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1849 - Die Mittagswelt

Titel: 1849 - Die Mittagswelt
Autoren: Unbekannt
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verschwinden. Saedelaere zog Jenseitsjack auf sich. Um so mehr Zeit hatte der Raubyner.
    Er hechtete zur Seite, über einen leergeräumten Tresen hinweg. Und da war das Geschöpf schon wieder.
    Der Tresen verwandelte sich in Plastiksplitter, die zu allen Seiten spritzen. Aber Saedelaere war schon wieder fort.
    Sein Vorteil lag darin, daß Jenseitsjack ihn ertasten mußte. Das Wesen war blind, deshalb fehlte es ihm an Präzision.
    Saedelaere fand einen Stapel Eimer, billige blaue Dinger aus Plastik. Er hob sie alle auf und schleuderte jeden in eine andere Richtung.
    Der Trick klappte nicht. Jenseitsjack behielt den Terraner im Visier. Saedelaere rannte eine Gasse entlang, bog zwischen einem Kiosk und einer Häuserwand zur Seite - und stand plötzlich vor Scheep.
    „Verflucht! Was machst du hier?"
    Scheep antwortete nicht. Der Raubyner starrte ihn mit riesengroßen Augen an. Er schien wie gelähmt.
    „Verschwinde endlich, Kleiner!" Saedelaere eilte in die Gasse zurück, damit der Fremde als ersten ihn zu Gesicht bekam. „Verschwinde! Los!"
    Der Kiosk zersplitterte unter einer fürchterlichen Wucht.
    Mit einem weiten Satz warf sich der Träger der Haut beiseite. Zwischen ihm und Jenseitsjack lagen keine drei Meter mehr.
    „He! Ho! Hier bin ich!"
    Aber sein Plan ging nicht auf, Jenseitsjack dachte nicht daran, ihn zu verfolgen. Statt dessen wandte sich das Geschöpf nach links und fixierte den zitternden Scheep.
    „Lauf weg!" schrie Saedelaere.
    Der Kleine reagierte nicht. Jenseitsjack hob die beiden Arme und ließ sie dort niedersausen, wo der Raubyner stand. Saedelaere hörte keinen Schmerzensschrei. Das gab ihm Hoffnung; er kannte die flinken Raubyner, in puncto Beweglichkeit hängten sie jeden Menschen ab.
    Die Hoffnung währte nur einen Augenblick. Als sich Jenseitsjack zur Seite wandte, gewahrte Alaska am Boden einen zerquetschten Leib. Von der ursprünglichen Körperform war nur noch ein Torso übrig.
    - „O Gott ..."
    Saedelaere war nicht imstande, sich zu regen. Der letzte von fünf ... Nun hatte er sie alle verloren. So schlecht sie sich benommen hatten, so sehr waren sie ihm ans Herz gewachsen.
    Jenseitsjack stieß ein keuchendes Geräusch aus. Die flaschengrüne Gestalt bewegte sich mit Urgewalt auf Saedelaere zu. Er überwand seine Lähmung, setzte über einen Tresen hinweg, tauchte auf dem Boden unter.
    Statt weiter vor dem Geschöpf zu fliehen, kam er ihm entgegen, allerdings unterhalb der Tresenfläche.
    Einen Moment ließ sich Jenseitsjack täuschen. Das Wesen mit den Röhrengliedern walzte über ihn und den Stand hinweg. Es entfernte sich in die ändere Richtung.
    Saedelaere kroch aus den Trümmern und stürmte Richtung Häuserwand. Wände aus Beton boten möglicherweise Schutz. Das war seine Hoffnung: daß Jenseitsjack Beton nicht so einfach durchbrechen konnte.
    In stabilen Mauern war es vielleicht möglich, die Orientierungsprobleme seines Gegners auszunutzen.
    Er hetzte an der Wand entlang, bog um die Ecke, und einige Momente lang befand er sich auf offener Straße.
    Das Geschöpf war nahe. Er hörte es schon wieder. Jenseitsjack wird dich holen kommen. Jenseitsjack sieht dich, wo du auch bist.
    Bei dem Gebäude handelte es sich um das Rathaus. Da vorn, die Pforte! Saedelaere hastete auf die Glastür zu und betete, sie möge ohne Energie funktionieren.
    Er raste praktisch ungebremst vor die Scheibe. Die Tür flog auf. Vor ihm öffneten sich zwei Korridore, außerdem konnte er die Treppe nach oben wählen. Der Antigravschacht war natürlich außer Betrieb.
    Saedelaere entschied sich für die Treppe. Jenseitsjack war sehr viel schwerer als er. Auf einer gewundenen Treppe war es von Vorteil, wenn man sich leicht und gewandt bewegte.
    Der erste Absatz, der zweite, dann um die Ecke herum. Unten splitterte Glas. Er spürte die ganze Zeit das Tastfeld. Der Fremde verlor ihn nicht, die ganze Zeit nicht, keine Sekunde lang.
    Durch das Treppenhaus ergoß sich ein brüllendes Geräusch. Die Wand erzitterte unter einem verheerenden Aufprall. Jenseitsjack kam näher, er war praktisch schon heran.
    Saedelaere verließ das Treppenhaus. Erster Stock! Das letzte, was ihm noch helfen konnte, war eine Verzweiflungstat. Irgend etwas, das den paranormalen Tastsinn des Wesens verwirrte.
    Gegenüber der Treppe befanden sich die Toiletten. Er öffnete die Tür, warf sie schnell hinter sich zu und rang nach Atem.
    „Haut! Du bist zu schwer!"
    „Du darfst mich jetzt nicht wegschicken, Alaska. Das wäre
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