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1813 - Königin der Knochen

1813 - Königin der Knochen

Titel: 1813 - Königin der Knochen
Autoren: Jason Dark
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machen.
    So auch jetzt.
    »Hör auf damit, Pike.«
    »Warum?«
    »Weil ich das nicht haben kann.«
    »Ich tue doch nichts.«
    »Wenn dein Gehampel nicht aufhört, reiße ich dir die Eier ab und stopfe sie dir ins Maul.«
    »Ist ja schon gut.« Pike nickte. »Was anderes«, sagte er, »wie lange werden wir hier noch warten müssen?«
    »Frag Duke.«
    Pike trat nach vorn, bis er den Rand der Gruftöffnung erreicht hatte. Er blieb dort auch, schaute nach unten, konnte aber nichts sehen. In der Gruft war es zu dunkel, auch wenn sie von einem schwachen Schein irgendwo im Hintergrund erhellt wurde.
    »Siehst du was?«
    »Nein, er ist noch unten. Ich höre auch nichts, aber ich glaube ihm, dass er was gefunden hat. Oder warum hätten wir ihm sonst das Schwert geben sollen?«
    »Stimmt auch«, brummte Eric. Er griff in die Tasche und holte eine kleine Flasche hervor. Er schraubte sie auf, setzte sie an und trank einen Schluck von dem gelblichen Zeug.
    Wenn Duke Haltry gleich erscheinen würde, war er gespannt, wen er mitbrachte. Es würde eine Frau sein, aber er stellte sich schon jetzt die Frage, wie sie wohl aussah. Eine, die so lange in der Erde gelegen hatte, konnte nicht normal oder gut aussehen. Die schlimmsten Vermutungen schossen ihm durch den Kopf. Er rechnete damit, dass Duke eine verweste Tote anschleppen würde.
    Pike Ash hockte jetzt am Rand des Einstiegs. Er hielt den Kopf gesenkt und schaute schräg in die Tiefe. Dabei summte er einen Song vor sich hin.
    Der hörte plötzlich auf.
    Das merkte auch Eric Larsson. Er reagierte sofort. »Ist was im Busch?«
    »Ich glaube.«
    »Und?«
    »Sie kommen.«
    »Endlich.« Larsson stand von seinem Grabstein auf. Im Gegensatz zu Pike Ash war er ein Riese mit Händen wie Kohleschaufeln.
    »Wo sind sie denn?«
    »Gleich klettern sie hoch. Das kann ich sehen.«
    »Also ist sie dabei?«
    »Klar doch.«
    »Siehst du denn was von ihr?«
    Pike Ash fing an zu kichern. »Ich glaube sogar, dass sie nackt ist.«
    »Ha, das wünschst du dir nur.«
    »Auch. Aber sie ist wirklich nackt und scheint auch nicht zu frieren. Das ist schon seltsam.«
    Eric Larsson wollte bis an den Rand der Luke gehen, was er aber nicht mehr brauchte, denn sie kamen.
    Zuerst stieg Isabella aus der Gruft. Sie tat es langsam, als wollte sie bewusst provozieren. Von ihr war zunächst die rötliche Haarflut zu sehen, die schon irritierte, denn beide Kerle fingen an zu staunen.
    Pike Ash flüsterte etwas. Er konnte seine Blicke nicht von der Gestalt nehmen, die sich immer mehr zeigte und damit auch ihre Nacktheit preisgab.
    Ash stöhnte auf. Er winkte ab und flüsterte: »Das ist doch nicht wahr. Das träume ich.«
    »Nein, du träumst nicht«, lautete die Antwort. Plötzlich war die Waffe ein tanzendes Etwas, dessen spitzes Ende an der Kehle des Farbigen zum Stillstand kam.
    »Ist noch was?«, fragte sie.
    »Nein, nein, schon gut.«
    Das Schwert sank nach unten. Isabella drehte sich um, und jetzt hatte sie auch den zweiten Mann im Blick.
    Eric schaute sie ebenfalls an. Er sah die nackte Frau mit dem Schwert, und es kam ihm nicht in den Sinn, etwas zu ihr zu sagen. Zu extrem war sie, zu kalt ihr Blick. Sie schien alles im Griff zu haben.
    Sie war aus der Gruft geklettert und stand nun so, dass sie beide Männer betrachten konnte. Es fehlte noch jemand, und die Person erschien wenig später. Auch sie schob sich aus der Gruft ins Freie und nickte in die Runde.
    »Alles klar?«, fragte Duke Haltry.
    »Nicht unbedingt«, sagte Eric Larsson. »Was hast du uns zu der Nackten zu sagen?«
    »Es ist Isabella, die Königin der Knochen.«
    »Aha, und du hast sie so vorgefunden?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Ha, wie dann?«
    »Als Skelett!« Er hatte gewusst, dass diese Antwort seine Kumpane schocken würde.
    Er hörte ein scharfes Lachen. Dann die Frage.
    »Was hast du gesagt?«
    »Ich wiederhole es gern. Sie war mal ein Skelett. Oder glaubst du, dass sie die Jahrhunderte so, wie sie jetzt aussieht, überstanden hat?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Lass dir gesagt sein, Eric, und dir auch, Pike, dass sie ein Skelett gewesen ist. Aber da gab es eine Kraft, sie sich all die Jahre gehalten hat. Wir haben nicht grundlos das Schwert geholt. Es war der Träger. Es war die mit Magie gefüllte Waffe, die all die Jahrhunderte überdauert hat.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Diese Frau ist unser Schicksal. Diese Frau ist sehr mächtig, und sie wird dafür sorgen, dass auch wir mächtig werden.«
    Pike Ash lachte kehlig. Dann rückte er damit
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