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185 - Die drei Gesichter des Todes

185 - Die drei Gesichter des Todes

Titel: 185 - Die drei Gesichter des Todes
Autoren: A.F.Morland
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durch! Platz da!«
    Die Männer wichen langsam zur Seite. Kezal half mit den Ellenbogen nach.
    »Der Engländer hat sich wehgetan«, behauptete einer der Häftlinge.
    »Er ist auf irgend etwas ausgerutscht und schwer gestürzt«, fügte ein anderer hinzu.
    Triumph glitzerte in Kezals Augen, als er sich breitbeinig vor mir aufbaute. Er hatte mich geschlagen.
    »Bailard, stimmt das, was diese Männer sagen?« wollte er wissen. »Du siehst aus, als hätte man dich verdroschen. Wenn es so ist, mußt du es mir sagen, dann werde ich hart durchgreifen. Kein Häftling hat das Recht, einen anderen Häftling zu schlagen. So etwas lasse ich nicht einreißen. Also, was ist, Bailard?«
    Alle starrten mich gespannt an. Unter Umständen hing mein Leben davon ab, daß ich die richtige Antwort gab: jene, die Kezal und seine »Komplizen« hören wollten.
    »Ist es wahr, daß du ausgerutscht bist, Bailard?«
    »Ja«, antwortete ich heiser.
    Die Männer entspannten sich.
    »Du solltest in Zukunft etwas besser aufpassen!« riet mir Kezal. Dann wandte er sich an die anderen Häftlinge. »Stellt ihn auf die Beine.«
    Sie gehorchten. Ich hing in ihrem Griff.
    »Du möchtest sicher nicht zum Arzt gebracht werden«, sagte Kezal.
    »Nein«, gab ich zurück.
    Der Aufseher nickte zufrieden. »Bringt ihn in seine Zelle. Er soll sich hinlegen. Du bist bald wieder auf den Beinen, Bailard. Ich hoffe, das wird dir eine Lehre sein. Möchtest du dich darüber beschweren, daß der Gefängnishof nicht sauber genug ist? Daß hier Dinge herumliegen, auf denen man ausrutschen kann? Das würde bedeuten, daß ihn deine Mithäftlinge nicht gewissenhaft genug gereinigt haben.«
    »Ich will mich nicht beschweren«, antwortete ich.
    Kezal grinste. »Vielleicht ist das besser so. Man sollte aus einer Mücke keinen Elefanten machen. Ich denke, wir verstehen uns nun, Bailard. Sicher weißt du nun, wo es langgeht.«
    Sie brachten mich in die Zelle, warfen mich aufs Bett und ließen mich allein. Es war verdammt mies, einem Kerl wie Kezal ausgeliefert zu sein.
    ***
    Barry Fielding besaß zwei Fabriken in England. Er war ein Selfmade-Millionär. Mit 30 Jahren hatte er es, geschafft, in die Reihen der Pfund-Millionäre aufzusteigen.
    Mit 35 war er bankrott. Seine damalige Frau hatte ihn ruiniert, aber er war nach der Scheidung aus dem Nichts ein zweitesmal emporgestiegen, hatte mit 40 noch einmal geheiratet und bei Lisa zu den Millionen sein privates Glück gefunden.
    Heute war er fast 60 und verbrachte soviel Zeit wie möglich auf Teneriffa -in El Puntillo del Sol.
    Das große Haus war gemütlich eingerichtet, an den Wänden hingen Bilder, die Lisa Fielding selbst gemalt hatte, und in einem Gewehrständer aus dunkler spanischer Eiche lehnten die Waffen, die Barry Fielding benützte, wenn er auf Kaninchen ging.
    Seine Frau servierte den Tee, der hier nicht ganz so vorzüglich wie zu Hause schmeckte, weil das gute britische Wasser fehlte.
    Crackers und Toast lagen auf dem Tablett.
    »Der Tee, Mylord«, sagte Lisa Fielding lächelnd.
    »Du bist ein Schatz, Darling.«
    Lisa Fielding stellte das Tablett ab, beugte sich zu ihrem Mann hinunter und küßte ihn liebevoll. Sie war eine reife, sehr gepflegte Frau. Barry ging ihr über alles. Sie verwöhnte ihn, wo sie nur konnte, und er dankte es ihr mit warmer Zärtlichkeit, aufrichtiger Treue und teuren Geschenken.
    Plötzlich klangen Schritte in der Diele auf. Jemand ging über den weißen Marmorboden. Das war unmöglich ! Niemand sonst war im Haus, und die Eingangstür war fest verschlossen.
    Im nächsten Augenblick trat eine Frau ins Zimmer. Sie sah nicht aus wie eine Spanierin, ihr Haar war fast blond. Sie hatte schöne, ebenmäßige Züge, war jung und schlank. Ihre schräggestellten Augen musterten das Ehepaar sehr ernst.
    Barry Fielding überwand seine Verblüffung.
    »Können wir Ihnen helfen?« fragte er auf englisch.
    Xematha hätte jede Sprache verstanden.
    »Die Tür war abgeschlossen«, stellte Lisa Fielding fest. »Wieso sind Sie… Wie konnten Sie… Sie können doch keinen Schlüssel besitzen…«
    »Ich brauche keinen Schlüssel, um ein Schloß zu öffnen«, erwiderte die Dreifache.
    Barry Fielding sah sie verwirrt an. »Ich will nicht annehmen, daß Sie soviel Frechheit besitzen, in dieses Haus einzubrechen, obwohl wir daheim sind.«
    »Das wäre nicht nur frech, sondern auch raffiniert, denn wenn wir zu Hause sind, ist die Alarmanlage nicht eingeschaltet«, meinte Lisa Fielding.
    Ihr Mann fragte daraufhin
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