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1825 - Schreie aus dem Fegefeuer

1825 - Schreie aus dem Fegefeuer

Titel: 1825 - Schreie aus dem Fegefeuer
Autoren: Jason Dark
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Schweizer Kollegen, hatte mit ihm gesprochen und das sogar als Zeugin.
    Die Polizei wollte der Witwe nicht glauben. Man hatte Edith Truger wieder nach Hause geschickt, und das hatte sie wahnsinnig geärgert. Aber uns würde sie zur Verfügung stehen.
    Die Frau lebte etwas außerhalb von Zürich, aber Harry würde einen Leihwagen bestellen.
    »Ja, und wann kommst du?«
    Ich wollte antworten, dass ich noch keine Pläne hatte, da legte mir Glenda einen kopierten Flugplan hin.
    »Damit du keine Ausreden hast«, sagte sie mit ihrer Lehrerinnenstimme.
    »Danke.«
    »Macht einen Euro.«
    »Bekommst du später, wenn alles wieder glatt ist.«
    »Darauf freue ich mich.«
    Es war gelaufen. Ich redete wieder mit meinem deutschen Freund Harry Stahl.
    »Wenn du willst, kann ich heute noch bei dir sein.«
    »Wäre gut.«
    »In Zürich?«
    »Ja. Ich hole dich ab.«
    »Super.«
    Wir legten noch die Uhrzeit fest, dann nickte ich Glenda zu. »Ich verschwinde heute noch.«
    »Habe ich gehört.« Sie lächelte. »Möchtest du dir dein Ticket am Flughafen holen oder soll ich es für dich bestellen, während du unterwegs bist?«
    »Das weißt du doch.«
    »Also bestellen.«
    »Und wie.«
    Es war wie immer, bevor ich flog. Man kam eben ohne Rituale nicht aus.
    ***
    Es war schlimm gewesen für Urs Meyer. Vor allen Dingen die Zeit bei der Polizei. Man hatte ihn verhört, ihm immer und immer wieder die gleichen Fragen gestellt und ihn dabei auf sein Gesicht angesprochen, bei dem sich die Haut verändert hatte.
    Er hatte das Blut abwaschen können, aber keine neue Haut bekommen, und so war die alte durch zahlreiche kleine Löcher gekennzeichnet. Allerdings gab es kein Blut mehr zu sehen.
    Urs Meyer blieb bei seiner Aussage und Edith Truger ebenfalls. Auch sie erklärte den Polizisten, dass der Fahrgast plötzlich verschwunden war, nachdem sie in den Tunnel eingefahren waren.
    Es war ein Phänomen, und die Beamten glaubten keinem von beiden. Sie gingen davon aus, dass man ihnen einen Bären aufbinden wollte. Edith Truger konnte gehen, Urs Meyer wurde noch über Nacht in einer Zelle behalten.
    Man wollte sich noch über ihn etwas Material beschaffen, hieß es. Meyer war selbstständig. Er beriet Kunden, was bestimmte Geldanlagen anging, und Urs Meyer konnte davon gut leben. Außerdem war er noch als Makler tätig.
    Seinen Termin in Lugano hatte er abgesagt. Es war kein großer Verlust gewesen. Meyer wollte wieder so schnell wie möglich von Zürich aus seine Geschäfte lenken. Außerdem hatte er Edith Truger versprochen, mit ihr in Verbindung zu bleiben. Sie hatten ihre Telefonnummern ausgetauscht, und kaum war Meyer entlassen, da rief er bei Edith Truger an.
    »Man hat mich wieder freigelassen.«
    »Gratuliere.«
    »Danke.«
    »Und wie geht es bei Ihnen weiter?«
    »Das ist ganz einfach. Ich werde wieder meinem Job nachgehen. Mehr kann ich nicht sagen.«
    »Und das, was mit Ihnen passiert ist, interessiert Sie nicht mehr?«
    »Ähm – doch.«
    »Aber?«
    »Ganz einfach. Ich will nicht unbedingt nachbohren. Ich möchte es nicht noch mal erleben und auch die Erinnerung daran so schwach wie möglich halten.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Danke.«
    »Moment, Herr Meyer. Aber es ist schon ein Phänomen, dass Ihnen so etwas überhaupt passiert ist.«
    »Kann man sagen.«
    »Und deshalb habe ich reagiert. Ich habe meine Beziehungen spielen lassen, die ich durch meinen verstorbenen Mann noch hatte.«
    »Das ist nicht schlecht. Aber worum handelt es sich?«
    »Nun ja, ich sprach es bereits im Zug an. Es sind Männer, die sich um derartige Phänomene kümmern, wie sie Ihnen widerfahren sind.«
    »Ach – meinen Sie?«
    »Sicher.«
    »Und was ist das Fazit?«
    »Dass die beiden nach Zürich kommen werden und wir uns auch treffen.«
    Urs Meyer sagte zunächst nichts. Nach einer Weile fand er seine Sprache wieder. Er sagte, dass er es nicht gut fand, wenn sich fremde Personen um etwas kümmerten, was längst vorbei war.
    »Ja, es ist vorbei, das denke ich auch. Aber es kann jederzeit wieder passieren.«
    »Ach. Meinen Sie?«
    »Ja.«
    »Und wie kommen Sie darauf?«
    »Ich weiß es nicht, Herr Meyer, ich habe einfach nur dieses Gefühl.«
    »Und darauf setzen Sie so viel?«
    »Ja, sehr viel sogar, und ich muss Ihnen sagen, dass ich bei den beiden Männern auch Rückendeckung bekommen habe. Mein Mann war Polizist, die beiden sind auch Polizisten und beschäftigen sich mit bestimmten Fällen, an die kein anderer heran will.«
    »Mit dem
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