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1851 - In die TraumsphÀre

Titel: 1851 - In die TraumsphÀre
Autoren: Unbekannt
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aus.
    „Ich glaube es ja selbst", gab er zu. „Wir dürfen aber jetzt die Hoffnung nicht aufgeben. Der Traumtod ist noch nicht Wirklichkeit geworden. Real aber sind diese Traumblase und Caljono Yais Anruf. Ich bin sicher, daß ihre Schilderung des sogenannten Fensters ins Nebenan mit der Existenzebene, die ich Traumblase genannt habe, zusammenhängt."
    „Yai nannte es einen dunklen, alles verschlingenden Blitz ..."
    „Das kann auch die Passage sein. Die Herreach konnte nicht sagen, ob ihr die Sicht bis ganz auf die andere Seite ermöglicht war. Aber die Bedrohung ist offensichtlich: Es ist eine Art Strukturriß entstanden, der die Herneach bedroht. Caljono Yai hat Angst, daß die Herreach durch dieses >Fenster< hindurchgesogen werden könnten. Das könnte unsere Chance sein, wenn es tatsächlich der Zugang zu der zweiten Existenzebene ist."
    „Ja", sagte Nadja niedergeschlagen. „Du willst uns damit sagen, daß die Hoffnung nicht ganz verloren ist."
    „Das ist sie nie", beharrte Atlan grimmig. „Nicht, solange noch ein Atemzug in uns ist."
     
    *
     
    So zuversichtlich fühlte sich Atlan gar nicht. Dennoch ging es ihm weitaus besser als den beiden Mutantinnen, durch deren Tätigkeit die Präsentation des Traumtods sozusagen initiiert worden war.
    Der Arkonide war „lediglich" Zeuge gewesen. Mit Hilfe seines Logiksektors konnte er die furchtbaren Bilder wenigstens soweit zurückdrängen, daß sie sein Handeln nicht allzusehr beeinträchtigten. Zudem hatte er im Laufe von über zehntausend Jahren gräßliche Bilder genug gesehen.
    Nadjas Hinweis auf das Flimmern allerdings wühlte wieder eine Menge auf. Innerhalb der nächsten Monate würde in einem Sektor von mehreren tausend Lichtjahren Durchmesser inklusive Solsystem alles Leben erlöschen; nach dem sechsten Flimmern.
    Eine Projektion von Einzelschicksalen hatte den Aktivatorträgern aufgezeigt, wohin dieses sechste Flimmerphänomen die Jünger der Philosophen führen würde, und die sechste Lehre des Philosophen somit bildhaft umgesetzt. Das absolute Opfer bedeutete, daß alle Anhänger ihr Leben hingeben sollten. Eine überaus makabre „Schmückung"!
    Atlan konnte sich ausmalen, was in den beiden Gäa-Geborenen vorgehen mochte. Die Schwestern hatten die Vision des Massensterbens durch ihren mentalen Kontakt mit dem Philosophen unmittelbar miterleben müssen.
    Er hatte die beiden daher gebeten, auf die GILGAMESCH zurückzukehren und sich dort zu erholen. Sie hatten einstimmig abgelehnt.
    Die Hilfe der Zwillinge wurde auf Trokan gebraucht - um so mehr, wenn Hoffnung bestand, dort Zutritt zu der geheimnisvollen zweiten Existenzebene des Philosophen, dem Raum nebenan, zu bekommen. Vielleicht fand sich dort ein Hinweis auf den Aufenthaltsort des geheimnisvollen, von den Philosophen als göttlich gepriesenen Wesens namens Goedda. Von diesem Wesen war bisher nichts weiter als der Name bekannt.
    „Es ist der Feind", hatte Nadja kurz vor dem Aufbruch behauptet. „Die Philosophen sind auch nur Handlanger."
    „Deshalb müssen wir dennoch in erster Linie einen Weg finden, um die Philosophen zu vernichten", hatte Atlan wiederholt. „Allein kann dieser unbekannte Feind möglicherweise nichts ausrichten. Ich gebe mich außerdem nicht der Illusion hin, daß wir Goedda schnell genug finden können. Der Todestraum kann nur wahr werden, wenn das sechste Flimmern eintritt und das wiederum wird von den Philosophen initiiert!"
    „Und genau deswegen müssen wir beide nach Trokan", bekräftigte Mila ihren Entschluß.
    Das Gesicht des Arkoniden spiegelte den Zwiespalt wider, in dem er sich befand. Einerseits konnte er auf die Hilfe der Mutantinnen nicht verzichten, andererseits wirkten sie sehr geschwächt. Er wollte es nicht verantworten, sie einer neuerlichen, möglicherweise wieder Tage dauernden Tortur auszusetzen.
    „Überlaß es uns", hatte Nadja gefordert. „Es ist eine Entscheidung, die nur wir treffen können. Zudem haben wir keine andere Wahl. Wir hätten keine Sekunde mehr Ruhe, die Bilder des Traumtods würden uns ständig quälen. Und wir würden uns pausenlos Vorwürfe machen, nichts zu unserer Rettung unternommen zu haben. Denk daran, was wir gesehen haben, Atlan milliardenfachen Tod! Diese Verantwortung wollen und können wir nicht übernehmen."
    „Möglicherweise kommt es auf ein paar Stunden oder zwei, drei Tage nicht an", hatte Mila hinzugefügt.
    „Aber das dürfen wir gar nicht erst riskieren. Weder die Philosophen noch Goedda wissen, daß es einen
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