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1849 - Die Mittagswelt

Titel: 1849 - Die Mittagswelt
Autoren: Unbekannt
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stark. Saedelaere schickte die Haut für zehn Minuten fort, obwohl das ein Risiko bedeutete.
    Tauchte das Geschöpf ausgerechnet jetzt wieder auf, besaß er keine Möglichkeit unterzutauchen.
    Unter kaltem Wasser duschte er. Nach der muffigen Wärme, die ihm die Haut den ganzen Tag vermittelte, bedeutete Kälte eine willkommene Abwechslung.
    Seine eigentliche Aufgabe bestand darin, Goedda zu töten. Das wußte er nun mit Gewißheit. Der Himmelskörper besaß einen Durchmesser von mindestens sechzig Kilometern. Also war das Ziel nur auf Umwegen zu erreichen, auf keinen Fall mit den Mitteln der Ortschaft.
    Saedelaere entwickelte einen Plan: Er besann sich auf das, was mit dem Flugzeug Irrwisch geschehen war, jenseits von tausend Metern Höhe. Energetisch betriebene Geräte hatten endlich wieder funktioniert. In erster Linie galt das für den Antigrau, der auf 5-D-Basis lief, außerdem für den normalenergetischen Kleinreaktor.
    Man mußte vielleicht nur einen bestimmten Abstand zur Oberfläche halten - den magischen Kilometer.
    Jenseits dieser Grenze ließen sich demnach alle Geräte einsetzen, die er finden konnte.
    In einer Ortschaft wie Nusteir machte er sich nicht sehr viele Hoffnungen, doch nahm er an, daß es zumindest ein Hyperfunkgerät und wirksame Strahlwaffen. gab.
    Saedelaere begab sich ins Kaufhaus zurück. Er mußte eine Weile warten, bis sich die Pforte öffnete, dann ging er auf die Suche. In einem Rucksack verstaute er einen Thermostrahler für Waldarbeiten und ein Schutzschirmaggregat. Zum Schluß stieß er auf ein tragbares Hyperfunkgerät, das minimal drei Lichtjahre Reichweite versprach. Es wog nicht mehr als zehn Kilogramm.
    Einen zweiten Rucksack füllte er mit Nahrungskonzentraten und Wasser. Wann er wieder bewohntes Gebiet erreichte, ließ sich nicht vorhersagen.
    Saedelaere steckte als letzten Gegenstand eine Karte ein, die den ganzen Planeten Olymp verzeichnete.
    Da er nicht die Möglichkeit hatte, sich anhand von Himmelsrichtungen zu orientieren, wollte er es mit Geländemarken versuchen.
    Er machte sich mit langsamen Schritten auf den Weg. Jenseitsjack tauchte nicht auf. Das war gut so, weil es im offenen Gelände keine Möglichkeit gab, sich zu verstecken.
    Auf halber Strecke bemerkte Saedelaere einen Ausläufer des Tastfeldes. Die Haut reagierte sehr sensibel, wenn es um parapsychische Dinge ging. Er bewegte sich nicht mehr, der Parasit schloß sich augenblicklich über seinem Kopf und schirmte die Gedankenimpulse ab.
    „Er hat uns nicht bemerkt", behauptete die Haut.
    „Bist du sicher?"
    „Ich glaube schon."
    Saedelaere verlängerte die Stilleperiode auf dreißig Minuten. Für die sechs Kilometer zum Camp benötigte er mehr als zwei Stunden.
    Das Flugzeug stand dort, wo er es zurückgelassen hatte, startbereit am Hangar. Alles war beim alten. Er verstaute die beiden Rucksäcke auf der Rückbank, Wo er eigentlich den verletzten Lanagh hatte plazieren wollen.
    Eine dunstige Wolke aus Wassertropfen erfüllte die Luft. Saedelaere ging ans Ende der Startbahn. Über der grandiosen Landschaft fehlte nur noch blauer Himmel.
    Er orientierte sich mit der Karte in der Hand. Nusteir war tatsächlich verzeichnet, das stellte er fest, sechshundert Kilometer von Trade City entfernt. Die geologische Abbruchkante zog sich laut Karte endlos in beide Richtungen. In zwei Kilometern Entfernung speisten die Wasserfälle einen trägen Strom namens Nusturenfluß. Er konnte die Stelle deutlich sehen. Folgte man dem Nusturenfluß, gelangte man automatisch in Richtung Trade City.
    „Geht es wieder los?"
    „Ja, Haut! Oder hast du Angst vorm Fliegen?"
    „Ich mag das Gefühl des Fallens nicht."
    Saedelaere starrte wortlos in die Landschaft.
    „Trauerst du immer noch den beiden Kleinen nach?" wollte die Haut wissen.
    „Natürlich tue ich das. Ich bin sicher, man hätte sie noch erziehen können. Jetzt ist es zu spät."
    Die Haut schwieg. Er drehte sich um und lief zum Fugzeug zurück. Bei angezogenen Bremsen und geöffneter Treibstoffzufuhr warf er den Propeller an. Dies war ein kritischer Moment. Zum erstenmal seit dem Kampf bewegte er sich in auffälliger Weise. Ein Propeller verursachte Lärm, und ein Gegenstand von Flugzeuggröße, der sich plötzlich bewegte, war etwas anderes als ein wandernder Mann.
    Saedelaere legte den Fallschirm an, den er schon beim ersten Flug benutzt hatte. Das Gurtzeug engte zusätzlich ein, es verschnürte den kompletten Beckenbereich. Der Packsack auf dem Rücken, der den
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