuchten dabei, weitere Informationen zu gewinnen. Die Aufgabe war schwer, denn die Physander redeten durcheinander. Dutzende von ihnen stimmten zugleich sich und ihre Arbeit miteinander ab.
    Ohne die Hilfe der Pikosyns wäre vermutlich gar nichts zu verstehen gewesen, denn die kleinen Geräte halfen dabei, Wichtiges herauszufiltern.
    „Von Chlock haben wir ja noch erfahren, daß es insgesamt sechs Ausbaustufen gibt", erinnerte Atlan die anderen an die Ergebnisse ihres Gesprächs mit dem merkwürdigen Cyborg. „Danach soll das Werk vollendet und die gesamte Traumblase mit dem Röhrensystem ausgefüllt sein."
    „Ich hab’s nicht vergessen", antwortete Myles Kantor. „Nur liegt in dieser Aussage ein Widerspruch, wie wir jetzt wissen. Wir sind davon ausgegangen, daß die Traumblase eine festgelegte Größe von etwa neun Kilometern Durchmesser hat und daß sie in einer Ausbaustufe mit Röhrensystemen versehen werden soll. Nun haben wir aber beobachtet, daß sich der Durchmesser mittlerweile so gut wie verdoppelt hat. Dabei hat sich sein Rauminhalt vervielfacht. Ich frage mich, wie der gefüllt werden soll und ob so eine Aufgabe überhaupt zu bewältigen ist."
    „Das ist nicht unser Problem und?"
    „Was ist Azzamus? Die Erweiterung auf einen noch höheren Durchmesser oder die Komplettierung mit Röhrensystemen? Beides zugleich kann nicht damit gemeint sein. So viel Material kann auf keinen Fall herangeschafft werden."
    „Nach Auswertung verschiedener Aussagen kann ich nunmehr eine Übersetzung des Begriffs Azzamus anbieten", meldete sich der Pikosyn Atlans.
    „Und?"
    „Azzamus bedeutet soviel wie Erster Evolutionssprung", teilte der Pikosyn mit. „Dabei muß es sich um ein außerordentlich bedeutendes Ereignis handeln, denn aus den Funkgesprächen geht hervor, daß ihm ausnahmslos alle Physander entgegenfiebern."
    „Der Auftritt Goeddas", vermutete der Arkonide.
    „Und wo soll der herkommen?" fragte der Terraner. ‘ „Aus dem Zentrum vermutlich. Aus der Kardia."
    Myles schüttelte zweifelnd den Kopf.
    „Dazu ist diese Kardia viel zu klein."
    „Es sei denn, daß Goedda durch eine Art von Transmitter kommt, der sich in der Kardia befindet."
     
    3.
     
    „In zwei Tagen läuft der Countdown für den Evolutionssprung ab", meldete Camock. „Dann ist es endlich soweit. Wir können’ es kaum erwarten. Die Vorbereitungen haben so lange gedauert. Nun erhalten wir unseren Lohn."
    „Wir werden alle in Goedda aufgehen. Es wird ein schöner Tod werden", bemerkte Rustimor.
    „Wir starten Azzamus", entschied Camock.
    Er trat vor das Schaltpult der Station, blieb dort stehen und drehte sich noch einmal um. Außer Rustimor und ihm hatten sich sechs weitere Physander in der Zentrale versammelt. Einige von ihnen waren von der ergebnislos verlaufenen Jagd auf die fremden Eindringlinge zurückgekehrt.
    Durch ihre technische Ausrüstung unterschieden sie sich alle deutlich voneinander. Sie waren überladen mit den Geräten, die sie für ihre speziellen Aufgaben benötigten.
    Ermogha und Frochock waren so umfassend ausgestattet, daß von ihrem Chitinpanzer überhaupt nichts mehr zu sehen war. Buchstäblich jede Stelle ihrer Körperoberfläche war von technischem Equipment bedeckt.
    „Noch Fragen?" Camock blickte sich gelassen um.
    „Keine", antwortete Rustimor, nachdem sich niemand geäußert hatte.
    „Dann beginnt in dieser Sekunde
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