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1851 - In die TraumsphÀre

Titel: 1851 - In die TraumsphÀre
Autoren: Unbekannt
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Widerstand gegen sie gibt. Das müssen wir ausnutzen."
    Nun waren sie unterwegs nach Trokan, in der schwachen Hoffnung, dort etwas erreichen zu können.
    Man schrieb den 26. Juni 1289 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, und bis zum ersten Flimmerphänomen war nicht mehr lange Zeit.
     
    *
     
    Die Jet landete in den Ruinen der Hauptstadt Moond, neben der bereits stationierten Jet von Myles Kantor und Dao-Lin-H’ay. Die beiden erwarteten die Neuankömmlinge mit einer umfangreichen Ausrüstung, der Atlan neben der eigenen noch die zehn mitgebrachten Modula-Roboter hinzufügen konnte.
    Mila und Nadja Vandemar stiegen auf einen größeren Trümmerhaufen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Staunend blickten sie auf die einstige Millionen-Stadt hinunter.
    Moond hatte sich in den letzten Monaten verändert. Presto Go und ihre Mitstreiter hatten Gewaltiges an Wiederaufbau geleistet.
    Viele Häuser standen bereits vor der Fertigstellung, Straßenzüge wargn geräumt und mit Straßenlaternen für die Nachtbeleuchtung ausgestattet. Zahlreiche weitere Häuser waren noch im Rohbau, doch würden sie bald Unterkunft für die vielen obdachlosen Herreach bieten.
    Obwohl die Oberste Künderin die Terraner verteufelt hatte, mußte sie sich doch einige Auskünfte beschafft und deren Nutzen erkannt haben: Die Häuser sahen keineswegs mehr so einfach und elend aus, sie besaßen eine zweckmäßige Kastenform und mehrere Stockwerke, und für jede einzelne Wohnung war eine sanitäre Einrichtung vorgesehen.
    Die Gleise der Moond-Bahn waren ebenfalls an vielen Stellen repariert worden. Die Bahn konnte den Herreach in den teilweise fast fertiggestellten Vierteln bereits zur Verfügung stehen.
    Ein Wermutstropfen war nur der vierzig Meter breite Taumond, der sich immer noch als Kloake durch das Zentrum wälzte und einen üblen, verwesenden Geruch mit sich führte. Es stand jedoch außer Frage, daß Presto Go auch hier eine Lösung finden würde - selbst wenn sie sich dafür über Umwege der terranischen Technik oder Vorschläge bedienen mochte.
    Die Versorgung der verbliebenen Einwohner mit Nahrungsmitteln wurde nicht mehr ausschließlich durch die Terraner gewährleistet, sondern durch die neu aufblühende Landwirtschaft im Umland von Moond.
    Die Bauern brachten Korn und Gemüse, größtenteils schon so vorbereitet, daß das Essen nur noch gekocht werden mußte, und erhielten ihrerseits Werkzeuge, Kleidung und Ausbesserungsmaterial für ihre Heimstätten.
    Manchmal erhielten sie darüber hinaus das Versprechen, man würde ihnen bei der Versorgung mit Elektrizität und möglicherweise sogar einem Telegrafen helfen.
    Die Herreach hatten gelernt, Hand in Hand zu arbeiten, und sie gewöhnten sich rasch an den Umgang mit neuen Maschinen. Dabei bedienten sich Presto Go und ihre Leute ungeniert aus dem Fundus der Terraner.
    Von den anderen Städten war bekannt, daß sie ebenfalls Presto Gos Aufruf empfangen hatten und kräftige Wiederaufbauarbeit leisteten. Sie unterstützten die verarmte Landbevölkerung und erhielten im Gegenzug den Großteil der ersten eingebrachten Ernte.
    Auch dort hatten die Terraner anfangs erste Unterstützung gegeben. Sie hatten kleine Stützpunkte eingerichtet, die nun jedoch ebenfalls verwaist waren.
    Die Oberste Künderin hätte also innerhalb kurzer Zeit nicht nur die Stadt wieder aufgebaut und gleichzeitig die zentralistische Isolation aufgehoben, um ihr Volk zu Wohlstand zu bringen ...
    Doch nun war alles zum Stillstand gekommen. Eine gespenstische Ruhe lag über den erneuerten Vierteln der Stadt jenseits der Ruinen.
    Es war Nachmittag; nur ab und zu zeigte sich ein Herreach auf den Straßen, um eine Besorgung zu erledigen oder jemanden zu besuchen. Kein geschäftiges Treiben, kein Reparieren, Errichten oder Aufräumen.
    Dafür bot sich auf der anderen Seite der Ruinen, direkt beim Pilzdom, ein gespenstischer Anblick.
    Viele tausend Herreach waren zu einer gewaltigen Gebetsrunde versammelt. Über ihren Köpfen hatte sich ein wie Blitze verästelter, pechschwarzer Strukturriß gebildet, der seine Form ständig veränderte, sich bis -zu einer Länge von dreißig Metern ausdehnte und dann wieder auf wenige Meter zusammenschrumpfte.
    Unterhalb des Strukturrisses war die flackernde, nahezu durchsichtige Gestalt des Riesen Schimbaa zu erkennen. Es sah fast so aus, als ob er mit eigenen Händen versuchte, den Strukturriß zu erweitern.
    War diese Öffnung ins Nirgendwo von den betenden Herreach selbst hervorgerufen?
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