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1825 - Schreie aus dem Fegefeuer

1825 - Schreie aus dem Fegefeuer

Titel: 1825 - Schreie aus dem Fegefeuer
Autoren: Jason Dark
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etwas in die Wege leiten.«
    »Ja, das will ich auch.«
    »Und was?«
    Sie lächelte. »Ich kann noch nichts sagen, aber ich ziehe es durch, das ist versprochen.«
    »Wenn Sie meinen, ich habe nichts dagegen.«
    Genau jetzt kehrte der Schaffner zurück. Er gab sich ein wenig verlegen und versuchte auch, dem Blick der Frau auszuweichen. Dafür wandte er sich an Urs Meyer.
    »Ich habe mich mit der Polizei in Verbindung gesetzt. Beim nächsten Halt möchte man mit Ihnen sprechen.«
    »Ich muss also raus?«
    »Ja.«
    »Aber ich muss beruflich nach Lugano und …«
    »Das ist nicht mein Bier. Aber wenn Sie in den Spiegel schauen und sich ansehen, dann …«
    »Ja, ja, schon gut. Ich werde mit den Polizisten sprechen. Aber ich kann ihnen auch nicht mehr sagen.«
    »Das ist nicht meine Sache.«
    »Ich weiß.«
    Der Schaffner nickte den beiden zu und verließ das Abteil wieder. Er baute sich allerdings im Gang auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Abteiltür. So war er der Aufpasser, der dafür sorgte, dass niemand das Abteil verließ.
    »Der ist verdammt misstrauisch«, sagte Meyer.
    »Ja, das sehe ich.«
    Urs Meyer fasste nach ihren Händen und drückte sie leicht. »Da wäre noch etwas.«
    »Bitte.«
    »Würden Sie auch mitkommen, wenn ich von der Polizei befragt werde?«
    »Klar mache ich das, denn ich bin ja so etwas wie eine Zeugin.«
    »Genau.«
    Den Tunnel hatten sie längst verlassen. Der Zug wurde langsamer, und Edith sah in den Augen des jungen Mannes so etwas wie Furcht schimmern.
    Der Halt würde bald kommen, und dann …
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Es wird alles so laufen, wie wir es uns wünschen.«
    »Meinen Sie?«
    »Immer.«
    Urs schaute auf seine Hände. »Wir werden es sehen, und ich hoffe, dass das Grauen für mich vorbei ist.«
    »Bestimmt.«
    Meyer sagte nichts mehr. Zudem stoppte der Zug, und er wartete darauf, einen weiteren Schritt in sein Schicksal tun zu müssen …
    ***
    Russland lag hinter mir und auch das Wissen, dort keinen Sieg errungen zu haben, denn Rasputin und seine Mannschaft hatten mal wieder gewonnen.
    Das lag zurück. Ich war seit zwei Tagen wieder in London und hatte mich auch einmal richtig ausschlafen können. Dann aber hatte mich der Anruf meines deutschen Freundes Harry Stahl erreicht, der mir erklärte, dass er eventuell einen Fall am Hals hatte, den er allein ungern lösen wollte. Es war in der Schweiz passiert, und Harry war von der Frau eines verstorbenen Kollegen angerufen worden. Zu Lebzeiten des Mannes hatten Harry und ich ihn auf einem Kongress kennengelernt. Der Mann hatte Werner Truger geheißen und seine Frau Edith. Sie hatte mit Harry gesprochen. Sie hatte ein Erlebnis hinter sich, das kaum zu verkraften war und etwas mit Dingen zu tun hatte, die uns was angingen.
    Es ging um einen Mann, der ins Fegefeuer geholt worden war und den man dann wieder freigelassen hatte.
    Da war die Frau so etwas wie eine Zeugin gewesen. Sie hatte sich auch an die Polizei gewandt und mit den Beamten gesprochen. Die hatten ihr nicht geglaubt, was ich verstehen konnte, denn auch ich hätte so reagiert.
    Ich hatte Harry Stahl noch keine Zustimmung signalisiert, dachte aber über das Fegefeuer nach.
    Es war das reinigende Feuer der katholischen Kirche. Zustand der Läuterung des Menschen nach seinem Tod. Die Lehre vom Fegefeuer ging davon aus, dass nach dem Tod eines Menschen entschieden wird, was mit ihm passiert. Diejenigen, die noch nicht so weit waren, um vor das Antlitz des Allmächtigen zu treten, mussten erst im Fegefeuer für ihre Sünden sühnen.
    Ich wusste nicht, ob es wirklich stimmte. Ich hatte mal ein anderes Fegefeuer erlebt. Das war Aibon, das Land der Druiden, aber das war ein Irrtum gewesen.
    Und jetzt wurde ich erneut mit dem Begriff konfrontiert, den ich nicht für mich behielt, sondern auch mit meinem Chef, Sir James, darüber sprach.
    Der hörte sich alles an und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ist es Ihnen denn wichtig, in die Schweiz zu reisen?«
    »Tja, so sicher bin ich mir nicht.«
    Er hob die Brauen an. »Aber was sagt denn Ihr Bauchgefühl?«
    Ich lächelte. »Das habe ich noch nicht gefragt.«
    »Dann tun Sie es.«
    »Es sagt mir, dass ich fahren soll. Harry Stahl ruft nicht grundlos an. Da steckt schon mehr dahinter.«
    »Also fahren Sie.«
    »Danke. Nur bin ich gespannt, ob die Schweiz auch Dämonen versteckt hält und nicht nur das Geld von Anlegern, die keine Steuern zahlen wollen.«
    »Das ist nicht Ihr Job, danach zu suchen.«
    »Das
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