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1813 - Königin der Knochen

1813 - Königin der Knochen

Titel: 1813 - Königin der Knochen
Autoren: Jason Dark
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Luft. Er wollte etwas sagen, aber ihm fielen nicht die richtigen Worte ein.
    Isabella hielt an. Das tat sie aus einem bestimmten Grund. Sie streckte ihm die Hände entgegen, und er wusste genau, was sie wollte. Er würde sich auch nicht weigern, es zu tun.
    »Bitte …«
    Mit diesen Worten übergab er ihr das Schwert.
    Genau darauf hatte sie gewartet. Als sie den Griff mit beiden Händen umfasste, da schien ein neuer Kraftstrom durch ihren Körper zu rinnen. Plötzlich richtete sie sich auf. Ihre Augen leuchteten, sie hob die Waffe an und küsste sie.
    Duke Haltry tat nichts. Er blieb auf dem Fleck stehen, versuchte dabei Luft zu holen, was er kaum schaffte, denn die nackte Isabella hatte ihn in ihren Bann gezogen.
    Und dann übermannte ihn der Mut. Er öffnete den Mund und stellte ihr eine Frage.
    »Kannst du sprechen?«
    Das Augenpaar starrte ihn an.
    Er wiederholte die Frage. »Kannst du sprechen?«
    Sie hatte ihn verstanden, das sah er ihr an. Doch irgendwie war sie nicht bereit, auf ihn einzugehen. Sie schüttelte den Kopf, flüsterte etwas und kam noch näher.
    Jetzt hebt sie die Waffe und tötet mich! Dieser Gedanke schoss ihm durch den Kopf.
    Nein, sie hob die Waffe nicht an. Aber sie blieb nicht mehr stumm und sprach mit fester Stimme: »Mein Schlaf ist vorbei. Ich bin wieder da.«
    Es war eine Stimme, die zwar zu verstehen war, aber irgendwie künstlich klang.
    »Ja, das sehe ich. Du – du – bist kein Skelett mehr.«
    »Genau.«
    »Und – ähm – wieso ist das geschehen?«
    »Es war die alte Macht. Sie ist noch immer vorhanden. Ich habe mich ganz und gar in ihre Hand begeben.«
    »Und wer ist es?«
    »Du kennst sie. Als die Not am größten war, hat sie uns beigestanden.«
    »Ich weiß es. Wir sollten ja die Umhänge seiner Feinde tragen und die Menschen verwirren.«
    »Sprich es aus!«, forderte Isabella.
    »Baphomet«, flüsterte er.
    »Ja, genau er. Als die Not am größten war, ist er gekommen und stand an unserer Seite. Auch mir hat er damals geholfen. So sorgte er dafür, dass man meine Gebeine hierher nach Schottland und in diese Gruft schaffte. Und jetzt habe ich sogar mein Schwert zurück. Es ist eine wunderbare Waffe. Ich hoffe, dass ich es dir bald beweisen kann.«
    »Ja, wie du willst. Meine Freunde und ich konnten dich befreien und …«
    »Nein, nicht ihr habt mich befreit, das war mein Schwert. In ihm hat noch immer die alte Kraft gesteckt, es ist wirklich nichts verloren gegangen.«
    »Das freut mich. Und du weißt auch schon, wie es weitergehen wird?«
    »Ich werde meine Freiheit genießen und jeden vernichten, der mir als Feind entgegentritt. Das wirst du schon sehen.«
    »Gut, das sehe ich ein. Aber dann muss ich dir noch etwas sagen.«
    »Ja, raus damit.«
    »Abgesehen davon, dass du wieder eine lebendige Frau geworden bist, gibt es da noch ein Problem.«
    »Sprich es aus.«
    »Deine Nacktheit.«
    Sie sagte nichts, schaute an sich hinab und schwieg weiterhin. Da nickte Duke Haltry ihr zu. »Ja, so kannst du nicht unter die Leute gehen, Isabella.«
    »Ich sehe es ein.«
    »Gut, dann müssen wir etwas dagegen tun. Ich habe vorgesorgt und Kleidung für dich mitgenommen. Sie liegt in unserem Auto. Damit kannst du deine Nacktheit verbergen.«
    Sie nickte.
    »Können wir dann gehen?«, fragte Haltry.
    »Ja.«
    »Und ich möchte dich meinen beiden Freunden vorstellen. Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Gut, tu das.«
    Sekunden später waren sie auf dem Weg …
    ***
    Eric Larsson hatte einen Grabstein gefunden, auf den er sich gesetzt hatte. Von dort aus konnte er die viereckige Öffnung sehen, in der Duke Haltry verschwunden war. Er hatte Isabellas Skelett gefunden, aber damit war noch längst nicht alle erledigt.
    Es würden noch zahlreiche Aufgaben auf sie zukommen, davon ging Larsson aus, und er dachte auch daran, was diese Person in der Vergangenheit geleistet hatte.
    Dabei war sie von einer mächtigen Macht unterstützt worden. Von Baphomet, dem Gott der abtrünnigen Templer. Er mischte noch heute immer wieder mit und setzte seine Zeichen. Sie sollten für ihn ein uraltes Versprechen einlösen.
    So wartete er und warf Pike Ash einen grimmigen Blick zu, weil der ihm auf den Geist ging.
    Ash konnte einfach nicht ruhig sein. Egal, welche Laune er hatte, er musste sich bewegen. Mal nur auf der Stelle, was noch zu ertragen war, dann wieder laufend oder singend. Dabei warf er ständig ein Messer in die Luft und fing die Klinge wieder auf. Das konnte einen Menschen schon nervös
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